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Was die Skisprung-Revolution bedeutet

05.08.2025 12:06 | 5:00m
Der Skisprungverband führt zur kommenden Saison Gelbe und Rote Karten ein. Wann diese zum Einsatz kommen und welche Folgen diese für die Skispringerinnen und Skispringer haben können, erläutert unser Experte Luis Holuch.
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Einschneidende Regeländerungen. Vor einer Olympiasaison mag man beim Skiweltverband FIS eigentlich so gar nicht im Skispringen. Sind sie aber nun Realität geworden und das ja erzwungenermaßen bei all dem, was im vergangenen Winter so passiert ist. Natürlich mit dem traurigen Höhepunkt, dem Skandal bei der WM in Trondheim. Es wurden also die Köpfe zusammengesteckt und ein ganzes Maßnahmenpaket beschlossen, damit so etwas ja nicht noch einmal passiert. Auch das Sanktionssystem wurde auf den Kopf gestellt und verschärft, um für noch größere Abschreckung zu sorgen. Und es schadet nicht, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen. Denn so banal, wie es erstmal klingt, dass es im Skispringen nun auch gelbe und rote Karten gibt, so banal ist es definitiv nicht. Vorweg zu wissen ist aber Dieses neue Sanktionssystem mit diesen Karten gilt ausschließlich für Vergehen im Trivialbereich, nicht aber etwa für Dinge wie zum Beispiel einen Fehlstart. Dann hat man keine weiteren Konsequenzen zu befürchten. Anders sieht das aus, wenn man in der Vorstartkontrolle erwischt wird oder in der stichprobenartigen, zufälligen Kontrolle nach dem Sprung. Dort galt ja bislang immer Entweder man erhält keine Starterlaubnis, wenn man eben in der Vorstadtkontrolle erwischt wird oder man wird disqualifiziert. Das gilt auch nach wie vor. Zusätzlich gibt es aber noch eine gelbe Karte für solche Vergehen und die stehen ab sofort dann ab dem nächsten Wettkampf beim jeweiligen Athleten auf der Startliste, aber auch in dessen Profil in der FIS Athletendatenbank, die für jedermann einsehbar ist. Und die trägt man dann für den Rest der Saison mit sich herum. Es sei denn, man leistet sich ein zweites Vergehen. Denn dann erhält man die rote Karte und die hat automatisch eine Sperre für den nächsten. Ort nach sich als Konsequenz. Also sehe ich zum Beispiel beim Vierschanzentournee Auftakt in Oberstdorf eine rote Karte. Dann bin ich automatisch für das Neujahrsspringen in Garmisch Partenkirchen gesperrt. Anders ist das noch mal, wenn man sich die Sperre am ersten Tag eines zweitägigen Events einhandelt, zum Beispiel bei der Tournee Generalprobe in Engelberg erhält man am Samstag die Rote Karte. Darf man am Sonntag noch springen und ist dann für die nächste Station, sprich in Oberstdorf, gesperrt. Und die Sperre gilt nicht nur für die Wettkampfklasse, in der man sie sich zugezogen hat. Gewissermaßen. Denn sonst könnte man ja einfach munter zwischen den Klassen hin und her wechseln. Nein, sie gilt auch für alle anderen. Selbiges, wenn man in zwei unterschiedlichen Klassen jeweils eine gelbe Karte gesehen hat, zum Beispiel im Weltcup und im zweitklassigen Continental Cup. Dann darf man in keiner Wettkampfklasse unter FIS Regie starten. Des Weiteren Gilt das auch für die jeweilige Nation indirekt mit bestraft wird. Denn anders als wenn man sonst Springer austauscht, darf man in diesem Fall keinen Ersatzmann oder keine Ersatzfrau nominieren. Sprich dieser Quotenplatz, dieser sogenannte verfällt für den nächsten Ort heißt somit, man büßt möglicherweise Punkte in der Nationenwertung ein. Noch drastischer ist das Ganze bei Team und Mixed Teamspringen, denn dort war es ja bislang so, dass nur der betroffene Athlet, die betroffene Athletin aus der Wertung genommen wurde. Nun ist es so, dass das ganze Team aus der Wertung genommen wird. Ausnahmeregeln gelten im Falle von Großereignissen, also zum Beispiel Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften, Skiflug, Weltmeisterschaften und Juniorenweltmeisterschaften. Dort starten alle Teilnehmer, egal ob sie vorher eine Gelbe Karte erhalten haben, grundsätzlich bei null gelben Karten, also zum Beispiel bei den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina im nächsten Winter erhält man dort zwei gelbe Karten, sprich eine rote Karte, ist man für den nächsten Wettkampf gesperrt. Aber auch da darf nicht nachnominiert werden. Bei besonders schweren Fällen behält sich die FIS übrigens das Recht vor, direkt eine rote Karte auszusprechen. Was das ist, wird noch genauer definiert. Die FIS verspricht jedenfalls, dass sowohl im laufenden Wettkampf als auch danach umfassend und transparent über die jeweiligen Vergehen und den Status der Athletinnen und Athleten berichtet wird. So soll es dann, wenn es denn soweit kommt, auch eine Liste mit den Namen der gesperrten Personen geben. Die Nationalverbände sind über dieses Vorgehen bereits aufgeklärt worden. Nun möchte man den Rest des Sommers dafür nutzen, etwaige Unklarheiten und Fragen zu beseitigen und dann wird das Ganze Ende September von den zuständigen Gremien abgesegnet. Das gilt nur noch als reine Formsache.