Fußball Deutschland 3. Liga  2014/2015 3. Spieltag Rot-Weiß Erfurt - VfB Stuttgart II Liveticker

Fazit
Der FC Rot-Weiß Erfurt fährt seinen ersten Dreier in dieser Saison ein und betreibt damit Schadensbegrenzung nach dem missglückten Start in diese Spielzeit. Nach der überraschenden wie komfortablen Halbzeitführung schalteten die Gastgeber prompt ein paar Gänge zurück und überließen den Schwaben die Partie - ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn Stuttgart kam, traf und hatte den Favoriten auf der Kippe. Nach dem 3:1 durch Joker Brandstetter war die Begegnung jedoch entschieden. Erfurt nimmt also alles in allem verdiente drei Punkte mit, konsolidiert sich und stößt die Jungschwaben wiederum in eine echte Krise - drei Niederlagen zum Auftakt sind eine Hypothek, mit der sie eine Weile zu kämpfen haben werden.

Gelbe Karte für Sebastian Tyrała (Rot-Weiß Erfurt)
Auch der auffällige Leader Tyrala wird nochmal verwarnt.

Zwei Minuten gibt es oben drauf - wahrscheinlich nur noch pro Forma, beide Teams scheinen jetzt auf Zeit zu spielen und das Spiel hinter sich zu wünschen.

Der VfB scheint der Erfurter Überlegenheit jetzt nichts mehr entgegensetzen zu können. Das Spiel plätschert dem Abpfiff hingegen, der Erfurt den ersten Dreier in dieser Spielzeit bescheren wird.

Gelbe Karte für Christian Falk (Rot-Weiß Erfurt)

Pfosten! Nach einer Flanke von Kiesewetter senkt sich der Ball gefährlich an den zweiten Pfosten, da sah Klewin ein wenig unsicher aus. Er hat Glück, dass da nicht der erneute Abschlusstreffer fällt.

Gelbe Karte für Tobias Rathgeb (VfB Stuttgart II)

4618 Zuschauer unterstützen ihr Team am heutigen Dienstagabend im Steigerwaldstadion - und wie es aussieht führen sie ihren Verein zum ersten Sieg in dieser Spielzeit.

War das die Entscheidung? Zehn Minuten vor dem Ende dürfte das der Genickbruch für die tapferen Schwaben gewesen sein - außer, es passiert hier noch etwas ganz verrücktes!

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 3:1 durch Simon Brandstetter
Und der Joker sticht erneut! Nach einem langen Ball nimmt der Ersatzkapitän die Kugel technisch sauber an, verlädt seinen Gegenspieler und schiebt die Kugel flach ins Netz - auch Keeper Vlachodimos sieht bei diesen Treffer nicht gut aus.

Mini-Chance für die Gastgeber: Tyrala tritt die erste Ecke der Thüringer am heutigen Abend und findet am ersten Pfosten den eingewechselten Simon Brandstetter, dessen Kopfstoß aber doch deutlich hinter dem Tor landet.

Erfurt stärkt die Defensive und opfert den offensivstärkeren Judt gegen den defensiveren Möckel. RWE will die drei Punkte in trockenen Tüchern haben.

Die Anzahl der Fouls nimmt in diesen Minuten rasant zu - die Anspannung ist beiden Teams nach dem Fehlstart anzumerken. Heute müssen Punkte her, egal wie.

... doch der hohe Ball wird sicher von Kleineheismann geklärt. Weiterhin 2:1 in diesem Spiel, das nun zumindest weitaus interessanter als im ersten Durchgang ist.

Wiegel foult Grüttner auf der rechten Seite und verschafft den Schwaben damit eine interessante Freistoßposition auf der rechten Seite. Rathgeb steht wieder bereit...

Und da ist es passiert: Ausgerechnet der Torwart kassiert die erste Verwarnung der Jungschwaben in dieser Saison - und das erst im dritten Ligaspiel, respektabel!

Gelbe Karte für Odisseas Vlachodimos (VfB Stuttgart II)
Der Gästekeeper fängt die Kugel in der Luft, wird von Falk bedrängt und stößt diesen dann nochmal unfair zur Seite. Unnötige Aktion des Halb-Griechen, die Aktion war bereits abgepfiffen.

Erfurt-Coach Kogler muss reagieren, um sein Team wachzurütteln. Simon Brandstetter, gegen Rostock mit einem Joker-Tor, soll das Spiel jetzt wieder in die VfB-Hälfte verlagern und für mehr Offensivaktionen sorgen. Er übernimmt auch die Kapitänsbinde von Möhwald.

RWE scheint das Spiel nun völlig aus den Händen gegeben zu haben, der VfB wird wacher, bissiger und sucht weiter den Weg nach vorne. Erfurt kann nur noch mit Verzweiflungsschüssen wie jetzt von Wiegel reagieren, aber da ist kaum Dampf, kaum Wille dahinter.

Tooor für VfB Stuttgart II, 2:1 durch Marco Grüttner
Und da ist das passiert, was sich im zweiten Durchgang abzeichnete! Nach einer Flanke von der linken Seite ist Ex-Kickers-Torjäger Grüttner zur Stelle und verkürzt für den VfB zum 1:2. Jetzt wird's wieder spannend am Steigerwald!

Der VfB versucht es nach dem Wechsel immer wieder mit Fernschüssen - vielleicht ein Warmschießen für eine bevorstehende Vfb-Offensive? Bislang jedoch hat RWE-Keeper Klewin die Bälle sicher in seinen beiden Armen.

Beide Teams sind zurück, die Schwaben allerdings wechseln zur Pause gleich zweimal aus - bringt das die Wende für die Gäste aus dem Süden?

Halbzeitfazit
Holla die Waldfee! In einem ereignisarmen und zermürbenden ersten Durchgang schien bereits alles auf ein 0:0 zur Pause hinzudeuten, bis Rot.Weiß Erfurt durch zwei Tore innerhalb von drei Spielminuten eine komfortable Halbzeitführung gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart gelungen ist. Lange Zeit taten sich die Gastgeber gegen gut organisierte Schwaben schwer und schienen auch mehr und mehr mit den selbstbewusster werdenden Gästen ihre Probleme zu bekommen, bevor zwei Tore auf einen Schlag das Spiel quasi auf den Kopf stellen und RWE nun beruhigen werden. Auf den bislang noch punktlosen VfB wartet nun eine Herkulesaufgabe im Steigerwald - unmöglich ist gegen die alles andere als gefestigten Erfurter allerdings nichts.

Rathgeb bringt die Kugel nochmal per Freistoß in den gegnerischen Sechzehner, doch die Erfurter Verteidigung kann im Kollektiv klären. Das müsste es für diesen Durchgang gewesen sein.

Innerhalb von nur zwei Minuten zwei Treffer für die Gastgeber, so schnell kann's gehen! Plötzlich sind die Thüringer voll auf Kurs in Richtung ersten Saisonsieg.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 2:0 durch Rafael Czichos
Der etatmäßige Linksverteidiger tritt an und versenkt eiskalt hoch in die Mitte, keine Chance für Vlachodimos.

Elfmeter für RWE! Rechtverteidiger Mwene bekommt den Ball im Strafraum an die Hand und lässt Schiedsrichter Waschitzki keine Wahl: Strafstoß!

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:0 durch Kevin Möhwald
Da ist die etwas schmeichelhafte Führung für die Gastgeber! Nach einer langen Flanke können die Schwaben nur mangelhaft in die Mitte abwehren, wo der Ersatzkapitän jedoch lauert und mit einem strammen Schuss aus 14 Metern versenkt, 1:0!

Immerhin ist Tyrala einer der wenigen Aktivposten bei den Erfurtern - der Neuzugang scheint sich gut ins Team einzufinden. Aus Mangel an Anspielstationen versucht er es erneut aus der zweiten Reihe, kann aber wieder nicht für Gefahr sorgen.

Der neu ins Teams gekommene Wiegel dribbelt sich über links in den Gefahrenbereich, setzt seine Hereingabe aber einmal mehr zu ungenau im - der 20-jährige VfB-Keeper hat da keine Müh.

Gelbe Karte für Stefan Kleineheismann (Rot-Weiß Erfurt)
Erneut weiß sich der Ex-DDR-Oberligist nur mit einen rüden Foul zu helfen, berechtigte Gelbe.

Nach einer Kombination mit Lohkemper treibt Tyrala den Ball im Mittelfeld nach vorne, schließt dann aber viel zu schwach aus der zweiten Reihe ab, sodass die Kugel als Aufsetzer neben das Tor springt. Das haben wir vom polnischen Ex.Nationalspieler schon besser gesehen!

Gelbe Karte für Kevin Möhwald (Rot-Weiß Erfurt)
Der junge Ersatzkapitän zieht im Mittelfeld durch und kassiert zurecht den Gelben Karton.

Aber RWE scheint sich wieder gefangen zu haben: Buvka dribbelt über links und sucht mit dem Außenrist Mittelstürmer Falk in der Mitte, doch der österreichische Neuzugang kommt nicht an den Ball, weil Vlachodimos schnell rauskommt und sicher zupackt.

... Innenverteidiger Cziochs bekommt den hohen Ball allerdings nicht mehr am zweiten Pfosten. Standards müssen in Erfurt nochmal geübt werden.

Vielleicht tut es ein Standard: Tyrala steht erneut bereit, diesmal aus gut 35 Metern halbrechts...

Linksverteidiger Eichmeier - für heute zurückgezogen aus dem linken offensiven Mittelfeld - versucht sein Team aufzurütteln und mit einem Distanzschuss ein Zeichen zu setzen. Zwar geht sein Versuch aus 20 Metern klar drüber, doch sein Gestus im Nachhinein zeugt zumindest von Leidenschaft.

Stuttgart durchschaut die Gastgeber mit zunehmender Spielzeit und kommt nun früher an die Kugel. Aber auch RWE ist hinten aufmerksam und lässt nichts zu. Wenn nicht allmählich wieder Leben in die Partie kommt, werden beide Teams nicht aus dem Tabellenkeller herauskommen.

Es ist das erwartete Spiel auf ein Tor - Erfurt beißt sich die Zähne an der kompakten Fünferkette der Schwaben aus, während diese auf Konter lauern, von denen allerdings noch nicht viel zu sehen ist.

Die Schwaben kamen bislang noch nicht gefährlich in des Gegners Hälfte - ihnen ist anzumerken, dass sie nach ihren beiden Auftaktniederlagen das Risiko erstmal minimieren und hinten sicher stehen möchten.

Tor? Nein! Der Ball zappelt zwar im Netz, doch Falk wird nach einer Kopfballvorlage von Bukva zurückgepfiffen. Richtige Entscheidung, das war deutlich Abseits.

... doch der Ex-Dortmunder Tyrala haut das Ding in die Mauer, Neuaufbau für RWE.

Ein erster Freistoß für die Thüringer von der rechten Seite. Die Gastgeber scheinen von Beginn an Druck aufbauen zu wollen...

Den Rot-Weißen setzten die Schwaben heute einen eleganten, ganz in Schwarz gehaltenen Dress entgegen.

Anpfiff am Steigerwald! Hoffen wir, dass sich das perfekte Fußballwetter auch auf dem Platz niederschlägt.

Bei Sonnenschein und angenehmen 20°C in Erfurt wird Sven Waschitzki die Partie leiten. Viel Spaß!

Bei den Württembergern will man den Kopf trotz der deutlichen Heimschlappe gegen Münster (0:3) nicht hängen lassen. "Wir haben die Niederlage aufgearbeitet und auch verarbeitet. Jetzt heißt es, den Blick nach vorne zu richten und zuversichtlich ins Spiel zu gehen. Denn wir wollen in Erfurt etwas Zählbares holen", gibt sich Trainer Jürgen Kramny selbstbewusst. Nicht ohne Grund, spielte man eine Woche zuvor beim 1:2 in Dresden doch recht ordentlich mit. Eine ähnliche Vorstellung heute könnte gegen angeschlagene Erfurter womöglich zum Punktgewinn führen.

Die Gastgeber gehen trotz des missratenen Saisonstarts als Favoriten in die Partie. Diesmal wollen sie allerdings nicht ins offene Messer laufen und sich von einem jungen und auf Konter lauerndem Team auskontern lassen, wie es den Rot-Weißen gegen den BVB II passiert ist. Um dies zu verhindern fehlt ihnen jedoch weiterhin der Koloss in der Innenverteidigung, André Laurito, nach seinem Innenbandriss im linken Knie. Jens Möckel ersetzte den Kapitän zwar in Rostock mehr als ordentlich, muss seine Drittligatauglichkeit allerdings noch unter Beweis stellen, schließlich wird heute gegen den Außenseiter ein anderes Spiel erwartet als gegen die verzweifelt anrennenden Rostocker. Daher setzt der Trainer heute auf Rafael Czichos in der Innenverteidigung.

Insbesondere die 1:2-Heimniederlage gegen den BVB II am ersten Spieltag schmerzt die Verantwortlichen nach wie vor. Am vorigen Wochenende war aber immerhin ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten, als in Rostock nicht nur ein Punkt erkämpft werden konnte, sondern man bis kurz vor Schluss die Führung in Mecklenburg inne hatte. Dann jedoch kam den Thüringern ein Eigentor von Stefan Kleineheismann dazwischen. Dabei hatte der Verteidiger bis dato ein „sehr ordentliches Spiel gemacht. Das Ding sollte nicht, kann aber passieren. Ich sage: Weiter geht’s!“, fand RWE-Coach Walter Kogler aufmunternde Worte für den Unglücksraben.

Es ist das Duell der Enttäuschten. Der junge VfB steht nach zwei Niederlagen zum Auftakt gemeinsam mit dem VfL Osnabrück punktlos auf dem letzten Tabellenrang. Konnte man dies bei den Jungschwaben nach dem Abstiegskampf der letzten Spielzeit noch mehr oder minder erwarten, hat in Thüringen niemand mit einem derart schlechten Saisonstart gerechnet, wie ihn RWE hingelegt hat - schließlich hegte man hinter vorgehaltener Hand Aufstiegsambitionen.