Alexander Zverev offenbarte nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon mentale Probleme. Experte Carlo Thränhardt stellt im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de klar: Auch der deutsche Tennis-Star ist "keine Maschine".
Wir sprechen hier von Gladiatoren der Neuzeit. Die sind jede Woche auf der Tour unterwegs, spielen jede Woche, jeden Tag gegen neue Gegner, auf die sie sich einstellen müssen. Und das ist sicherlich nicht ein Wunschergebnis, was eine Nummer drei der Welt haben möchte. Aber auch das passiert. Das ist keine Maschine. Auch Sascha ist keine Maschine. Er kann unfassbar Tennis spielen. Aber auch 14 Niederlagen gehören zu einem Spitzensportler mit dazu. Damit fertig zu werden, ist die größere Herausforderung. Die großen Ziele von Sascha stehen noch offen. Er hat noch keinen Grand Slam gewonnen. Er war noch nicht die Nummer eins. Er war die Nummer zwei, ist jetzt die Nummer drei in der Welt. Was im Tennissport eine unfassbare Leistung ist, das vergisst man immer. Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass es alles ein wenig zu viel. Er hat Stuttgart gespielt, danach Halle gespielt, danach die Charityveranstaltung, dann Wimbledon. Da kommt automatisch Druck. Auch wenn du dir sagst, ich will gar nicht so einen Druck haben. Wimbledon bedeutet Druck, mental mentale Stärke rekrutiert sich aus einem Gefühl, der mit sehr viel Glück in meinem ganzen Leben zusammenhängt. Ich kann niemals mental stark sein, wenn ich müde bin, wenn ich physisch müde bin und wenn ich psychisch müde bin. Aus dieser Symbiose rekrutiert sich mentale Stärke. Ich sag jetzt mal zum Beispiel jetzt noch härter zu trainieren. Ich weiß, wie Sascha trainiert. Kaum einer trainiert härter. Ich glaube, dass das nicht der Weg ist, vielleicht sogar ein wenig zurückzufahren, sich mehr zu vertrauen. Der ist so gut, sich noch mehr zu vertrauen und daraus wieder neue Kraft und neue Frische zu schöpfen. Ich glaube, das wäre ein besserer Ansatz, als noch härter zu arbeiten.