Der Große Preis der Niederlande hat zahlreiche Aufreger parat gehabt. Die RTL-Experten Heiko Wasser und Christian Danner setzieren den Zandvoort-GP in ihrer Analyse.
Willkommen zur Rennanalyse. Der Große Preis der Niederlande in Sanford hat eine Menge gebracht. Christian. Viel mehr Action, viel mehr Überholmanöver, als wir gedacht hatten. Und vor allem reichlich Safety Car Phasen. Und dann konntest du jedes Mal den Piastri loben für sein Management des Neustarts. Ja, nach einer Safety Car Phase ist es ja tatsächlich so Wenn es wirklich Safety Car ist und nicht virtuelle Safety Car, dass der Führende die Pace vorgibt. Und gerade in Zandvoort, wo eine so lange gerade kommt und wenn man da das nicht alles optimal hinbekommt, bist du schnell deinen ersten Platz los am Ende der Geraden. Und deswegen muss ich wirklich sagen, das hat er gut hingekriegt. Und man darf nicht vergessen, das nervt in einer Position des Führenden. Jetzt hat er gerade wieder drei vier Sekunden Vorsprung gehabt und zack, schon wieder vorbei. Safety Car. Und wieder die Gefahr, dass was schiefgeht. Da muss man sehr konzentriert sein, sehr guten Überblick haben und ich würde sagen auch abgebrüht sein. Und genau das war. Vor diesen vielen Zwischenfällen und den Safety Car Phasen gab es ja noch den ganz normalen Start und auch da war ja Spannung geboten und wir haben vorher so ein bisschen orakelt und gesagt also der Verstappen ist hinter Piastri, also auch auf der sauberen Seite. Wenn der Piastri aber sofort dem Lando Norris die Tür zuwirft und nach rechts fährt, dann könnte für Verstappen was aufgehen. Und dann hast du völlig richtig gesagt und es könnte noch spannender werden, wenn er sich entschließen würde, die weichsten Reifen, die rot markierten drauf zu tun. Und als dann die, die die Reifenliste im Computer aufploppt und als die Heizdecken weggingen, haben wir rot gesehen. Auf Schwarz. Genau. Nein, der Staat ist natürlich klar, ist immer ein ganz entscheidender Punkt. Und mit weichen Reifen startet es sich besser als mit mittelharten oder weichen, je nachdem. Also ganz egal. Zandvoort ist eine Strecke, kann man schwer überholen und deswegen versucht natürlich jeder am Start gleich mal ein bisschen Boden gut zu machen. Das hat bei Verstappen funktioniert. Allerdings nicht lange, denn die Pace, die McLaren hier an diesem Wochenende an den Tag gelegt hat, war schlichtweg zu gut. Zu schnell. Für was auch immer Verstappen und Red Bull Strategie sich zurechtgelegt. Aber immerhin Lando Norris vorbeigekommen, trotz Schreckmoment. Ich glaube, da ist dem ein oder anderen niederländischen Verstappen Fan die Frikandel aus der Hand gefahren, dass der da auf einmal auf den Sand kam und es ein bisschen rutschte. Aber dann war er erst mal Zweiter. Du hast es gesagt. Dann hat aber Land und Leute kurzen Prozess gemacht. War vorbei. Wer absolut sich als Formel eins Fachmann heute dargestellt hat und sich vielleicht auch als Kommentator, Assistent oder Experte beim niederländischen Fernsehen nach vorne gebracht hat, ist Seine Majestät Prinz Wilhelm Alexander. Denn der hat im Interview mit Kai Ebel ja vorher klipp und klar gesagt er glaubt nicht, dass die Papaya zu schlagen sein werden. Das war, ob König oder nicht, so wahnsinnig schwierig. Nicht vorherzusagen, aber recht gehabt hat er trotzdem. Und deswegen. Ich habe mich gefreut zu sehen, dass in Holland, der das Königshaus dermaßen Anteil nimmt an der Formel eins, das gut findet und auch von den Argumenten her ganz klar pro dieses Rennen ist. Bin gespannt, was passieren wird, denn auch Zandvoort ist auf der schwarzen Liste. Ich glaube nicht, dass dort ewig weitergefahren wird, um nicht zu sagen Ich weiß es. Das ist nächstes Jahr das letzte Mal in der nächsten Vertragsperiode. Es sei denn, irgendwelche ganz großen Sponsoren kommen noch dazu. Und insofern das Herz dein Herz als MotorsportEnthusiast sagt, wenn so ein König sich für die Formel eins stark macht, könnte das vielleicht auch die ein oder andere Bundesregierung tun. Dann hätten wir vielleicht mal wieder ein Deutschland Grand Prix irgendwie. So was in der Richtung wäre natürlich gar nicht so schlecht. Aber jetzt müssen wir trotzdem noch mal über das Rennen zu Ende reden. Verstappen Am Ende durch den Motorschaden auf Platz zwei nach vorn gekommen und der, der die ganze Zeit als Vierter hinterher fuhr, ein tolles Rennen fuhr, der hat beim ersten Rennen in Melbourne das Auto in der Einführungsrunde weggeschmissen, danach bitterlich geweint, von ganz unten nach ganz oben. Isaac hat mit dem ersten Treppchen seiner Karriere toll, toll gefahren. Ist eh ein ganz, ganz fantastischer Fahrer. Und er hat natürlich da auch gezeigt, wenn das einigermaßen läuft mit dem Auto. Er hat sich selbst gewundert. Jetzt bin ich auf Position vier und ich bin das ganze Rennen Vierter gewesen, bis eben zum Motorschaden von Lando Norris. Also das zeigt schon, der Mann kann das und von dem werden wir noch viel sehen. Und die Frage ist jetzt natürlich Wird er bei Red Bull landen oder nicht? Oder bleibt er noch mal ein bisschen bei den Raging Bulls? Das kann man nur intern klären bei Red Bull. Und einer, der es ganz lange, jahrelang konnte, Lewis Hamilton. Der kann es offenbar nicht mehr so richtig. Das war schon bitter. Erstes Mal war er nicht wirklich schnell. Und dann das Auto so wegzuwerfen, war unnötig. Ein klarer Fahrfehler, das vor Monza. Monza ist Italien. Italien voller Tifosi. Ausverkauftes Haus. Und Hamilton hat seinen Job bei Ferrari angetreten, weil er dort die Welt aus den Angeln heben will, Titel gewinnen wollen, Titel gewinnen würde, wollte er gewinnen. Und jetzt geht es nach Monza. Das wird nicht so einfach für ihn. Ferrari fährt da ohne Punkte hin, weil Kimi Antonelli, ein Italiener, einen Ferrari abgeräumt hat. Und zwar mit einem Anfängerfehler. Du hast es gesagt, Es war viel mehr los, als wir gehofft haben. Aber so reden wir heute auch so lange? Solche Sachen können natürlich auch dazu. Ich meine, Antonelli hat etwas versucht, was nicht ging, und deswegen ist er dem Kollegen Leclair ins Auto gefahren. Also das darf eigentlich nicht passieren. So abgeklärt, wie ein Harzer fährt als Rookie muss ein Antonelli eigentlich auch fahren. Und da gehört die, sagen wir mal, das Gespür schon auch dazu. Wie lange hält die Liebe von Toto Wolff oder die Nibelungentreue noch? Ich glaube, im Moment ist das alles in Stein gemeißelt. Da ist der kann machen, was er will. Toto hält ihm die Stange. Aber die Formel eins ist da. Das ist nicht die Schulbank, um dort besser zu werden, sondern die Besten kommen in die Formel eins, Und wenn es nicht so ist, dann sind sie schnell wieder weg. Bis jetzt haben wir immer gedacht, Wenn Mercedes eine Chance auf Verstappen hat, dann ist Russell weg. Könntest du dir auch vorstellen in zwei Jahren Russell und Verstappen natürlich. Schönes Schlusswort. In diesem Sinne. Er muss nämlich auch jetzt langsam mal zum Flughafen.