Was wir erleben, ist, dass der Vrr sich schleichend von einem Assistenten hin entwickelt hat zu einem Oberschiedsrichter im Hintergrund, der im Hintergrund agiert und alles entscheidet Und der die deutschen Bundesliga Schiedsrichter nutzen derzeit quasi diesen Vrr wie so ein Backupsystem, ein Airbagsystem irgendwie. Wird schon gut gehen. Irgendwie werde ich schon die richtige Entscheidung treffen. Und deswegen haben wir jetzt im Moment sehr verunsicherte Schiedsrichter, die auch ein Stück weit keine eigenen Entscheidungen mehr treffen wollen, zum Teil auch nicht können. Und was wir brauchen, sind wieder Entscheidungen auf dem Platz. Man muss stehen zu den Entscheidungen. Wir brauchen Schiedsrichterpersönlichkeiten, die wieder als solche wahrgenommen werden. Und die Einstiegshürde für den Vrr, die ist viel zu niedrig derzeit. Wir brauchen wieder eine höhere Einstiegshürde, nur wirklich in extremen Fällen wahr. Wenn es um die Diskussion geht, sehe ich gerade eine Radikalisierung. Wir erleben ja keinen Spieltag mehr, in dem nicht diskutiert wird, intensiv diskutiert wird, überhitzt, diskutiert wird. Und wenn ich mir den letzten Spieltag so anschaue, dann hat man das Gefühl, dass eigentlich nichts mehr anderes gibt außer wahr und Fehlentscheidungen. Und da muss ich auch sagen, da muss ich auch die Liga jetzt etwas zurücknehmen. Die Spieler, die Trainer, die Sportdirektoren. Zum Teil wird da auch wild alles in einen Topf geschmissen und umgerührt. Hauptsache auf die Schiedsrichter draufkloppen. Deswegen glaube ich schon, dass wir wieder ein besseres Verständnis füreinander brauchen, auch für dafür, wann überhaupt der VAR zum Einsatz kommt und wann nicht. Und deswegen glaube ich, ist schon angesagt, jetzt die Debatte etwas runter zu kochen und mehr Verständnis füreinander zu finden. Also so kann es nicht mehr weitergehen. Völlig klar, die Gemüter sind erhitzt. Wir haben Diskussionen, die sich ein Stück weit entkoppelt haben von dem sportlichen Geschehen. Wir brauchen jetzt ganz klar einen Krisengipfel mit Trainern, mit den Protagonisten, mit den Schiedsrichtern. Es gab vor einem Jahr einen in Stuttgart. Dort ist leider nicht viel übrig geblieben vom Verständnis untereinander. Deswegen würde ich das dringend nachholen. Denn wenn ich mir anschaue, wie Horst Heldt oder Dino Toppmöller argumentieren, da wird sehr viel alles in einen Topf geschmissen. Gar nicht mehr differenziert auf die Situationen geguckt und wir brauchen einfach wieder ein Miteinander und nicht gegeneinander.