Der vom Frauen-Tennisverband WTA für ein Jahr gesperrte Trainer Stefano Vukov geht aktiv gegen seinen Ausschluss von allen Turnieren der Tour vor. In unmittelbarer Nähe von seinem langjährigen Schützling Elena Rybakina befindet sich der Coach trotz seiner Ausbootung ohnehin.
Elena Rybakinas gesperrter (Ex-)Trainer Stefano Vukov hat bei der WTA gegen seine einjährige Sperre interveniert und fordert eine vorzeitige Aufhebung. Das berichtet das Portal "The Athletic", das sich auf zwei anonyme und mit dem Fall vertraute Quellen bezieht.
Vukov hofft dem Bericht zufolge auf eine so genannte Schlichtung, die für derartige Fälle im Regelwerk WTA vorgesehen ist. Zu einem Gang vor Gericht wird es nicht kommen. Die WTA selbst wollte sich zu den Vorgängen auf "The Athletic"-Anfrage hin nicht äußern.
Rybakina pflegt "toxische Beziehung" zu Vukov
Vukov war vom Verband Ende 2024 zunächst suspendiert, anschließend gesperrt worden. Zur Last gelegt wurde ihm in einem Untersuchungsbericht schweres Fehlverhalten gegenüber Rybakina, die, so die Feststellung, sowohl psychisch als auch physisch über ein gesundes Maß hinaus von ihrem Trainer unter Druck gesetzt worden war.
Rybakina selbst bestritt jedoch jegliches Fehlverhalten und gab ihrem (Ex-)Trainer stets Rückendeckung. Was die Sache kompliziert macht: Laut Untersuchungsbericht pflegen die Weltklasse-Spielerin und Vukov ein privates Verhältnis. Die WTA kam zum Schluss, dass es sich um eine "toxische Beziehung" handelt, unter der vor allem die 25-Jährige zu leiden hat.
Tennis-Trainer weiter an Rybakinas Seite
Stand heute darf sich Vukov während der Turniere weder auf der Anlage aufhalten noch mit Rybakina trainieren. Die Spielerin selbst gab vor Beginn der French Open jedoch offen zu, dass sie der Coach zwischen den Turnieren weiterhin betreut.
Offiziell nimmt Vukov im Team der gebürtigen Russin derzeit keinen Posten ein. Laut "The Athletic" denkt er jedoch darüber nach, künftig als Art PR-Manager für die Weltranglistenelfte zu arbeiten. Die Sperre der WTA würde ihn dabei nicht beeinflussen.