Fußball Deutschland 3. Liga  2014/2015 23. Spieltag SV Wehen Wiesbaden - Hansa Rostock Liveticker

Fazit:
Die turbulente Szene in der Nachspielzeit tröstet ein wenig über die zähen Phasen vor allem in Halbzeit eins hinweg. Trost aber wird der SV Wehen Wiesbaden nicht empfinden, denn die Hessen ziehen gegen den FC Hansa Rostock mit 1:2 den Kürzeren. Die Männer von Karsten Baumann verdienten sich den Erfolg durch das konzentrierte Auftreten einer viel sattelfesteren Defensive. Da wurde in der Winterpause gut gearbeitet. Darauf aufbauend konnten nach dem Seitenwechsel leichte Chancenvorteile generiert werden. Die Gastgeber hatten natürlich insgesamt mehr vom Spiel. Doch abgesehen vom Treffer, dem Lattenschuss von Funk, einem Kopfball von Schnellbacher und dem Pfostenknaller von Kolke in der Nachspielzeit, strahlte die Mannschaft von Marc Kienle keine Torgefahr aus. Für eine Heimmannschaft, die zudem Ansprüche in Richtung der vorderen Tabellenregionen angemeldet hat, war das gegen den Tabellenvorletzten eindeutig zu wenig.

Kolke trifft den Pfosten! Wiesbadens Keeper Markus Kolke ist mit im gegnerischen Strafraum. Und Hansa hat ihn nicht auf dem Schirm. Aus halblinker Position knallt der Torwart den Ball freistehend aus acht Metern mit der rechten Fußspitze an den linken Pfosten.

Die Hessen agieren hektisch, verlieren Plan und Ordnung. Das lässt sich für die Hanseaten leicht verteidigen. Die Gäste nutzen zudem jede Möglichkeit, Zeit von der Uhr zu nehmen.

Die reguläre Spielzeit läuft in diesem Augenblick ab. Es gibt drei Minuten oben drauf.

Riesenchance für Hansa! Aleksandar Stevanović führt den Ball parallel zur Strafraumkante. Er verpasst den Moment zum Torschuss - und dann springt ihm die Kugel zu weit vom Fuß. Dennoch landet das Spielgerät im Sechzehner bei Christian Bickel, der aus etwa zwölf Metern mit rechts freistehend zum Abschluss kommt, aber mit dem Flachschuss an Markus Kolke scheitert.

Somit hat nun auch Karsten Baumann seine drei möglichen Spielerwechsel vorgenommen.

Es wird also noch mal spannend in der Brita-Arena vor 3.374 Zuschauern. Eine prickelnde Schlussphase steht ins Haus. Die Hessen wittern Morgenluft und werden sicherlich alles versuchen.

Großchance für Rostock! Christian Bickel schießt einen Freistoß aus etwa 19 Metern in nahezu zentraler Position mit dem rechten Fuß haarscharf rechts am Kasten von Markus Kolke vorbei.

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 1:2 durch David Blacha
Eine Flanke von der rechten Seite verlängert Soufian Benyamina im Sechzehner. Zentral, fünf Meter vor dem Kasten ist der gerade eingewechselte David Blacha zur Stelle und spitzelt das Kunstleder mit dem linken Fuß über die Linie. Das ist der dritte Saisontreffer für den 24-jährigen Flügelstürmer.

Mit der Einwechslung des Neuzugangs aus Rostock hat Marc Kienle sein Tauschkontingent bereits restlos ausgeschöpft.

Mal wieder tritt Patrick Funk einen Freistoß für Wiesbaden von der rechten Seite. Jonas Acquistapace verlängert recht gefährlich per Kopf. Soufian Benyamina kann den Ball nicht weiter verarbeiten, steht zudem im Abseits.

Die heute sehr sicher stehende Hansa-Defensive arbeitet unvermindert konzentriert. Da tun sich für die Gastgeber kaum Lücken und Möglichkeiten auf. Und die Minuten verrinnen.

Das zweite Tor und die anschließenden Spielerwechsel haben die Hessen aus dem Tritt gebracht. Der FC Hansa kann sich derzeit ohne große Mühe behaupten und den wertvollen Vorsprung verteidigen.

Der Hansa-Kapitän muss den Platz angeschlagen verlassen. Seine Binde trägt ab sofort Steven Ruprecht.

Tooor für Hansa Rostock, 0:2 durch Kai Schwertfeger
Sascha Schünemann behält im Zentrum den Kopf oben. Mit Auge spielt er auf halbrechts Kai Schwertfeger an, der sich auf gleicher Höhe mit der Wiesbadener Abwehr befindet. Aus etwa neun, zehn Metern schießt der 26-Jährige. Der von Thomas Geyer abgefälschte Ball schlägt im kurzen Eck ein. Das ist der zweite Saisontreffer für Schwertfeger.

Die Gastgeber versuchen, schnell umzuschalten. Doch technische Mängel - wie jetzt bei Patrick Funk - oder Platzfehler stören das Unterfangen.

Nach einem Foul von Sascha Schünemann an Luca Schnellbacher liegt der Ball zum Freistoß für den SV Wehen Wiesbaden bereit. Patrick Funk schlägt die Kugel von der rechten Seite in die Mitte, findet dort aber nur einen hanseatischen Kopf.

Die Gäste bekommen Räume. In diese stößt jetzt Denis Weidlich über die rechte Seite. Nach einem Zusammenspiel mit Sascha Schünemann sucht der Hansa-Kapitän rechts im Sechzehner den Abschluss. Sein Schuss wird abgeblockt.

Großchance zum Ausgleich! Patrick Funk tritt einen Freistoß für Wiesbaden von der rechten Seite. Am Fünfmeterraum schraubt sich Luca Schnellbacher hoch und kommt unbedrängt zum Kopfball. Der 20-Jährige verfehlt das linke obere Eck nur knapp.

Tooor für Hansa Rostock, 0:1 durch Marcel Ziemer
Nach einem katastrophalen Rückpass von Sebastian Mrowca, der eigentlich für Jonas Acquistapace gedacht ist, aber bei Marcel Ziemer landet, lässt sich der Hansa-Stürmer nicht zweimal bitten. Acquistapace versucht zu reparieren, kann Ziemer jedoch nicht mehr stoppen. Aus halbrechter Position etwa 14 Meter vom Kasten entfernt schießt der 29-Jährige mit dem rechten Fuß flach ins linke Eck. Das ist bereits sein elfter Saisontreffer.

Die Gastgeber erarbeiten sich jetzt ihrerseits zwei Eckbälle von der linken Seite. Beide werden getreten von Patrick Funk. Nach der zweiten landet die Kugel am rechten Torraumeck bei Tobias Jänicke. Der steht dort ganz frei. Seine Volleyabnahme mit dem rechten Fuß ist zu hoch angesetzt.

Christian Bickel tritt einen Eckstoß für Hansa von der rechten Seite. Auf Höhe des ersten Pfostens verlängert Steven Ruprecht per Kopf. Dahinter aber findet sich kein Abnehmer.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Noch sind keine Tore gefallen in der Brita-Arena. Und letztlich passt dieses Resultat auch zum zerfahrenen Spiel. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Im Verlauf des ersten Durchgangs jedoch erarbeitete sich der SV Wehen Wiesbaden die etwas größeren Spielanteile. Gegen die defensiv gefestigten Rostocker aber konnte kaum Torgefahr generiert werden. Lediglich der Lattenfreistoß von Patrick Funk war zu verzeichnen. Auf der anderen Seite verbuchte der FC Hansa nur im Ansatz drei Szenen in Tornähe. Es steht außer Frage, dass hier beiderseits über die Maßen Steigerungspotenzial vorhanden sein muss.

Christian Bickel tritt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld. Im Sechzehner kommt Steven Ruprecht zum Kopfball, dem jedoch völlig die Peilung fehlt. Ein Abwehrspieler ist auch dazwischen, so dass es einen Eckstoß gibt.

Gelbe Karte für Maximilian Ahlschwede (Hansa Rostock)
Für den Neuzugang aus Wiesbaden ist es die erste Verwarnung in der laufenden Saison.

Eckbälle bekommt Hansa sogar derer zwei nacheinander zugesprochen. Beide werden sie von den Hessen abgewehrt und letztlich geklärt.

Maximilian Ahlschwede schlägt einen Freistoß aus der Rostocker Hälfte lang in die Spitze. Halbrechts im Strafraum taucht plötzlich Marcel Ziemer auf. Er muss direkt abschließen. Der Rechsschuss fliegt weit über das Tor.

Auf der anderen Seite bewegt sich Patrick Funk mit ein paar Schritten Richtung Zentrum. Sein Linksschuss aus etwa 23 Metern ist deutlich zu hoch angesetzt. Marcel Schuhen im Hansa-Tor muss mal wieder keinen Finger krümmen.

Christian Bickel setzt sich auf dem linken Flügel durch. Bei seiner Flanke in die Mitte klärt Thomas Geyer für Wiesbaden vor Marcel Ziemer per Kopf. Dem Nachschuss aus der Distanz von Kai Schwertfeger fehlt einiges an Präzision.

Die medizinische Versorgung der Gastgeber trägt Früchte. Schnellbacher kehrt jetzt ins Spiel zurück.

Nach einem harten Zweikampf mit Steven Ruprecht bleibt Luca Schnellbacher am Boden liegen. Die Partie muss unterbrochen werden, die Wiesbadener Betreuer eilen auf den Platz.

Nach einiger Zeit arbeiten sich die Gäste nun mal wieder in des Gegners Hälfte vor. Nennenswerte Aktionen entstehen hierbei nicht. Und schon geht es auch wieder in die andere Richtung.

Jetzt schnüren die Wiesbadener den Gegner immer stärker hinten ein. Auch wenn die Torabschlüsse fehlen, das lässt sich durchaus als Druckphase bezeichnen.

Luca Schnellbacher kann sich rechts im Sechzehner behaupten. Sein blind gespielter Pass in die Mitte jedoch landet bei einem Rostocker.

Einen Schönheitspreis gibt es hier heute nicht zu gewinnen. Verdient hat sich das bisher noch keine der Mannschaften. Zumindest der FC Hansa wird daran auch gar nicht interessiert sein. Den Rostockern ist eine stabile Defensive erst einmal viel wichtiger. Zu den bereits 46 Gegentreffern in dieser Saison sollen nicht mehr allzu viele dazu kommen.

Nach der ersten echten Torchance der Partie haben die Gastgeber Rückenwind bekommen. Das äußert sich in viel Ballbesitz. Weitere Torannäherungen jedoch bleiben aus.

Lattenschuss Wiesbaden! Nach einem Foul von Sascha Schünemann an José Vunguidica liegt der Ball auf der linken Seite zum Freistoß für Wiesbaden bereit. Patrick Funk macht das überraschenderweise direkt, visiert das kurze obere Eck an. Die Kugel knallt gegen die Querlatte.

Tobias Jänicke bringt den ersten Torschuss der Gastgeber an. Der Versuch aus der Distanz mit dem rechten Fuß verfehlt den Kasten von Marcel Schuhen klar.

Der Tabellenvorletzte aus Rostock agiert hier absolut auf Augenhöhe, hinterlässt bisher sogar den etwas besseren Eindruck. Das wird den Hanseaten und ihren Fans sicherlich Mut machen.

Da ist die erste zielgerichtete Aktion. Christian Bickel flankt aus dem rechten Halbfeld. Marcel Ziemer legt an der Strafraumkante mit dem Kopf ab. Sabrin Sburlea sucht den Abschluss, trifft den Ball mit dem linken Fuß allerdings nicht richtig, der ungefährlich Richtung Tor rollt.

Im Kapitänsduell foult José Vunguidica sein Gegenüber Denis Weidlich. Den fälligen Freistoßt für Hansa tritt Christian Bickel von der rechten Seite. Die Hereingabe wird eine Beute der Wiesbadener Defensive.

Der Spielfluss gilt als verschollen in der Brita-Arena. Noch suchen beide Mannschaften nach ihrem Rhythmus, müssen sich nach der Winterpause erst noch finden.

Tobias Jänicke bringt eine erste Flanke in den Strafraum der Hanseaten. Noch wird damit keine Gefahr heraufbeschwört. Nicht einmal ein Eckball für die Wiesbadener springt dabei heraus.

Es ist ungemütlich in der hessischen Hauptstadt. Bei Temperaturen von drei Grad hält sich der Himmel derzeit immerhin mit Niederschlägen zurück. Das aber muss im Spielverlauf nicht so bleiben. Der Rasen befindet sich in mäßigem Zustand - mal sehen, wie er den Belastungen standhalten kann.

Längst haben die Akteure den Rasen betreten. Die beiden Mannschaftskapitäne José Vunguidica und Denis Weidlich stehen zur Platzwahl bereit. Weidlich gewinnt die Seitenwahl, damit bekommen die Gastgeber den Ball und dürfen anstoßen.

Die Winterpause ist immer auch eine beliebte Zeit für Spielerwechsel. Das Transferfenster wird zwar erst am Montag schließen, dennoch erlauben wir uns einen Blick auf die Personalien. Den SV Wehen Wiesbaden verlassen haben Marco Königs (Regensburg) und Nico Herzig (Würzburg). Maximilian Ahlschwede wechselte pikanterweise zum heutigen Gegner und kommt auch gleich zum Einsatz. Im Gegenzug holten die Hessen David Blacha aus Rostock. Neu ist zudem Jonas Acquistapace (Omonia Nikosia).

Die Partie steht unter der Leitung von Benedikt Kempkes. Der 29-Jährige ist erst seit dieser Saison im deutschen Profifußball unterwegs und pfeift heute erst sein sechstes Drittligaspiel. Unterstützung erhält er dabei von den Assistenten Patrick Kessel und Nicolas Winter.

Auf der Geschäftsstelle des FC Hansa gaben sich die Spieler im Januar die Klinke in die Hand. Acht Profis verließen den Verein. Neu in Rostock sind neben dem bereits genanntem Ahlschwede die zuletzt vereinslosen José Alex Ikeng, Sabrin Sburlea, Marcel Schuhen (1. FC Köln), Oliver Hüsing (Bremen) und Mikko Smusalo (RB Leipzig).

Auch das Ergebnis des Hinrundenvergleichs spricht für die Hessen. Einst im August siegten die Wiesbadener an der Ostseeküste mit 1:0. Nils-Ole Book erzielte damals kurz nach dem Seitenwechsel den siegbringenden Treffer.

Ein Blick in die Statistik fördert weitere klare Vorzeichen zutage. Der mit 36 Toren zweitbeste Sturm hat die Schießbude der Liga zu Gast. Hansa fing sich im bisherigen Saisonverlauf bereits 46 Gegentreffer ein.

Deutlich entspannter sieht die Lage der Wiesbadener aus. Als Neunter hat man mit dem Abstieg nicht zu tun, das Polster nach unten ist groß (zwölf Punkte). In die andere Richtung jedoch fehlen lediglich fünf Zähler zum Relegationsplatz. In dieser so engen und ausgeglichenen Liga dürfen die Hessen dieses Ziel natürlich im Auge behalten.

Sollte es in den vergangenen Wochen in Vergessenheit geraten sein, der Blick auf die Tabelle offenbart, die Hanseaten stecken tief im Abstiegsschlamassel. Dem Vorletzten fehlen vier Zähler zum rettenden Ufer. Das lässt sich in den verbleibenden 16 Spielen sicher noch reparieren, aber die Norddeutschen sollten alsbald mit dem Punkten beginnen.