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Analyse: So hat Verstappen die McLaren geschlagen

18.05.2025 18:18 | 5:38m
Das Formel-1-Rennen in Imola hat am Sonntag für mehr Spannung gesorgt, als im Vorfeld erwartet wurde. RTL-Experte Christian Danner analysiert die wichtigsten Szenen des Rennens.
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Die Rennanalyse, der gewohnte Service. Christian Danner hat extra seinen Rückflug nach München noch eine Stunde nach hinten gelegt, damit wir in aller Ruhe über dieses spektakuläre Rennen reden können. Christian Und es war ja wirklich spektakulär. Wir haben vorher so ein bisschen die Befürchtung gehabt, dass es so eine kleine Polonaise werden würde, weil in den Rahmenrennen Formel zwei, Formel drei, da war es schon so, dass da immer so der sogenannte DRS Zug unterwegs war.
Ja, DRS Zug heißt, dass einer hinter dem anderen her fährt und trotz des Vorteils, den man hat mit weniger Luftwiderstand, dass man trotzdem nicht überholen kann. Das war in der Formel eins ganz anders und das sieht man einfach wieder. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Und da gehören noch, was wir jetzt gleich analysieren werden, noch ein paar andere Sachen dazu, die man vorher nicht so richtig auf dem Schirm hatte.
Und das erste Überholmanöver dann gleich schon nach 595 Metern ungefähr. Also Anbremsen für die erste Schikane. George Russell war eigentlich ein bisschen besser weggekommen als Max Verstappen auf zwei und war eigentlich auf der gleichen Höhe vor den beiden. Aber dann Piastri. Und der machte dann einen klitzekleinen Fehler und dadurch ging eine riesengroße Tür auf.
Die riesengroße Tür, die aufging, hat natürlich Max Verstappen als Einladung verstanden, hat sie ausgenutzt und war sofort vorne. Aber noch mal eins nach dem anderen. Der, der am besten gestartet ist, war Russell. Russell hat aufgeholt auf den zweitbesten Starter auf Piastri. Die beiden waren dabei, Max zu überholen, der nicht so gut gestartet ist. Und als es dann in die erste Schikane, in die Linkskurve hineinging, hat Piastri den Fehler gemacht und ist viel zu langsam reingefahren. Darüber hat sich Russell geärgert und Verstappen sehr gefreut.
Denn die Tür war dann plötzlich für Russell zu. Er musste auch vom Gas gehen. Wobei, wenn wir mal sagen, viel zu langsam sind. Wir reden immer über Hundertstelsekunden, die man tick eher bremst. Dieser berühmte Wimpernschlag.
Rennfahrer, Die die, für die ist es klar. Es war zu früh gebremst. Viel zu früh gebremst.
Und dann hatte Max Verstappen natürlich freie Fahrt ins Wochenende, freie Fahrt in den Sonntag und vor allen Dingen eben keine verwirbelte Luft. Das ist wichtig für die Reifen, das ist wichtig für alles andere, für Motorkühlung und und, und. Er musste gar nicht volles Rohr fahren, weil er das Ganze schön im Griff hatte. Und dann hat man bei McLaren an der Kommandobrücke gesagt Jetzt machen wir was anderes. Man hat ein bisschen gefunkt, da wurde über Plan A geredet, und dann kam so ein Funkspruch wie Ich bin mir nicht so sicher, ob das funktioniert. Auf jeden Fall war plötzlich Piastri als Erster aus der Spitzengruppe in der Box.
Das, was ursprünglich geplant war, dass alle einen Stopp machen, nachdem die Boxendurchfahrt in Imola mit 28 Sekunden relativ lang dauert, ist das mit dem einen Stopp sehr attraktiv. Mit Piastri hat McLaren merken können ein bisschen eng werden. Ob das gut geht? Und deswegen hat man ihn früh reingeholt. Die andere alternative Strategie hat man mit Norris gefahren. Zumindest da muss man McLaren Recht geben. Man hat das gesplittet, aber die richtige Entscheidung war es nicht.
Pirelli. Pirelli hatte vorher gesagt So ungefähr 19, 20 Runden wird man mit dem mit dem gelben Reifen, also mit der mittleren Mischung, fahren können. Und dann ist die Ideale der ideale Moment für den Reifenwechsel auf Hart. Und wir hatten in der Tat wirklich um den Dreh 19., 20. Runde hatten wir eine Zweiteilung. Die eine Hälfte der Truppe war schon in der Box und die ersten zehn waren noch nicht in der Box. Einige, wie zum Beispiel Hülkenberg, kamen dann zwischendurch sogar mal auf sieben und ja, und dann kam das nächste, was Max Verstappen in die Karten spielte ein virtuelles Safety Car, weil plötzlich ein Auto, und zwar das von Oli Berman, neben der Strecke stand.
Ja, und das hat dazu geführt, dass man natürlich ein paar Sekunden sieben, acht Sekunden geschenkt bekommt, wenn man dann einen Boxenstopp macht, wenn die anderen draußen langsamer fahren. Davon haben aber nicht alle profitiert, sondern eben nur die, die noch keinen Stopp gemacht hatten. Also der Piastri war da nicht unbedingt der Sieger.
In den Allerwertesten gekniffen, muss man fairerweise sagen. Das war aber dann immer noch nicht das Ende, denn das virtuelle Safety Car, wo ja quasi die Geschwindigkeit aller Autos auf der Strecke eingefroren wird, das spielte den vorderen in die Karten, aber plötzlich stand wieder ein Auto neben der Strecke und dann entschied die Rennleitung sich nicht noch einmal für dieses virtuelle Safety Car, für einen quasi Status Quo auf der Strecke, sondern man schickte Bernd Mailänder raus mit dem Original Safety Car. Und das bedeutete der schöne Vorsprung von Max Verstappen. Er war 18 Sekunden vor Landon Norris und sogar 32 Sekunden vor Piastri. Der war plötzlich weg.
Der war weg. Und damit hat sich natürlich noch wieder was verschoben, denn Piastri hatte keine frischen Reifen mehr. Der hat jetzt beim aktuellen Safety nicht noch mal stoppen können. Norris hat das getan. Verstappen hat das getan. Deswegen war der Norris am Schluss schneller und hat den Piastri auch noch kassiert. Erster Verstappen, zweiter Norris, Dritter Piastri.
Ja, genau. Und dann Lewis Hamilton mit seinem bisher besten Resultat für Ferrari zum Ersten Mal vor Charly Klaer und eben auch richtig viele Pünktchen mitgenommen. Fünfter wurde albern, sechster Leclair. Also ein bisschen Balsam auf die geschundene Ferrari Seele. Nico Hülkenberg schnupperte beim 400 beim sechs hundertste Grand Prix für Sauber auch ganz kurz am Pünktchen, machte dann aber leider einen Fehler und landete am Ende auf Platz zwölfte. Jetzt haben wir alles geklärt. Du darfst zum Flughafen und wir freuen uns auf die nächste Woche. Denn dann gibt es die Formel eins bei RTL wieder im Free TV. Das Qualifying aus Monaco und eine Woche später gibt es wieder den Doppelschlag Qualifying und Rennen aus Barcelona.