Jan-Lennard Struff hat pünktlich zum Grand Slam in Wimbledon offenbar zurück zu seiner Form gefunden! Nach Wochen der sportlichen Rückschläge hat der 35-Jährige am Donnerstag den klar favorisierten Kanadier Felix Auger-Aliassime in vier Sätzen geschlagen und ist so in die dritte Runde eingezogen. Das Match hatte bereits am Mittwoch begonnen, konnte aufgrund der Sperrstunde aber nicht beendet werden.
Nach rund 3:15 Stunden war die Überraschung perfekt! Jan-Lennard Struff nutzte bei Aufschlag Felix Auger-Aliassime seinen zweiten Matchball, um das 3:6, 7:6, 6:3 und 6:3 perfekt zu machen.
Damit steht der Warsteiner nach 2018, 2019 imd 2024 zum vierten Mal in seiner Karriere in der dritten Runde von Wimbledon. Das Achtelfinale konnte der Deutsche bislang allerdings noch nie erreichen.
Für Struff war es der dritte Sieg im sechsten Duell mit dem Kanadier, der als Nummer 28 der Weltrangliste ins Turnier gestartet ist. Der jüngste Sieg war allerdings nicht abzusehen.
Struff konnte zuletzt im Februar zwei Erfolge am Stück feiern, kassierte zuletzt viele frühe Pleiten und steht 2025 ohnehin bei ernüchternden fünf Siegen und 15 Niederlagen. In der Weltrangliste stürzte Struff auf Platz 125 ab. Der Sieg gegen Auger-Aliassime könnte nun aber eine Wende für die ehemalige Nummer 21 des ATP-Rankings sein.
Struff in den entscheidenden Momenten nervenstark
Allerdings muss sich Struff für einen weiteren Coup wohl noch einmal steigern. Gegen Auger-Aliassime haderte der DTB-Routinier schlicht zu sehr mit seinem ersten Aufschlag, den er nur in 53 Prozent der Fälle ins Feld brachte. Dass Struff sich in den entscheidenden Momenten jedoch nervenstark zeigte und zehn von 13 Breakbällen abwehren konnte, war letztlich der Schlüssel für den insgesamt knappen Erfolg.
Zum Vergleich: Auger-Aliassime, der auch nur 62 Prozent seiner ersten Aufschläge korrekt servierte, ließ sich fünfmal bei 15 Chancen breaken.
Selbst, wenn Struff in der dritten Runde noch eine gewaltige Schippe zulegen kann, ist die Hürde allerdings eine der größten, die möglich sind. Es wartet kein Geringerer als der spanische Titelverteidiger Carlos Alcaraz, der aktuell wohl beste Rasenspieler auf der Tour.
"Ich bin sehr glücklich. Jetzt Alcaraz, geil", sagte Struff nach seinen Sieg, die "Let's Go Struffi"-Rufe von den deutschen Fans waren da gerade verhallt: "Eine super Unterstützung heute. Es war eine geile Atmosphäre."