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"War ein dreckiger Schlag"

Dubois-Provokation lässt Usyk kalt

Oleksandr Usyk bejubelte seinen K.o.-Sieg gegen Daniel Dubois 2023 ausgelassen
Oleksandr Usyk bejubelte seinen K.o.-Sieg gegen Daniel Dubois 2023 ausgelassen
Foto: © IMAGO/Pawel Andrachiewicz
12. Juni 2025, 10:05
sport.de
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Die Tiefschlag-Kontroverse aus dem ersten Kampf zwischen Oleksandr Usyk und Daniel Dubois ist das Narrativ, mit dem Promoter die Revanche der Schwergewichts-Weltmeister anheizen. Usyk kratzt das Ballyhoo allerdings nicht die Bohne.

Von Oleksandr Usyks K.o.-Sieg über Daniel Dubois im Sommer 2023 ist nicht die rechte Gerade hängen geblieben, mit der der Ukrainer seinen Rivalen in Runde neun entscheidend erwischte. Sondern eine Szene aus Runde fünf.

Da lag plötzlich Usyk mit schmerzverzerrtem Gesicht im Ringstaub - niedergestreckt von einem Körperhaken des Engländers. Weil Dubois' rechter Uppercut aber knapp unter Gürtellinie auf Blasenhöhe einschlug, entschied der Ringrichter ohne zu zögern auf Tiefschlag, räumte Usyk gemäß Regeln mehrere Minuten ein, um sich zu erholen. Was dieser auch tat.

Nach der vierminütigen Pause diktierte der Weltmeister seinen Kontrahenten bis zum K.o. in Runde neun. 

Dubois (und sein Promoter Frank Warren) witterten danach Schiebung. Er sei um den Sieg "betrogen" worden, meckerte der Brite, sein Schlag legal gewesen.

In England sehen das bis heute viele Fans und - überraschenderweise - nicht wenige Experten so. Für die Promoter ein gefundenes Fressen, um die Revanche am 19. Juli im Wembley-Stadion, bei der alle vier WM-Titel auf dem Spiel stehen, anzuheizen.

Boxen: Oleksandr Usyk träumt von Kampf in Kiew

Bei der ersten PK hatte Warren gleich mehrere Fotos im Gepäck, die belegen sollen, dass der Dubois-Volltreffer keineswegs ein Tiefschlag war. Dass diese die Szene aus einer für Dubois günstigen Kameraperspektive zeigen - geschenkt.

Die "Low-Blow"-Kontroverse ist die Geschichte hinter dem Rematch.

Video: Exklusiv: Kabayel sieht sich bereit für Usyk

Usyk freilich lässt das Getöse kalt wie ein frisch gezapftes Bier außerhalb englischer Gefilde. "Es ärgert mich nicht, weil es alles Quatsch ist", sagte der WBA/WBC/WBO-Champion im Gespräch mit der Box-Bibel "The Ring". Das Ganze sei nichts weiter als der handelsübliche "Trash Talk", so der 38-Jährige.

"Es zählt für mich nicht, weil ich weiß, dass es ein dreckiger Schlag war - für mich ist das jetzt Vergangenheit. Ich lebe heute, in der Gegenwart", sagte Usyk.

Der Schwergewichts-König räumte zugleich ein, hin und wieder an die Zeit nach dem Boxen zu denken. "Ich kann nicht sagen, wie viele Kämpfe ich noch übrig habe", sagte er. Einen Traum habe er aber noch. "Ich will immer noch im Olympiastadion von Kiew kämpfen. Ich habe keine Ahnung gegen wen das wäre."

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