Dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg sind Gerüchte untergekommen, nach denen die Verantwortlichen bei Ferrari einen drastischen Schritt in Erwägung ziehen: Die Scuderia soll angeblich darüber nachdenken, eine Niederlassung im Ausland zu eröffnen.
Die Scuderia Ferrari zählt in der Formel 1 zu den wenigen Teams, die ihre Basis nicht in Großbritannien haben. Ihr Hoheitsgebiet ist seit jeher Maranello, wo das Ferrari-Werk beheimatet ist.
Wie nun jedoch dem ehemaligen F1-Piloten und Weltmeister von 2016 Nico Rosberg zu Ohren gekommen ist, könnte es bald zu weitreichenden Veränderungen kommen. "Es gibt eine Reihe von Ideen, von denen ich gehört habe. Ferrari prüft die Eröffnung einer Niederlassung in Großbritannien, denn dort befindet sich das Ökosystem der Formel 1", so der 39-Jährige im "Sky"-Podcast "F1 Show".
Rosberg erklärte außerdem, er habe die Chance gehabt, "ein wenig in das Innenleben von Ferrari hineinzuschauen". Für den Ex-Fahrer stehe fest, dass "das Niveau, auf dem sie sich befinden, in vielen Bereichen nicht mit den Teams, die in Großbritannien sind, und vor allem nicht mit Mercedes vergleichbar sind". Die Unterschiede machten sich etwa in den Bereichen Marketing und Kommunikation bemerkbar, so der Ex-Mercedes-Pilot.
Rosberg regt "fundamentale Änderungen" an
Die "Tatsache, dass sie in Italien sind, macht es viel schwieriger", gab sich Rosberg überzeugt: "Wenn Lewis (Hamilton, Anm. d. Red.) bei Mercedes ein Problem hatte, ging er einfach zu Toto (Wolff, Teamchef). Toto machte einen Anruf, und das Thema war erledigt. Bei Ferrari hingegen gibt es so viele verschiedene Entscheidungsträger", führte Rosberg aus. "Es ist alles ein bisschen schwierig."
Dennoch würde eine weitere Niederlassung in UK nicht automatisch alle Probleme lösen. "Das Problem ist dann, die Kommunikation richtig hinzubekommen. Wenn man eine Ferrari-Niederlassung in Großbritannien hat, ist das eine Sache, aber sie muss trotzdem hervorragend mit dem Hauptsitz kommunizieren. Vielleicht ist das nicht möglich."
Allerdings stehe für Nico Rosberg außer Frage, dass Ferrari nach so vielen Jahren ohne WM-Titel "fundamentale Änderungen" in Betracht ziehen muss. Letztmalig gewann Kimi Räikkönen im Jahr 2007 mit den Roten eine Weltmeisterschaft, der letzte Konstrukteurstitel wurde im Jahr danach in Maranello gefeiert.


