Motorsportberater Dr. Helmut Marko spricht im exklusiven Interview über die WM-Chancen von Max Verstappen, das interne Duell bei McLaren sowie über die starken Leistungen von Isack Hadjar.
Wir sind Kämpfer. Wir sind aber auch Realisten. Also da müsste sehr viel zusammenkommen, um diesen Rückstand noch wettmachen zu können. Und ich glaube, das Feld ist zu ausgeglichen. Da wird es keine Dominanz geben. Es wird sich zwischen Beastry und Norris Abwechslung oder die werden sich abwechseln in den Positionen. Und Ferrari würde ich auch nicht abschreiben. Er hat eine super Bilanz bezüglich der Pole Position in Baku. Vielleicht bringt das dann auch einmal im Rennen hinüber. Aber es sind allerdings zwei Stopps geplant derzeit. Also da ist von der Strategie dann auch wieder einiges möglich. Aber im Hinterkopf ist es da. Wir geben es nicht auf, aber realistisch gesehen muss ich sagen keine Chance auf den WM Titel. Ich glaube, die haben ihre eigene Herangehensweise, die viel besprochene Papyros. Und ich finde es sehr sportlich. Sie können es sich auch leisten, so sportlich zu sein mit dem Vorsprung, den das Auto bei den meisten Strecken hatte. Ich glaube, beide haben ihre Vorzüge. Auf die eine Runde ist vielleicht der Norris, der schnellere. Auf der anderen Seite, Beasty ist der Kühlere, scheint mental stärker zu sein. Ich habe den noch nie irgendwo aufgeregt gesehen. Selbst am Radio mit den Boxenstopps oder wie die Kollision in Kanada war oder nur nachgefragt, was das soll. Aber da war kein Gezetere oder ein Wutausbruch. Und ich glaube aufgrund dieser Faktoren, dass unter dem Vorsprung, den er hat, das Beast der Favorit ist. Und bis dato macht er sich sehr gut. Auch das letzte Rennen ist etwas untergegangen, aber aus der Boxengasse starten ist er immerhin wieder auf Platz zehn gefahren. Einen Punkt geholt. Er hat ein paar technische Probleme gehabt, aber das steckt er weg. Das Faszinierende ist, er ist, wenn man auf neue Kurse kommen, die er nicht kennt. Innerhalb von drei, drei Runden ist er bei der Musik, sucht nicht den Fehler in erster Linie beim Auto, sondern bei sich. Und das ist natürlich auch etwas ungewohnt. Normalerweise geht es eher ist immer das Auto schuld und er hat auch eine gesunde Einstellung. Steht mit beiden Füßen am Boden. Also von der mentalen Seite her sollte er geeignet sein, den Markt bestehen zu können. Aber nochmals Entscheidung ist keine Nacht gefallen.