Der CHIO, das "Weltfest des Pferdesports". Das traditionsreiche Turnier findet wie jedes Jahr in der Aachener Soers statt. Eine kleine Besonderheit in diesem Jahr: 2026 wird der CHIO in der klassischen Form "pausieren", aufgrund der Weltmeisterschaften in Aachen wird er dann bereits im Mai und in verkürzter Form ausgetragen. In diesem Jahr erstrecken sich die Hauptwettkämpfe aber noch über die ganze Woche, der Große Preis der Springreiter am Sonntag ist das letzte sportliche Highlight.
Was ist in diesem Jahr besonders?
2024 stand Aachen ganz im Zeichen der Olympischen Spiele von Paris, auch in diesem Jahr folgen internationale Höhepunkte. In den drei großen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit stehen in den kommenden Monaten Europameisterschaften an, in Aachen gilt etwa der Nationenpreis in der Dressur als letzter Sichtungstermin.
Den Anfang machen die Springreiter mit der EM in A Coruña (16. bis 20. Juli), Bundestrainer Otto Becker hat sein Aufgebot bereits nominiert.
Welche Disziplinen werden ausgetragen?
Auf den drei olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit liegt stets der Fokus. In der Dressur wollen sich die Paare vor allem in der Fünf-Sterne-Tour für die EM zeigen, dort bilden Grand Prix und Special die Mannschafts-Wertung und die Kür den Großen Preis.
Bei den Springreitern stehen viele Wettbewerbe an, der Nationenpreis unter Flutlicht und der Große Preis von Aachen stechen heraus. In der Vielseitigkeit wird nur ein Wettbewerb mit Einzel- und Nationenwertung ausgetragen.
Welche Deutschen sind interessant?
Dressur-Ikone Isabell Werth, seit Paris Rekord-Olympiasiegerin, steht mit Superstar Wendy im Rampenlicht. Sie reitet in der Mannschaft gemeinsam mit Team-Olympiasieger Frederic Wandres, dem neuen deutschen Meister Sönke Rothenberger und Katharina Hemmer.
Das EM-Feld scheint hinter Werth noch relativ offen, gerade Wandres und Rothenberger dürfen sich aber gute Chancen ausrechnen. Jessica von Bredow-Werndl tritt hingegen mit Diallo in diesem Jahr "nur" in der Vier-Sterne-Tour an.
Im Springen bilden Olympiasieger Christian Kukuk, Hans-Dieter Dreher, Sophie Hinners und Jana Wargers die Mannschaft, auch die EM-Teilnehmer Richard Vogel und Marcus Ehning reiten in diversen Prüfungen. In der Vielseitigkeit fehlen die Topreiter Michael Jung, Julia Krajewski und Sandra Auffarth.
Was macht die internationale Konkurrenz?
Die Equipe von Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu gilt mangels nennenswerter internationaler Konkurrenz als klar favorisiert. Großbritannien fehlen Weltmeisterin Charlotte Fry und die noch bis zum 23. Juli gesperrte Charlotte Dujardin.
Für Dänemark verzichtet das gesamte Silber-Team von Paris, Werth ist so auch größte Anwärterin auf ihren 16. Einzel-Triumph. Im Springen stechen in Abwesenheit des Stars Henrik von Eckermann dessen schwedischer Landsmann Peder Fredricson oder die Schweizer Martin Fuchs und Steve Guerdat als prominente Namen heraus.
Wird der CHIO im TV übertragen?
Der WDR überträgt ab Dienstag, angefangen mit der Eröffnungsfeier, täglich ein sportliches Highlight. Dazu zählen etwa der Preis von Europa (Mittwoch) und der Nationenpreis der Springreiter (Donnerstag) zur Primetime.
Auch die Dressur überträgt der WDR, das ZDF zeigt hingegen das Finale im großen Preis im Springen.