In einem Gespräch mit RTL-Reporter Jonas Gerdes in Zürich kritisiert der frühere FIFA-Boss Sepp Blatter nicht nur den Fußball-Weltverband, sondern auch die Klub-WM in deutlichen Worten. Er befürchtet eine Übersättigung und warnt vor dem wachsenden Einfluss Saudi-Arabiens.
Saudiarabien ist jetzt eigentlich der der Schirmherr des Fußballs. Herr Blatter, vielen Dank für Ihre Zeit. Wir sind in der Schweiz, im schönen Zürich und wollen zuerst sprechen über die Fifa Klubweltmeisterschaft, die gerade noch stattfindet. Das ist so etwas Unlogisches im internationalen Kalender des Fußballs. Denn der internationale Kalender des Fußballs, der sieht ja auch Pausen für die Spieler vor. Und ich hoffe das, dass man jetzt eine eine Bearbeitung dieser ganzen Sache macht. Denn das war nicht nur unschön, aber auch ungesund und und die haben ihn im heißesten Sommer gespielt. Die meisten Spiele wurden ja vor dem 12:00 oder Nachmittag um drei, damit man immer noch Fernsehen in Europa sehen kann oder auf der ganzen Welt. Und das ist, äh, das ist ungesund und frech. Es gibt ja auch noch eine medizinische Kommission in der Fifa und die hätte da eingreifen müssen. Haben Sie das Gefühl, dass es zu viel Fußball auch im Fernsehen gibt? Das ist eine Art Übersättigung. Gibt von Fußball. Absolut. Es gibt zu viel Fußball. Nicht nur jetzt in diesem Club, wo ja gratis war. Aber es gibt. Man sollte eben. Es gibt so viele Wettbewerbe und es sind immer die gleichen Clubs und die gleichen Spieler. Und irgendwann haben die auch genug und sollten ausruhen. Glauben Sie, dass es durch Saudi Arabien eine Art Deal gab? Saudi Arabien hat die Weltmeisterschaft gekriegt und jetzt hilft Saudi Arabien der FIFA, diese Club WM zu finanzieren. Aber für jetzt total. Saudi Arabien ist jetzt eigentlich der der Schirmherr des Fußballs mit 2 Milliarden Followers und die sagen, wohin das geht. Weil sie das Geld haben. Das heißt, Herr Blatter? sagen Sie, wir haben den Fußball an Saudiarabien verloren. Verloren? Ja, wir haben ihn offeriert, und Sie haben ihn genommen. Wir wollen ja nicht noch über über andere Massnahmen reden, was die Saudis im Sinn haben. Was war Ihr größter Fehler? Mein größter Fehler, Dass ich nicht zugehört habe, was mir meine Tochter bei der Wahl von 2015 gesagt hat. Meine Tochter, mein bester Freund Corinne heißt sie, hat mir gesagt Daddy, jetzt bist du 79! Schau mal das an, jetzt geht's doch nicht noch mal in einen Wahlkampf hinein. Lass das sein. Und ich habe das aufgenommen. Aber das war kein neuer Kandidat da. Also der Platini wollte damals auch nicht mehr. In dem Moment. Das war der Fehler. Also es war kein Irrtum, aber ein Fehler. Herr Blatter. Vielen Dank für Ihre Zeit.