Biathlon-Star Lisa Vittozzi hat eine Saison zum Vergessen hinter sich. In einem Interview hat die Italienerin nun ihren schwierigen Winter Revue passieren lassen und einen Blick in die Zukunft gewagt.
Im Januar gab es traurige Gewissheit: Als amtierende Gesamtweltcupsiegerin musste Lisa Vittozzi wegen Rückenproblemen die komplette Biathlon-Saison absagen.
"Wir haben beschlossen, meine Rückkehr in den Wettkampf nicht zu erzwingen, um keine zusätzlichen Risiken einzugehen und die nächsten Trainingsmonate nicht zu gefährden", wurde die 30-Jährige damals zitiert.
Seit dem Herbst hatte Vittozzi mit ihrem Rücken zu kämpfen, verzichtete deshalb auf den Saisonauftakt Ende November in Kontiolahti. Auch ihren angedachten verspäteten Einstieg bei den Weltcups in Hochfilzen und Annecy-Le Grand Bornand musste sie immer wieder absagen.
Verpasste Biathlon-Saison "wirklich schwer"
Vor dem zweiten Trimester zog die Schnellschützin dann schließlich komplett die Reißleine, auch der Saisonhöhepunkt mit der WM in Lenzerheide fand in der Folge ohne sie statt.
Eine harte Zeit, wie sie nun im Interview mit "sportnews.bz" verriet: "Es war wirklich schwer, vor allem im Dezember. Aber ich habe trotzdem versucht, Schritt für Schritt weiterzumachen."
Mit "Willenskraft und Entschlossenheit" sei es ihr gelungen, sich zurückzukämpfen. "Mein Körper war drei Monate lang am Ende gewesen. Jetzt fühle ich mich endlich wieder wie eine Athletin und kann das tun, was ich liebe", betonte Vittozzi.
In gewisser Weise war ihre Leidenszeit sogar heilsam: "Ich habe gemerkt, dass es manchmal auch gefährlich sein kann, den Sport immer bei 100 Prozent zu leben. Man braucht auch Raum für sich selbst. Ich glaube, ich habe diese Pause gebraucht. Auch wenn sie erzwungen war. Ich war körperlich und mental am Limit."
Vittozzi "muss nichts mehr beweisen"
Mittlerweile steht Vittozzi wieder voll im Saft, will den kommenden Weltcup-Winter jedoch entspannter angehen als in der Vergangenheit.
"Ich muss nichts mehr beweisen. Alles, was ich in den letzten Jahren erreicht habe, reicht mir. Und wenn es mir reicht, dann sollte es auch den anderen reichen", stellte die Italienerin klar.