Tennis Davis Cup 2015  Davis Cup  Finale - Belgien gg. Großbritannien (1:3) David Goffin - Andy Murray Liveticker

Herzlichen Glückwunsch an das britische Davis-Cup-Team zum Titelgewinn. Respekt auch für die Leistung der Gastgeber aus Belgien. Beide Teams haben ein würdiges Finales bestritten und die spielerisch bessere Nation hat in diesem Jahr gesiegt. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Sonntag. Alles Gute und bis zum nächsten Mal!

Hochverdient gewinnt Andy Murray das entscheidende dritte Einzel dieses Davis-Cup-Finales 2015 mit 6:3, 7:5, 6:3 gegen einen tapfer kämpfenden David Goffin. Damit sichert er Großbritannien den zehnten Triumph dieses prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerbs und den ersten Titel seit 79 Jahren. Mit Tränen in den Augen, lässt sich der 28-Jährige auf den Boden fallen und von seinen Mannschaftskollegen feiern. Umgehend macht er sich dann aber auf den Weg zu seinem heutigen Kontrahenten und gratuliert ihm und dessen kompletten Team sehr fair. Es ist eine große sportliche Geste eines heute überragenden Akteurs. Die 16.000 Zuschauer in Gent erkennen seine Leistung an. "Ich habe nie gedacht, dass wir die Gelegenheit bekommen werden, dies zu erreichen. Unglaublich dass wir das geschafft haben", erklärte der 28 Jahre alte Schotte, nachdem er für das entscheidende 3:1 gesorgt hatte: "Jeder von uns hat hier auf einem unglaublich hohen Level gespielt." Das letzte Einzel zwischen Bemelmans und Edmund wird übrigens nicht mehr ausgetragen.

Game, Set and Match: Andy Murray! Im letzten Moment kratzt der Brite einen Inside-Out-Schlag seines Gegners von der Linie und erläuft auch den folgenden Volley auf der anderen Seite. Dann packt er einen Traumschlag aus und hebt die Filzkugel mit der Rückhand aus vollem Lauf mustergültig über den an der T-Linie stehenden Belgier hinweg ins Feld. Danach kennt der Jubel keine Grenzen mehr!

Die erste Chance zum Titelgewinn verpufft, weil Murrays Return auf den zweiten Aufschlag im Netz kleben bleibt.

Halb im Feld stehend, setzt Goffin eine Vorhand zwei Meter ins Aus. Es gibt zwei Matchbälle für die britische Nummer eins...

Auf den Rückhandslice des 28-Jährigen, reagiert der Lokalmatador brillant. Per Vorhand beschleunigt er die Kugel brutal und zwingt Murray zu einem Fehler. 15:30.

Zum gefühlt 100. Mal punktet Murray mit einem Rückhand-Return auf einen schwachen Cross-Aufschlag seines Gegners. Weil Goffin dann mit einer Vorhand die Linie runter scheitert, steht es 0:30.

Sein zwölftes Ass bringt die Briten noch näher an den Titelgewinn. Andy Murray liegt mit 5:3 in Führung. Goffin serviert gegen den Matchverlust.

Aus der Rückhandecke kommend, will Murray wieder mittig ins Feld zurück. Da erwischt in die Vorhand-Longline des Belgiers eiskalt. Wenige Sekunden später entscheidet sich Goffin gegen einen Schmetterball und für einen crossen Volley-Stopp, der nicht über das Netz gelangt. Vorteil Großbritannien.

Zum wiederholten Male zeigt die Nummer zwei der Welt, was ein wuchtiger Aufschlag ist und befreit sich aus einer womöglich prekären Situation. Dem 30:30 folgt nach einem Winner ein Spielball zum 5:3.

Von wegen Kopf in den Sand! Goffin holt sich mit tollem Einsatz zwei Punkte in Folge und zeigt, dass er sich nicht aufgegeben hat. Sowohl Zuschauer als auch sein Trainer sowie seine Kollegen glauben noch an ein belgisches Wunder. 15:30.

Mit Riesen-Schritten nähert sich Andy Murray dem Davis-Cup-Titel mit seiner Mannschaft. Er weiß, dass er nur noch zwei Spiele vom zehnten Triumph der Briten entfernt ist. Nach 79 Jahren könnte Großbritannien wieder feiern. Größter Unterschied zwischen den beiden Spielern ist, dass Murrays Aufschläge kommen, wenn er sie braucht. Selbst zwei Breakbälle gegen ihn bringen ihn nicht zum Wackeln - im Gegenteil.

Drei Breakbälle für Murray!

Setzt Andy Murray nun zum Schlussspurt an? Blitzschnell holt er sich die ersten beiden Punkte bei Aufschlag Goffin. Insbesondere der Halbflugball gegen die Laufrichtung seines Kontrahenten ist sehenswert.

Ganz, ganz knapp segelt eine Vorhand des Belgiers links ins Aus. Dabei hätte der 24-Jährige gar nicht so nah an die Linie spielen müssen, um den Punktgewinn vorzubereiten. Schließlich ist Murray auch so unter Druck gewesen und Goffin hätte mit einem anschließenden Volley am Netz alles klarmachen können. Dieser Punkt könnte ihn noch ärgern, zumal er im Spielverlauf zwei Breakchancen vergeigt hat. 3:3 nach fast 40 Minuten im dritten Durchgang.

30 Minuten hat der dritte Satz schon wieder auf dem Buckel. Goffin führt, ohne Break, mit 3:2 und muss nun alles daran setzen, den Briten irgendwann erneut zu breaken. Schließlich führt die Nummer zwei der Tenniswelt weiterhin mit 2:0 nach Sätzen. Das ist nicht mal eben so aufzuholen. Schon gar nicht gegen einen Murray, der sich so intensiv auf die Rote Asche vorbereitet hat, wie seit Jahren nicht.

Goffin bringt seinen Kontrahenten mit platzierten Vorhand-Schlägen regelmäßig zur Verzweiflung. Murray wischt zwar noch unter den Ball, kann den Punktverlust jedoch nicht verhindern. 30:15.

Mit zwei gewonnenen Spielen in Folge bringt Murray die mitgereisten Fans nach 2:28 in Verzückung.

David Goffin will es nicht glauben und auch das Publikum pfeift und schimpft. Allerdings wird in der Wiederholung deutlich, dass Murrays Aufschlag die Linie gekratzt hat. Der französische Stuhlschiedsrichter Pascal Maria versucht, es dem belgischen Spieler und seinem Trainer zu erklären. 30:30 und ein neuer erster Aufschlag für den Briten.

201 km/h stehen beim zweiten Aufschlag von Murray auf der Anzeigetafel. Kein Wunder, dass er mit diesem Kracher durch die Mitte einen Service-Winner zum 30:15 erzielt. Wenig später haut der Brite seine Vorhand nach einem schwachen Rückhandslice ins Netz. Damit ist die Führung weg.

Ja! Nach 18 Minuten ist bereits wieder alles in der Reihe. Trotz fünf Unforced Errors von Murray im dritten Satz, bringt er alles wieder in Ordnung und macht sein Break vergessen. Jetzt wird sich zeigen, wie Goffin mit diesem emotionalen Verlauf klarkommt.

Dass Murray sein erstes Break an diesem Nachmittag kassiert hat, schmeckt ihm gar nicht. Zeit also, um Zauberschläge auszupacken. Mit einem Höchstmaß an Balance schafft er es, einen grandiosen Passierball links ins gegnerische Feld zu setzen. 15:40. Folgt hier das direkte Re-Break?

Goffin, der von Thierry Van Cleemput trainiert wird, hat mit seinen 24 Jahren bereits zwei Titel auf der Tour gewonnen. Der vier Jahre ältere Mann aus Schottland konnte schon satte 35 Titel gewinnen, darunter zwei Grand-Slam-Turniere. Murray stand 2015 im Finale der Australian Open sowie bei den Miami- und Paris-Masters. Alle drei Endspiele verlor er gegen Branchenprimus Novak Djokovic.

Breakball Nummer eins wehrt Andy Murray ab, aber beim nächsten Ballwechsel will er zu früh zu viel und hämmert einen Inside-Out in das Netz. Nach 14 Minuten im dritten Satz führt Goffin mit 2:0 und Break vor. Natürlich steht die Halle wieder. Hier glauben die Fans an eine Aufholjagd. Unmöglich wäre die sicherlich nicht.

Beim Stand von 15:40 gibt es gleich zwei Breakchancen für die Belgier.

Egal, ob Rückhand oder Vorhand: Immer häufiger packt Goffin mit dem Mut der Verzweiflung die Peitsche aus. 0:30 und vielleicht der letzte Strohhalm für die Gastgeber.

Überraschend holt sich Goffin vier Punkte in Serie und bringt Murray so vielleicht noch einmal ins Grübeln. Es ist beeindruckend, wie stark der Schützling von Thierry Van Cleemput auf mentaler Ebene ist. Körperlich dürfte der Gstaad-Finalist des laufenden Kalenderjahres ebenfalls gut drauf sein.

Wie von der Tarantel gestochen legt David Goffin alles in diese Rallye. Mehrfach trifft er das Spielgerät zum idealen Zeitpunkt und schafft nach knapp vier Minuten in diesem Service-Game den Wechsel von Defensive auf Offensive. Murray kann den strammen Vorhand-Cross nicht erreichen. Einstand.

Auf Murrays Rückhand-Cross-Return findet der Belgier lediglich eine Antwort: das Netz. 15:40 und zwei frühe Breakchancen für Großbritannien! Nummer eins wehrt der 24-Jährige ab, indem sein Vorhand-Ball von der Linie rutscht und Murray sich deshalb verschätzt.

Geht es nun ganz schnell? Momentan ist Goffin etwas von der Rolle und verliert zwei von drei Rallyes im vielleicht schon finalen Satz. 15:30. Hoffentlich verkauft sich der Außenseiter jetzt nicht unter Wert. Bis dato hat er so stark gespielt.

Was für eine Rallye! Der Mann aus Schottland entscheidet den bisher stärksten Ballwechsel der Partie für sich. Teilweise haben beide Spieler gut zwei Meter neben dem Feld gestanden, um die Bälle noch zurückzubekommen. 25 Schläge lang ist Murray in der Defensive gewesen, dann hat er den Spieß umgedreht. Ansatzlos pfeffert Murray die Kugel mit der Vorhand cross genau auf die Linie und tütet den zweiten Satz nach 75 Minuten ein. 5:2 Asse, 22:16 Winner und sieben Unforced Errors weniger: Auch die Statistik spricht in diesem Durchgang klar für die Nummer zwei der Welt. Dass dich der 28-Jährige eine 2:0-Satzführung noch abnehmen lässt, ist mehr als unwahrscheinlich. Trotzdem wird David Goffin weiterhin Vollgas geben. Schließlich ist der zweite Satz bis zum Schluss umkämpft gewesen.

Satzball für Andy Murray, der allerdings über den zweiten Aufschlag gehen muss.

Ohne Not verzieht Goffin einen weiteren Schlag von der Grundlinie aus. Zwei Unforced Errors in Folge machen aus einer 30:0-Führung ein 30 beide. Jetzt hält der Brite wieder alle Karten in der Hand.

Haarscharf segelt ein Rückhandslice des Weltranglisten-16. links neben die Linie. Damit steht es "nur" noch 15:30 und Murray ist wieder dran.

Kann Andy Murray das Break bestätigen? Die ersten zwei Punkte dieses Service-Games gehen jedenfalls an den belgischen Underdog.

Und da ist das wohl schon matchentscheidende Break! Murray verliert in einer langen Rallye nicht den Fokus und zwingt Goffin nach 69 Minuten zu einem möglicherweise folgenschweren Fehler. Der 24-Jährige setzt einen Longline-Schlag zu flach an und so bleibt der Ball im Netz kleben. Damit serviert Murray nun zum Satzgewinn. Mit einer 2:0-Satzführung im Rücken lässt sich Großbritannien die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Breakball für Großbritannien!

Goffin gerät stark in die Defensive und bringt nur einen hochabspringenden Sicherheitsschlag an die T-Linie zustande. Natürlich ist dieser Ball leichte Beute für die Nummer eins der Briten. Einstand!

Übermotiviert legt Murray einen gesprungenen Rückhandreturn nahe der T-Linie ins Netz. Das bedeutet Spielball für die Gastgeber.

Das könnte der Schlüssel zum Erfolg sein: Geschickt jagt Goffin seinen Gegenspieler von links nach rechts, variiert schön das Tempo und zieht zum Schluss eine Rückhand cross an die Linie. Nach dem 30:15 schimpft Murray lautstark und gestikuliert wild. Diese Aktion zeigt, wie geladen der Wimbledon-Sieger von 2013 emotional ist.

Nach Winnern steht es übrigens 31:24 für den Briten. Jeder Punktgewinn des Belgiers wird von den heimischen Anhängern gefeiert wie der Titelgewinn. 15:15.

Bei dieser Rallye haben beide den Hammer ausgepackt. Sowohl Goffin als auch Murray haben während des Ballwechsels wahre "Vorhand-Schüsse" ausgepackt. Da ein Ball des Belgiers zu kurz gerät und im Netz landet, gleicht Murray aus. Weiterhin ist in diesem Satz noch kein Spieler gebreakt worden.

Dank eines beherzten Sprints, erreicht der zweifache Grand-Slam-Champion einen Stopp des 24-Jährigen noch. Dass der Ball die Netzkante touchiert hat, macht die Sache nicht einfacher. Trotzdem kann Murray das Spielgerät mit der Rückhand exzellent die Linie runter drücken. 40:15.

In der Halle sind schon alle aufgesprungen! Doch Goffin verfehlt die Linie um drei, vielleicht vier Zentimeter. 30:0 für den Briten, der weiterhin mit seinen Emotionen zu kämpfen hat und die "negative Stimmung", die ihm entgegengebracht wird, absorbiert.

Goffin gerät nach einer starken Vorhand seines Gegenübers ins Rutschen und legt seinen Longline-Schlag daher ins Netz. 15:0.

Andy Murray verzieht eine Rückhand beim Return vollkommen und ermöglicht Goffin so einen Spielball zum 5:4. Es folgt eine epische Rallye, die von Rückhand-Cross bis Inside-In alles zu bieten hat, was das Tennis-Herz begehrt. Der Belgier geht als Sieger aus diesem Ballwechsel hervor, weil sein Ball die Linie runter einfach zu platziert ist. Jetzt serviert Murray, ohne ein Break kassiert zu haben, gegen den Satzverlust. Sollte der Underdog tatsächlich den Satzausgleich schaffen, wäre heute Nachmittag alles möglich.

Getragen vom Publikum, serviert der Belgier so gut wie lange nicht. Schnell verschafft er sich mit Ass Nummer drei das 30:0 und somit etwas Luft, ehe Murray eine Rückhand-Longline eiskalt an die Linie bugsiert. Dieser Ball wäre für keinen Spieler auf der Welt zu erreichen gewesen. 30:15.

Leicht und locker gleicht die Nummer zwei der Welt innerhalb weniger Augenblicke zum 4:4 aus. Den vierten Spielgewinn im laufenden Satz besiegeln drei Asse bei vier Aufschlägen. Hut ab!

Nach zwei, drei zu langen Rückhandslices in Serie, findet Andy Murray wieder die richtige Länge in seinen Schlägen. Das kommt bei eigenem Aufschlag natürlich zum rechten Zeitpunkt. 40:0.

Zwei ganz starke Schläge mit der Vorhand tütet die zwischenzeitliche 4:3-Führung der Gastgeber ein. Mittlerweile sind 47 Minuten im zweiten Satz absolviert. Zum Vergleich: Der gesamte erste Durchgang hat gerade einmal 49 Minuten gedauert. Wenn es hier so weitergeht, knacken die Akteure in diesem Satz locker die Marke von einer Stunde.

Was für ein Feingefühl! Am Netz bewegt sich Murray geschmeidig nach rechts und nimmt einen flachen "Schuss" seines Gegners früh. Mit viel Gefühl legt er das Ding knapp über das Netz und punktet. Anschließend beschwert sich Murray beim Unparteiischen, weil er den Ball seiner Meinung nach wegen eines Linienrichters nicht hat erreichen können. tatsächlich hat der Linienrichter im Weg gestanden. Das ist ärgerlich für Großbritannien. 30:30.

Nach einem leichten 15:0, bleibt Goffin in der linken Ecke stehen und sieht zu, wie Murray von der T-Linie aus eine crosse Vorhand in die rechte Ecke donnert.

Andy Murray überzeugt mit dem nächsten punktverlustfreien Service-Game. Bei den Zuschauern machen sich die ersten größeren Sorgen breit. Andy Murray präsentiert sich unter seiner Trainerin Amélie Mauresmo ohnehin sehr stark auf Sand und dreht auch heute richtig auf.

Es ist und bleibt der Satz der Aufschläger. Problemlos markiert der in dieser Davis-Cup-Saison noch ungeschlagene 28-Jährige die ersten beiden Punkte. Dann hat Murray Glück, dass Goffins Rückhand-Cross von der Netzkante ins Aus springt. Denn der Brite ist bereits in die andere Ecke gestartet.

Relativ unspektakulär und auch ohne Not, wemmst der Olympiasieger von London die gelbe Filzkugel mittig in das Netz. Anschließend reicht ein Sicherheits-Aufschlag Goffins, um den nächsten Fehler des Briten zu provozieren. 3:2 nach 38 Minuten im zweiten Satz. Es bleibt spannend.

Eieiei! Doppelfehler Nummer zwei lässt Goffins Führung auf 30:15 schmelzen. Murray hat noch keinen Doppelfehler begangen.

Knappe Kiste! Um wenige Zentimeter verfehlt Murrays extrem crosser Return das Feld. So zieht der Belgier schnell auf 30:0 davon. Überhaupt sind brutale Winkel derzeit angesagt.

Zu Null hämmert Murray dieses Service in weniger als zwei Minuten durch. Das ist eine klare Ansage an seinen Herausforderer, der sicherlich nicht noch einmal ein derartiges Marathon-Aufschlagspiel bestreiten will wie das vorangegangene.

Auffällig ist, dass Andy Murray 77 Prozent der Punkte gewinnt - sowohl über den ersten als auch über den zweiten Aufschlag. Mit seinem dritten Ass im Matchverlauf markiert er das schnelle 30:0.

Einige Zuschauer haben ihre Plätze noch nicht eingenommen, weshalb sich die Fortsetzung des Satzes ein klein wenig verzögert.

Dieser Spielgewinn wird von den Zuschauern wie der erste Davis-Cup-Titel gefeiert. Irgendwie hat sich der Underdog durch sein zweites Aufschlagspiel gekämpft und macht nach einer halben Stunde die knappe Führung für seine Nation perfekt. Jedoch ist weiterhin alles in der Reihe. Um zu gewinnen, müsste zunächst ein Break gegen den großen Favoriten her, der zuletzt immerhin mehr Unforced Errors begangen hat. Dagegen wirkt Goffin gefestigter. Vielleicht auch, weil er nichts mehr zu verlieren hat.

Per Cross-Volley holt sich Goffin nach 1:18 Stunden einen weiteren Spielball zur 2:1-Führung im zweiten Satz.

Immer wieder ist es die exzellente Beinarbeit des Weltranglisten-Zweiten, die es ihm ermöglicht, eigentlich unerreichbare Bälle zu erreichen. Zudem spielt er diese nicht nur halbherzig in das gegnerische Feld, sondern verleiht ihnen richtig Dampf. Das geht nur, weil er schnell genug zur Stelle ist und sich richtig platzieren kann.

Nach 9:20 Minuten geht es erneut über Einstand. Es ist unglaublich, was die beiden Athleten den Zuschauern bieten. Die Spannung ist greifbar.

Das ist der bisher beste Ballwechsel gewesen. Goffin spielt von der T-Linie aus einen überragenden Defensiv-Volley und antwortet so auf einen schwierigen Schlag des Briten. Der wiederum setzt noch einen drauf und zaubert aus vollem Lauf eine Vorhand-Longline auf den Court. Im perfekten Winkel springt die Kugel auf die Rote Asche und erwischt Goffin auf dem falschen Fuß.

Einem crossen Aufschlag folgt ein noch crosserer Return. Nach drei, vier Schlägen setzt David Goffin das Bällchen letztlich ins Netz und nutzt einen Spielball zum 2:1 nicht. insgesamt sind 1:13 Stunden vorüber.

Lässig wehrt Goffin diese brenzlige Situation mit einem freien Punkt ab. Überhaupt serviert der Belgier inzwischen besser. Sein erster Aufschlag kommt zwar nur zu ca. 60 Prozent, dafür geht er jetzt aber mehr Risiko beim zweiten Aufschlag.

Nun sitzt Jamie Murray auf seinem Stuhl beim Team und schon läuft es für seinen Bruder. Er hat einen Breakball und sein Gegenspieler muss über den zweiten Aufschlag kommen.

Einmal mehr entscheidet sich Goffin beim zweiten Aufschlag dafür, in die Rückhandecke zu servieren und das auch noch mit wenig Dampf. Abermals erzielt Murray so einen direkten Return-Winner mit der Rückhand.

Mittlerweile regt sich Murray nach jedem Ballwechsel auf und blickt hektisch in Richtung seines Bruder. Diese Ablenkung tut ihm nicht gut. 40:30 für den Belgier.

Ein bärenstarker Aufschlag sichert den Gastgeber die 30:15-Führung. Derweil zitiert Andy Murray seinen ein Jahr älteren Bruder "Jamie" von der anderen Seite zurück in Banknähe. Dies tut er auch nach dem 30:30-Ausgleich.

Standesgemäß hält Murray mit einem Ass zur Seite seinen Aufschlag. 17 Minuten sind im zweiten Satz bereits gespielt. Allein diese Tatsache zeigt, wie eng das Match eigentlich ist. Im zweiten Durchgang trennen beide Spieler allenfalls Nuancen.

Aber sein Gegner heißt eben Andy Murray. Seinen perfekten Aufschlag durch die Mitte touchiert Goffin nur noch minimal mit dem Rahmen. Ein klassischer Service-Winner. Dann erarbeitet sich der 28-Jährige den Spielball.

Wieder treibt Goffin den Schotten weit raus, der zwei Meter hinter der Grundlinie stehend, eine Vorhand ins Aus setzt. Breakchance für den Außenseiter aus Lüttich.

Spätestens jetzt wird die Halle zum Tollhaus. Murray bleibt zu defensiv und an der Grundlinie kleben. Goffin macht Druck und zwingt seinen Gegner zu einem Fehler mit der Vorhand. Einstand.

Endlich findet der 24-Jährige wieder die Linie. Er steht genau richtig zur gelben Filzkugel und kann das Spielgerät mit der Vorhand optimal beschleunigen. Obwohl dieser Longline-Winner "nur" auf 30:40 aus Hausherren-Sicht verkürzt, steht die Halle.

Bis dato wird die Luft für Murray im zweiten Satz dünner. Zwar gewinnt er die langen Rallyes überwiegend noch, muss aber deutlich mehr investieren. Vor allem zwischen dem 3:2 und dem 5:2 im ersten Satz hat der Brite nicht sonderlich am Limit spielen müssen.

Murrays Rückhand-Stopp wird von Goffin noch vom Boden gekratzt. Der crossen Gegenstopp landet allerdings im Netz. 15:0 für den Favoriten, der heute den zehnten Titel für die Briten und den ersten Triumph nach 79 Jahren holen kann. Für Belgien wäre es übrigens der erste Titelgewinn des Mannschaftswettbewerbs.

Zunächst holt Murray mit einem brutalem Winkel beim Return das 30:40. Doch dann dreht der Belgier wieder auf und bringt sein Aufschlagspiel nach acht Minuten per Vorhand-Winner doch noch durch. Damit hat der 24-Jährige das Minimalziel erreicht und im zweiten Satz nicht an die zwischenzeitlich schwache Leistung des ersten Durchgangs angeknüpft. Für ihn ist es besonders wichtig, wieder richtig in die langen Ballwechsel zu kommen.

Sehr clever serviert Goffin auf den Körper des Olympiasiegers und zwingt ihn so zu einem Fehler. Weil er im Anschluss kompromisslos durch die Bälle geht, ist Murray zu einem Sprint zurück an die Grundlinie gezwungen. Seinen Lob setzt er knapp ins Aus. 30:15.

Zwar erreicht der Belgier einen Volley des vier Jahre älteren Spielers noch, doch die Kugel landet knapp im Aus. 0:15.

Natürlich ist noch alles drin. Im Tennis ist das Match erst mit dem allerletzten Ballwechsel beendet. Allerdings dürfte der Weg für den Underdog schon jetzt sehr weit sein. Wenn er sich nicht schnell fängt und stabilisiert, ist das Spiel schnell entschieden. Einen 0:2-Satzrückstand wird er hier und heute nicht mehr aufholen können.

Spiel und erster Satz: Andy Murray! Nach genau 49 Minuten entscheidet der favorisierte Weltranglisten-Zweite den ersten Satz des dritten Davis-Cup-Einzels für sich. Seinen krachenden Aufschlag bringt Goffin zu harmlos zurück, sodass sich der ans Netz vorrückende Brite die Ecke aussuchen kann. Letztlich zückt er die Option Inside-Out gegen die Laufrichtung und bringt die Briten auf Kurs. David Goffin hat in einer wichtigen Phase zu viele vermeidbare Fehler gemacht. Insgesamt steht es nach Unforced Errors 19:14 "für" den Belgier, der auch drei Winner weniger (neun) geschlagen hat als Murray (zwölf).

30:15 nach einen Unforced Error der britischen Tennis-Hoffnung. Größter Unterschied zwischen den beiden Spielern ist, dass Murray in den wichtigen Phasen präsenter auf dem Court ist.

Der zweifache Grand-Slam-Champion und Olympiasieger hat sich im Vorfeld sehr akribisch auf diesen Saisonhöhepunkt vorbereitet. Der Schützling von Amélie Mauresmo trainierte bereits vor den auf Hartplatz stattfindenden ATP World Tour Finals auf der Roten Asche. Natürlich weiß der Weltranglisten-Zweite, dass alle Hoffnungen auf ihm ruhen. Spätestens seit seinem Olympiasieg 2012 und dem Wimbledon-Titel 2013 ist er zur britischen Tennis-Ikone aufgestiegen. In dieser Davis-Cup-Saison ist Andy Murray noch ungeschlagen Seine Gesamtbilanz beträgt 33 Siege bei nur sieben Niederlagen. Auf Sand hat er elf Matches gewonnen und vier verloren.

Nach größten Anstrengungen sichert sich David Goffin das dritte Spiel im ersten Satz. Seinen letzten Aufschlag bringt Murray zu lang zurück. Damit ist der Belgier noch im ersten Satz drin, braucht gleich aber direkt ein Break. Sonst ist der erste Durchgang gegessen.

Zum wiederholten Male serviert Goffin von der Vorteilsseite auf die Rückhand seines Gegenspielers. Murray zieht die Rückhand longline durch und punktet direkt. Das geht viel zu einfach. Da muss sich der Belgier beim Aufschlag variabler zeigen. Einstand!

Wieder muss der Stuhlschiedsrichter ran und zeigt an, dass Goffins Aufschlag kein Ass, sondern im Aus gewesen ist. Trotzdem gewinnt der Lokalmatador die nächste Rallye und kann nun auf 3:5 im ersten Durchgang verkürzen.

Murray steht beim zweiten Aufschlag seines Gegenübers beinahe an der T-Linie. Zwar erhöht er dadurch den Druck, öffnet zugleich aber auch das Feld auf der anderen Seite. Das erkennt der belgische Akteur natürlich und holt sich nach 4:30 Minuten den erneuten Einstand.

Ein weiterer freier Punkt bringt tatsächlich noch den Einstand, aber Murray zerstört die belgischen Hoffnungen mit einer weiteren Winner.

Per Ass wehrt der vermeintliche Underdog den ersten Break- und auch Satzball ab. Wieder ist es ein Slice-Aufschlag zur Seite gewesen.

Zahlreiche Unforced Errors lassen dem 24-Jährigen das Spiel schnell aus der Hand gleiten. 15:40 nach einem Doppelfehler und ein leicht hängender Kopf.

Mit viel Selbstvertrauen feuert Murray nun noch bessere Schläge auf den Sand. Seinen Return-Kracher kann Goffin nicht zurückbugsieren. 0:15.

David Goffin serviert mit neunen Bällen gegen den drohenden Satzverlust. Mal sehen, wie stabil der Weltranglisten-16. mental ist. Immerhin steht er in seinem Heimatland besonders in der Bringschuld.

Unfassbar, aber wahr! Goffin nagelt Murray eigentlich in der Rückhandecke fest. Dank einer tollen Körperspannung, ist der Brite in der Lage, sich zu befreien. Zwar setzt sein Kontrahent longline nach, aber erneut ist Murray einen Schritt schneller und düpiert seinen Gegenspieler mit einem sensationellen Crossball.

Schon jetzt packt der Schützling von Thierry Van Cleemput "Alles-oder-Nichts-Schläge" aus. Immerhin bringen ihm diese Kraftanstrengungen das 15:15, ehe Murray einfach mal ein Ass aus dem Ärmel schüttelt und wieder für klarere Verhältnisse sorgt.

Mit dem direkten Return-Winner schnappt sich Andy Murray ein wichtiges Break für seine Nation. Nach 31 Minuten liegt der Favorit im ersten Satz mit 4:2 in Führung. Es ist wieder Goffins Aufschlag von der Vorteilsseite gewesen, den Murray mit einer strammen Rückhand ad absurdum führt.

Ganz schnell steht es 0:40. Drei Breakbälle für Großbritannien.

Gut, besser, Andy Murray! Der Belgier schickt Murray in die linke Ecke und stürmt selbst vor an das Netz. Bärenstark platziert Murray einen halben Lob als Crossball am Belgier vorbei. Aus so einem Winkel einen solchen Passierball zu spielen, ist Weltklasse. 0:30.

Mit der Rückhand schickt Murray einen schwachen Aufschlag cross ins Eck zurück. Goffin probiert sein Glück mit der Rückhand die Linie entlang, scheitert aber. 0:15.

Im Stile eines Weltklasse-Spielers gewinnt Murray auch sein drittes Aufschlagspiel. Dieses schließt er mit einer feinen Kombination aus Aufschlag und Vorhand-Cross ab. Seine Grundschläge schlagen wuchtig auf der Roten Asche ein und lassen dem Gegner kaum Handlungsspielraum. Es ist ein absolut würdiges Finale. Es bleibt abzuwarten, wer hier als erstes ein Break zulässt. Bereits zu diesem Zeitpunkt könnte ein Spielverlust bei eigenem Aufschlag kritisch werden.

Dreimal hat Murray seinen zweiten Aufschlag abbrechen müssen, weil ein paar Zuschauer gepfiffen und gerufen haben. Trotz aller Widrigkeiten, schafft es der Brite, einen Returnfehler des Belgiers zu erzwingen. Es geht über Einstand.

David Goffin schickt seinen Gegner von links nach rechts und packt von einem Inside-Out bis zur crossen Rückhand alles aus. Murray trifft einmal mehr das Netz. 30:40 und somit Breakball für Belgien.

Satte 203 km/h stehen bei diesem Aufschlag von "Andy" auf der Anzeigetafel. Allerdings bringt ihm das nichts, weil der Hammer im Netz landet. Kurze Zeit später returniert der Belgier so unangenehm lang, dass ein Vorhandschlag von Murray im Netz hängen bleibt. Ein anschließender Service-Winner bringt aber das 30:30.

Und er nutzt gleich den ersten. Goffin spielt den zweiten Aufschlag mit dermaßen viel Kick, dass der Ball in einer scharfen Kurve nach rechts springt. Murray kommt gar nicht mehr an den Ball. Ein solches Slice-Ass kann sich durchaus sehen lassen und ist auf Sand ohnehin immer ein probates Mittel. Hier kann viel mit Slice gearbeitet werden, weil der Belag den Drall gut annimmt.

Beim Stand von 40:0 verschleudert Goffin eine Rückhand-Longline, weil er zu nah am Spielgerät gestanden hat. Es bleiben ihm zwei weitere Spielbälle.

Im Head-To-Head steht es übrigens 2:0 für den favorisierten Andy Murray. Zuletzt fegte der Schotte David Goffin beim Masters in Paris mit 6:1, 6:0 vom Platz. Am heutigen Tag ist es bislang ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Spieler Vollgas geben und ihr bestes Tennis auspacken müssen.

David Goffin hat Glück, dass ein Defensivlob seines Kontrahenten haarscharf hinter der Grundlinie aufspringt. Vorausgegangen ist diesem Fehler eine wuchtige Vorhand des Metz-Siegers von 2014.

Im Eiltempo gewinnt Andy Murray sein zweites Service und gibt diesmal nicht einen einzigen Punkt ab. Ausschlaggebend für diesen klaren Spielgewinn sind zum einen die wuchtigen Grundlinienschläge und zum anderen die platzierten Aufschläge gewesen. Insbesondere die letzte Kombination von Aufschlag nach außen und Inside-Out auf die Linie ist ein Augenschmaus gewesen. Nun ist der junge Belgier gefordert.

Geschickt unterbricht der Brite eine Vorhand-Cross-Rallye mit einem Schlag die Linie entlang. Anschließend setzt er einen Stopp nur knapp über das Netz. Zwar kann Goffin diesen Ball noch erreichen, legt den Gegenstopp aber seitlich ins Aus. 30:0 für Murray.

Andy Murrays Rückhand-Cross kommt zu flach und segelt in das Netz, sodass sich David Goffin am Ende über den 1:1-Ausgleich freuen darf. Zwölf Minuten stehen schon auf der Uhr.

Inzwischen dauert das erste Aufschlagspiel des Belgiers satte sieben Minuten. Es könnte heute ein langer Tag werden.

Wahnsinn! Einfach nur Wahnsinn! In einer epischen Rallye haben beide Spieler mehrfach die Möglichkeit, den Sack zuzumachen. Doch irgendwie schafft es der jeweils andere Akteur noch, den Ball im Spiel zu halten. Letztlich wehrt Goffin die Breakmöglichkeit durch einen technisch ansehnlichen Inside-In auf die Linie ab.

In Roger-Federer-Manier returniert Murray den zweiten Aufschlag seines Kontrahenten in der Vorwärtsbewegung und bringt ihn so zum Straucheln. 30:40 und Breakball für den Schotten.

Links an der Grundlinie stehend, geht der 24-Jährige voll durch den Ball und zieht die Vorhand knallhart durch. Diesen crossen Kracher auf die Linie kann Murray nicht mehr erreichen, zumal er bereits auf dem Weg in die andere Ecke gewesen ist. Ein toller Schlag des in Lüttich geborenen Akteurs. 30:30.

Zu wild! Eigentlich hat der Spieler der Heimmannschaft alle Optionen, da Murray den Ball so eben vom Boden hat kratzen können. Hektisch setzt Goffin einen Longline-Schlag an, der im Netz landet. Wenig später segelt eine crosse Rückhand klar ins seitliche Aus. 15:30.

Puh! Gleich der erste Aufschlag des Belgiers zwingt den Stuhlschiedsrichter dazu, auf den Platz zu kommen. Die Zuschauer haben den Ball auf der Linie gesehen und als Ass gewertet. Tatsächlich ist die gelbe Filzkugel aber neben der T-Linie im falschen Feld gelandet. Über den zweiten Aufschlag kommend, bleibt Goffin konzentriert und lässt sich auch vorne am Netz nicht düpieren. Murrays Lob geht seitlich ins Aus. 15:0.

Recht mühevoll bringt der 28-Jährige sein erstes Service-Game durch. Den Spielgewinn tütet er mit einem starken Aufschlag durch die Mitte ein, den Goffin zu lang zurückbringt. Vier Minuten sind rum.

In der Anfangsphase muss Andy Murray mehrfach mit dem Aufschlag warten und erneut ansetzen, weil die Zuschauer pfeifen oder durch sonstige Unsportlichkeiten keine Konzentration zulassen. Nachdem Murray eine Rückhand-Cross-Rallye vergeigt hat, steht es 30 beide.

Ein lässiger Volley-Stopp gegen die Laufrichtung des Gegners sowie ein klassischer Service-Winner bringen den Favoriten auf Kurs. 30:15 Murray.

Was für ein erster Ballwechsel. Zunächst öffnet Murray das Feld stark mit einem schönen Aufschlag nach außen. Jedoch schlagen gleich zwei Longline-Schläge nicht wie gewünscht ein. Deshalb kann Goffin den Spieß umdrehen, den Druck erhöhen und letztlich mit einer crossen Vorhand punkten. So darf es weitergehen.

Und damit rein in das dritte Einzel am Davis-Cup-Wochenende in Gent. Sollte Murray gegen Goffin gewinnen, wird anschließend entschieden, ob Edmund und Bemelmans überhaupt noch das abschließende, aber bedeutungslose, Einzel austragen. Sollte es stattfinden, dann nur noch über zwei Gewinnsätze.

Ziemlich pünktlich haben beide Akteure den Sandplatz betreten und wurden frenetisch vom Publikum empfangen. Goffin hat den Münzwurf gewonnen und wird returnieren. Nach der obligatorischen Einschlagphase geht es dann endlich los. Viel Spaß!

Zum ersten Mal seit 1904 stehen die Gastgeber Davis-Cup-Endspiel. Damals verlor Belgien in London gegen das britische Team. Folgt heute nach 111 Jahren die Revanche? Die Mannschaft um Teamchef Johan van Herck hat auf dem Weg ins Finale die Schweiz, Kanada und Argentinien ausgeschaltet, dabei jedoch auch in jedem Spiel gegen teils "starlose" Teams Heimrecht gehabt. Um heute den Titel im eigenen Land einzufahren, müsste erstmals ein Spieler aus den Top Ten geschlagen werden. In diesem Falle wäre es gleich die Nummer zwei der Welt...

"Es ist schade, dass so ein großer Moment für den belgischen und britischen Sport dadurch überschattet wird", erklärte Gijs Kooken, der Chef des belgischen Verbandes. Tatsächlich hat die durch die Terroranschläge von Paris lahmgelegte Hauptstadt Brüssel Auswirkungen auf das Event. Gent liegt nämlich nur 55 Kilometer entfernt. Das Finale findet unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Zuschauer dürfen weder große Taschen noch Rucksäcke in die Halle der "Expo Flandern" nehmen. Die Einlasskontrollen werden strenger umgesetzt, und in einer eigenen Meldung wurde ausdrücklich betont, dass es keine Tickets mehr gebe. Damit will man jeden "Tennisfremden" wohl auf Abstand halten. "Wir fühlen uns hier wohl, kann ich nur sagen", beruhigte Andy Murray im Vorfeld.

Mit einem Sieg im heutigen dritten Einzel kann Andy Murray den zehnten Titelgewinn Großbritanniens in diesem prestigeträchtigen Wettbewerb perfekt machen. Bereits vor zwei Tagen gewann der 28-Jährige aus Glasgow sein Einzel gegen Ruben Bemelmans 6:3, 6:2, 7:5 und sorgte so für den Ausgleich. Zusammen mit seinem älteren Bruder James (29) brachte er die Briten gegen Gastgeber Belgien in Führung. Nach 2:50 Stunden entschieden die Murray-Brüder das Doppel gegen David Goffin und Steve Darcis mit 6:4, 4:6, 6:3, 6:2 für sich. Damit fehlt Großbritannien auf dem Sandplatz in Gent lediglich ein Matchgewinn zum ersten Davis-Cup-Titel seit 79 Jahren.

Zum Auftakt des Davis-Cup-Finales hatte David Goffin, aktuell die Nummer 16 der ATP-Weltrangliste, Außenseiter Belgien in Führung gebracht. Er besiegte Kyle Edmund nach einem Marathon mit 3:6, 1:6, 6:2, 6:1, 6:0. Goffin wurde im Jahr 2012 in das belgische Davis-Cup-Team berufen. Seitdem stehen zwölf Siegen stehen hier nur vier Pleiten gegenüber. Belgien steht seit mehr als 100 Jahres wieder im Finale des Mannschaftswettbewerbs und liegt auf Platz vier des ITF-Rankings.

Am dritten und damit letzten Tag des Davis-Cup-Endspiels in Gent zwischen Belgien und Großbritannien steht zunächst das Spitzeneinzel auf dem Programm. David Goffin bekommt es mit Olympiasieger Andy Murray zu tun. Ab ca. 13 Uhr geht es los. Vorab gibt es natürlich wie immer alle wichtigen Infos!