Wer oder was lockt Tyson Fury aus dem Box-Ruhestand? Bisher lautet die gängige Antwort: Anthony Joshua und eine millionenschwere Battle of Britain. Ein Box-Insider aus England nennt ein alternatives Comeback-Szenario für den "Gypsy King", in dem ein anderer britischer Schwergewichtler die Schlüsselrolle spielt.
Geht es nach "talkSPORT"-Experte Spencer Oliver hängt ein Comeback von Ex-Weltmeister Tyson Fury am Ausgang des Sommer-Showdowns zwischen WBA/WBC/WBO-Champion Oleksandr Usyk und IBF-Titelträger Daniel Dubois im Londoner Wembley-Stadion.
Es gehe im Boxen darum, ein "Vermächtnis" zu hinterlassen und um "Ären, in denen die Besten gegen die Besten kämpfen", holte Oliver aus.
"Lasst uns das hier in die Verlosung werfen: Sagen wir Daniel Dubois schlägt Oleksandr Usyk am 19. Juli - was macht Fury dann? Denn dann ist da plötzlich dieser neue Junge, Daniel Dubois, der sich ins Gespräch (über den Besten seiner Zeit, Anm.d.Red.) bringt", sagte der frühere Europameister im Superbantamgewicht.
Heißt: Nicht nur ein Blockbuster mit Anthony Joshua könnte Fury das Motiv liefern, seine Boxer-Rente zu beenden, sondern vor allem Dubois, sofern er schafft, was Fury und Joshua nicht gelungen ist: Usyk schlagen und sich zum unumstrittenen Meister aller Klassen krönen.
Fury könnte dann verlockt sein, seinen fast zehn Jahre jüngeren Landsmann herauszufordern, um sich selbst wieder die Krone aufzusetzen.
Bob Arum: "Man kann bei Tyson Fury nie nie sagen"
Fury hatte gegen Usyk 2024 zweimal nach Punkten verloren, Joshua unterlag dem Ukrainer 2021 und 2022 ebenfalls auf den Punktzetteln.
Die Nummer eins einer Epoche zu sein, sei "sicher genug Anreiz für Fury, zurückzukommen", so Oliver.
Für den Geschmack des Experten strahlt Furys Karriere-"Vermächtnis" auch nicht allzu hell. "Ja, die Trilogie mit Deontay Wilder, rüber zumachen (nach Düsseldorf, Anm.d.Red.) und Wladimir Klitschko 2015 zu schlagen, das war ein großer Sieg", erinnerte Oliver an die Sternstunden des "Gypsy Kings": "Aber dann? Sprechen wir über Dillian Whyte, Derek Chisora ... man braucht da die anderen großen Namen."
Video: So ticket der irre Promoter-Pate Don King
Furys langjähriger US-Promoter Bob Arum glaubt indes nicht an eine Ring-Rückkehr des 36-Jährigen.
"Man kann bei Tyson nie nie sagen", sagte Arum bei "talkSPORT": "Aber er hat verdammt viel Geld verdient, besonders mit seinen letzten drei Kämpfen in Saudi-Arabien, und jetzt erntet er die Früchte. Er genießt sein Dasein, und je mehr Tage und Monate ins Land ziehen, desto weiter weg rückt die Chance auf ein Comeback."