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Ullrich hat ganz genau hingeschaut

Nur Taktik bei Pogacar? Politt bezieht Stellung

Video: Pogacar - der schmalschultrige "Kannibale"
23. Juni 2025, 11:18
sport.de
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Nach dem Einzelzeitfahren beim Critérium du Dauphiné vermutete so manch ein Radsport-Experte, dass Tadej Pogacar aus taktischen Gründen nicht an sein Leistungsmaximum gegangen ist - und sich so der große Abstand zu Remco Evenepoel erklärt. Pogacars Teamkollege Nils Politt bezog nun Stellung.

Es war eine der Überraschungen bei der zurückliegenden Dauphiné-Rundfahrt: Tadej Pogacar musste sich beim Einzelzeitfahren nicht nur mit dem vierten Platz begnügen, sein Abstand auf Etappensieger Remco Evenepoel hatte es durchaus in sich.

Der Belgier nahm dem Top-Star 49 Sekunden ab. Der zweitplatzierte Jonas Vingegaard kam immerhin noch 28 Sekunden vor Tadej Pogacar über die Ziellinie - Ergebnisse, die in der Radsportwelt durchaus für Verwunderung und sogleich für Spekulationen gesorgt haben.

Der ehemalige Profi Tom Danielson äußerte gar eine "Verschwörungstheorie", um sich einen Reim aus den großen Abständen zu machen: Pogacar sei "absichtlich ein kontrolliertes Tempo gefahren", um der Konkurrenz nicht allzu viele Daten über sein Leistungsvermögen auf dem Silbertablett zu liefern.

Ullrich: Pogacar-Team hat seine "Lehren" aus dem Zeitfahren gezogen

Auch die ehemaligen deutschen Radprofis Jan Ullrich und Rick Zabel beschäftigten sich im Nachgang an das Critérium du Dauphiné mit Tadej Pogacars Leistung im Zeitfahren. Im gemeinsamen Podcast "Ulle & Rick" kommt zudem Nils Politt, Teamkollege bei UAE Emirates, zu Wort. Taktische Gründe scheinen dem Routinier zufolge nicht hinter der Platzierung zu liegen.

"Im Zeitfahren muss man sagen, dass Remco [Evenepoel, Anm. d. Red.] extrem stark war. Er hat dort allen den Stempel aufgedrückt. Der Abstand [von Tadej Pogacar] zu Vingegaard war ok, aber trotzdem haben wir das natürlich analysiert." Pogacar versuche "hinsichtlich der Tour de France daran zu arbeiten", deutete Politt an, dass die Konkurrenten zumindest im Zeitfahren noch die Nase vorn haben. 

Video: Fast 100 km/h! Rad-Star mit halsbrecherischer Abfahrt

"In den Bergen lief es für alle, auch für mich sehr, sehr gut", hob der 31-Jährige hervor: "Wir sind alle zufrieden damit, wie es gelaufen ist."

Jan Ullrich kam nach Nils Politts Ausführungen zu dem Schluss: "Es hört sich nicht so an, als wären sie mit Absicht langsam gefahren, sondern dass sie ihre Lehren daraus gezogen haben."

Dem Tour-de-France-Sieger von 1997 war dennoch aufgefallen, dass Pogacar beim Start ins Zeitfahren im Vergleich zu den Top-Konkurrenten "etwas relaxter losgefahren" war. "Nachher habe ich keine Unterschiede mehr gemerkt. Ich weiß nicht, ob er neue Reifen ausprobiert hat oder ein neues Zeitfahrrad." Pogacar sei auf den rauen Straßen "etwas gesprungen", Vingegaard und Evenepoel saßen hingegen etwas sicherer auf dem Rad. "

Seine Prognose hat zur Tour de France hat sich nach den Top-Leistungen zum Dauphiné-Abschluss in den Bergen ohnehin nicht großartig geändert: "Wir sollten nicht davon ausgehen, dass Pogacar einbricht."

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