Fußball Deutschland 3. Liga  2016/2017 11. Spieltag Holstein Kiel - Werder Bremen II Liveticker

Fazit:
Holstein Kiel setzt sich völlig verdient mit 3:1 gegen Werder Bremen II durch und klettert dadurch ins obere Tabellendrittel. Schon mit der ersten Gelegenheit des Spiels erzielte Kingsley Schindler in der 6. Minute den Führungstreffer. Es sah bereits alles nach einer klaren Angelegenheit aus, doch nach einer halben Stunde schalteten die "Störche" ein paar Gänge zurück und ließen den Gegner ins Spiel kommen. Das sollte sich rächen: Mohamed Aidara traf nach einer schönen Einzelaktion zum Ausgleich (37.). Nach dem Seitenwechsel nahmen die Hausherren das Zepter wieder in die Hand und gaben es nicht mehr ab. Dominick Drexler (52.) und der kurz zuvor eingewechselte Steven Lewerenz (86.) erzielten die weiteren Treffer gegen harmlose Werderaner, die trotz des Trainerwechsels ihre vierte Niederlage in Folge hinnehmen müssen.

Bei einem Einwurf haben die Hausherren natürlich alle Zeit der Welt. Die "Störche" verwalten die Kugel geschickt und holen dann auch noch einen Freistoß in der eigenen Hälfte heraus.

Tooor für Holstein Kiel, 3:1 durch Steven Lewerenz
Steven Lewerenz sorgt mit seinem ersten Ballkontakt für die Entscheidung! Schindler flankt von der rechten Seite, der 25-jährige Hamburger nimmt die Kugel im Sechszehner gekonnt an, legt sich das Leder zurecht und netzt aus halblinker Position ein!

Gelbe Karte für Jesper Verlaat (Werder Bremen II)
Verlaat kann einen Konter nur mit unfairen Mitteln stoppen. Milad Salem ist der Geschädigte.

Björn Rother versucht es mal aus mittlerer Distanz, verfehlt das Gehäuse aber deutlich.

Die Begegnung findet gerade ausschließlich in der Hälfte der Bremer statt. Die Hausherren halten das Spielgerät geschickt vom eigenen Kasten entfernt.

Viele nicklige Fouls sorgen für zahlreiche Unterbrechungen. Die Schlussmänner sind momentan nicht gefordert.

Mit Dominick Drexler verlässt ein weiterer Torschütze den Platz, der ehemalige Aalener wird unter tosendem Applaus verabschiedet.

Im Moment kontrollieren die Hausherren die Partie nach Belieben. Es sieht nicht so aus, als könnte Werder noch was reißen, doch weiterhin steht es nur 2:1.

Florian Kohfeldt hätte wohl gerne weiterhin auf den Torschützen zum zwischenzeitigen Ausgleich gesetzt, doch er muss verletzt ausgewechselt werden.

Gelbe Karte für Mohamed Aidara (Werder Bremen II)
Aidara unterzieht das Trikot von Fetsch einem Qualitätstest und wird dafür nicht nur verwarnt, sondern tut sich auch noch selbst weh.

Dominick Drexler lässt eine Riesengelegenheit zum 3:1 liegen! Wie schon bei seinem ersten Treffer lässt der Angreifer im Sechszehner mehrere Grün-Weiße stehen. Der gebürtige Bonner steht allein vor Olympia-Silbermedaillengewinner Eric Oelschlägel, drischt die Kugel aber knapp am Kasten vorbei.

Tim Siedschlag nimmt auf dem linken Flügel den eingewechselten Abwehrmann Rafael Czichos mit. Die Flanke des ehemaligen Erfurters verfehlt Mathias Fetsch nur knapp.

4.576 Personen haben den Weg ins Holstein-Stadion gefunden und hoffen auf den fünften Saisonsieg der KSV.

Gelbe Karte für Enis Bytyqi (Werder Bremen II)
Die Einwechslung von Enis Bytyqi soll für neue Impulse in der Offensivabteilung sorgen. Jetzt gerade macht der 19-Jährige aber mit einem harten Einsteigen auf sich aufmerksam.

Da ist es wieder, das alte Problem der Kieler Chancenverwertung. Die "Störche" sollten nun alles daran setzen, den Deckel drauf zu machen, um nicht erneut eine böse Überraschung zu erleben.

Auch Drexler probiert es noch einmal, sein Versuch von der Strafraumkante segelt einen halben Meter über die Querstange.

Milad Salem will es dem Torschützen nachzumachen und dribbelt sich in den Sechszehner. Sein Schuss zischt aber knapp am rechten Pfosten vorbei!

Tim Siedschlag versucht, die Kugel von links in die Gefahrenzone zu heben, sein Zuspiel wird aber von einem Grün-Weißen abgefangen.

Mal sehen, ob die Hausherren die Führung dieses Mal verwalten können oder ob sich wieder der Schlendrian einschleicht.

Tooor für Holstein Kiel, 2:1 durch Dominick Drexler
Die Gäste gehen erneut in Führung! Der ehemalige Aalener Dominick Drexler dringt über rechts in den Sechszehner ein, verlädt seinen Manndecker, dribbelt sich an weiteren Gegenspielern vorbei und ballert das Leder in den Kasten. Was für eine starke Aktion!

Dominick Drexler flankt von der rechten Seite, die Hereingabe ist aber viel zu hoch und weit. Bislang spielen nur die Hausherren, allerdings fehlt es ihnen an Genauigkeit in den Aktionen.

Kingsley Schindler kommt im Sechszehner zu Fall, der Unparteiische zögert aber keinen Moment und lässt weiterspielen.

Die weite Flanke von Mathias Fetsch landet auf dem Schädel von Milad Salem, der jedoch nicht genug Druck hinter den Ball bekommt.

Der zweite Durchgang beginnt verhalten. Nach einem Foul gegen Siedschlag gibt es nun immerhin den ersten Freistoß für die KSV, wenn auch von der Mittellinie.

Ohne Wechsel geht es weiter!

Halbzeitfazit:
Holstein Kiel ging schon nach sechs Minuten mit der ersten Torchance des Spiels durch Kingsley Schindler in Führung und zeigte über weite Strecken des ersten Durchgangs eine ansprechende Leistung. Nach einer guten halben Stunde schalteten die "Störche" allerdings ein paar Gänge zurück und ließen Werder Bremen II ins Spiel kommen. Das rächte sich sofort, in der 37. Minute erzielte Mohamed Aidara mit einer Einzelaktion den Ausgleichstreffer. In der Schlussphase übernahmen die Hausherren wieder die Spielkontrolle, zur Pause müssen sie sich aufgrund ihrer Nachlässigkeit aber mit einem Remis begnügen.

Jetzt bewegen sich die Gäste nochmal in die gegnerische Hälfte. Ein Steilpass für Melvyn Lorenzen ist allerdings zu ungenau.

Auch der nächste ruhende Ball ist eine Aufgabe für Salem. Der gebürtige Afghane bringt die Kugel wieder nah an das Gehäuse, Eric Oelschlägel klärt per Faustabwehr.

Milad Salem macht sich zur Ausführung bereit und schlägt das Leder nah an den Kasten. Ein Bremer klärt zur Ecke.

Jetzt legen die "Störche" wieder den Vorwärtsgang ein. Drexler wird von Pfitzner mit dem Ellenbogen getroffen und holt einen Freistoß für die KSV heraus.

Das haben sich die Hausherren selbst zuzuschreiben! Die Mannschaft von Markus Anfang hatte das Spiel eigentlich unter Kontrolle, agierte in den letzten Minuten aber zu nachlässig.

Tooor für Werder Bremen II, 1:1 durch Mohamed Aidara
Die Grün-Weißen kommen nach einer kurzen Druckphase zum etwas überraschenden Ausgleich! Mohamed Aidara bekommt das Leder im Sechszehner, lässt mehrere Gegenspieler wie Fahnenstangen stehen und hebt die Kugel ins linke Winkeleck. Was für ein schöner Treffer!

Die Grün-Weißen drehen nun etwas auf und holen die zweite Ecke in Folge heraus. Dominic Peitz kann jedoch aus der Gefahrenzone klären.

Ein Eckball der Gäste landet auf dem Fuß von Marc Pfitzner, der aus kurzer Distanz zu einem Seitfallzieher ansetzt! Der Versuch des ehemaligen Braunschweigers zischt rund zwei Meter an der linken Stange vorbei.

Immer wieder versuchen es die "Störche" über die Außenbahnen. Gerade landet eine Flanke von der linken Seite auf dem Kopf des bisher einzigen Torschützen, Schindler wird aber gerade noch am Abschluss gehindert.

Auf dem Platz passiert gerade recht wenig. Immerhin füllt sich nun der Block hinter dem Kasten des Kieler Keepers.

Von den Gästen ist bislang kaum etwas zu sehen. Nun erobert die Kohfeldt-Elf nach einem Sicker-Fehlpass mal das Leder, braucht in der Vorwärtsbewegung aber zu lange und vertändelt das Spielgerät.

Erneut hebt Kingsley Schindler das Leder in den Sechszehner, erneut kann ein Grün-Weißer nur ins Toraus klären. Wieder rauscht die Ecke von Milad Salem nur haarscharf über die Köpfe seiner Mitspieler.

Nun stößt Salem mit Kazior zusammen. Der ehemalige Kieler muss kurz behandelt werden.

Milad Salem bringt eine scharfe Hereingabe in die Box, mehrere Mitspieler verpassen nur knapp.

Die KSV bleibt im Vorwärtsgang! Diesmal versucht sich Kingsley Schindler als Vorbereiter und spielt von rechts in den Sechszehner, wo Mathias Fetsch im Zweikampf mit dem Verteidiger immerhin eine Ecke rausholt.

Patrick Herrmann setzt sich auf der rechten Außenbahn durch und prescht nach vorne. Rafael Kazior unterbindet den Antritt mit einem rüden Einsteigen, Schiedsrichter Schult lässt aber trotz der Proteste von Herrmann weiterspielen.

Die Tribüne hinter dem Kasten von Kenneth Kronholm ist übrigens leer. Nur ein Banner mit der Aufschrift "Gegen Kollektivstrafen" ist zu sehen, die Fans werden die Spielstätte aus Protest erst in weiteren 15 Minuten betreten.

Rafael Kazior dringt nach vorne und holt im Zweikampf mit Dominik Schmidt immerhin einen Einwurf heraus. Ein Bremer kommt zum Abschluss, die Kugel landet aber auf der Tribüne.

Die "Störche" haben nun mehr vom Spiel und setzen die Gäste nun durch frühes Stören unter Druck. Jesper Verlaat kann nur ins Toraus klären, der anschließende Eckball bringt aber nichts ein.

Gelbe Karte für Luca Zander (Werder Bremen II)
Im Gegenteil: Die Gastgeber starten einen Konter, bei dem Milad Salem von Luca Zander nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden kann.

Auf der Gegenseite holt Melvyn Lorenzen den ersten Eckstoß für Grün-Weiß heraus. Die Hereingabe bringt aber keinen Ertrag.

So viel wurde im Vorfeld der Partie über die mangelnde Chancenverwertung der Blau-Weiß-Roten diskutiert, nun gehen sie mit der ersten Gelegenheit des Spiels in Führung!

Tooor für Holstein Kiel, 1:0 durch Kingsley Schindler
Die "Störche" gehen früh in Führung! Wieder bekommt Tim Siedschlag den Ball, diesmal auf der linken Seite. Der 29-Jährige schlägt eine weite Flanke auf den langen Pfosten, wo Kingsley Schindler goldrichtig steht und die Kugel mit dem Schädel ins lange Eck befördert.

Die Hausherren setzen zu einem vorsichtigen ersten Angriff an. Patrick Herrmann sieht den auf rechts gestarteten Tim Siedschlag, seine Flanke kommt aber zu ungenau und wird problemlos von Jesper Verlaat abgefangen.

In den ersten Minuten kreist die Kugel durch die Reihen der Gäste. Die Grün-Weißen spielen mit Bedacht und wagen sich noch kaum in die gegnerische Hälfte.

Die Gäste stoßen an, das Leder rollt! Schiedsrichter der Partie ist der Hamburger Oberleutnant Patrick Schult.

In Kiel herrschen Temperaturen um die 10 Grad Celsius, es ist bewölkt. Doch nicht nur aufgrund der unangenehmen klimatischen Bedingungen werden weniger Zuschauer als sonst erwartet: Die "Sektion Spielsucht" wurde nach dem Einsatz von Pyrotechnik im Spiel gegen Osnabrück aus dem Stadion verbannt, zudem sind die Einlasskontrollen heute strenger als sonst.

Wen die beiden Übungsleiter heute ins Rennen schicken, kann nun mit einem Klick auf "Spielschema" eingesehen werden. Florian Kohfeldt muss auf Schlussmann Michael Zetterer verzichten, der bei den Profis zum Einsatz kommt und durch Eric Oelschlägel ersetzt wird. Auf Kieler Seite fehlen nur noch Miguel Fernandes und Patrick Kohlmann.

Da Alexander Nouri nach der Entlassung von Viktor Skripnik zu den Profis beordert wurde, wurde der Trainerposten der Werder-Reserve neu besetzt: Der erst 34-jährige Florian Kohfeldt hatte früher diverse Jugendmannschaften der Grün-Weißen trainiert und war unter Skripnik Co-Trainer der Bundesligamannschaft. Heute gibt der gebürtige Siegener sein Debüt als Chefcoach einer Profielf.

Gegen den heutigen Rivalen soll der Schalter umgelegt werden. Werder Bremen II verlor zuletzt drei Partien am Stück (0:2 in Magdeburg, 0:4 in Münster, 0:1 gegen Wehen Wiesbaden) und befindet sich nur noch einen Punkt über der roten Linie.

Die fehlende Effizienz vor dem Kasten wurde auch in den zwei spielfreien Wochen thematisiert. "Vieles kann man sich im Training erarbeiten. Nicht nachzustellen ist aber die Drucksituation im Spiel“, berichtet Markus Anfang. Seine Strategie ist daher folgende: "Emotionale Anker setzen. Wir erinnern die Spieler daran, was das für ein mieses Gefühl in Magdeburg war und was für ein gutes nach dem 3:1 in Paderborn“.

Ein großes Problem, dass weder von Markus Anfang noch von seinem Vorgänger Karsten Neitzel behoben werden konnte, ist jedoch die mangelnde Chancenverwertung. Im letzten Drittligaspiel vor der Länderspielpause unterlag die KSV in Magdeburg mit 0:1, allein Dominick Drexler versemmelte vier klare Torchancen.

Bei Holstein Kiel läuft es garnicht schlecht. Die KSV stellt eine der besten Abwehrreihen der Liga, Keeper Kenneth Kronholm musste in zehn Partien nur sieben Mal hinter sich greifen. Obwohl die Landeshauptstädter auf dem 14. Platz stehen, trennen sie nur drei Zähler vom direkten Aufstiegsrang.