Nach seinem überraschenden Erstrunden-Aus bei den All England Championships in Wimbledon gestand die deutsche Nummer eins Alexander Zverev offen, dass ihm "mentale Probleme" zusetzen. Andere Weltstars der Tennis-Szene erklärten nun, sie seien bereit, dem Deutschen beizustehen.
"Ich fühle mich im Moment im Allgemeinen ziemlich allein im Leben. Und das ist kein sehr schönes Gefühl", erklärte ein sichtlich mitgenommener Alexander Zverev am späten Dienstagabend auf einer Pressekonferenz m All England Lawn and Croquet Club. Er offenbarte: "Ich habe mentale Probleme" und Schwierigkeiten, "außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden".
Nun hat Tennis-Ikone Novak Djokovic dem Hamburger bei Bedarf Hilfe versprochen.
"Er weiß, dass er mich immer kontaktieren kann", sagte der Grand-Slam-Rekordsieger in Wimbledon, nachdem er seinerseits das Ticket für die dritte Runde gebucht hatte: "Ich bewundere die Spieler, die den Mut haben, offen darüber zu sprechen. Ich wünsche ihm alles Gute. Wenn er mich braucht, bin ich für ihn da."
"Ich verstehe genau, was er durchmacht"
"Ich verstehe genau, was er durchmacht, weil ich es oft selbst durchgemacht habe. Man fühlt sich weniger glücklich, leer, man schafft es nicht, das zu erreichen, was man will", so der Serbe weiter. Zverev riet der 38-Jährige zu einer Pause, um etwas Kraft zu tanken.
Auch die aktuelle Nummer eins des Damen-Tennis Aryna Sabalenka nahm zu Zverevs offenen Worten Stellung: "Es ist verrückt, dies von jemandem wie Alexander zu hören, weil er von seiner Familie umgeben ist", sagte die Weißrussin. "Es ist wirklich wichtig, offen zu sein und über das zu sprechen, was man erlebt, denn wenn man es für sich behält, wird es einen nur zerstören. Ich glaube, das passiert gerade mit ihm."
Sabalenka erklärte zudem, sie selbst habe fünf Jahre lang die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch genommen, was ohnehin für viele Stars eine gern genutzte Hilfe darstellt. Zverev, der es bislang immer ausschloss, einen Psychologen zu kontaktieren, stellte nun ebenfalls in Aussicht, dies zu tun.
