Eva Lys hat in beeindruckender Manier ihren ersten Sieg im Hauptfeld der French Open gefeiert. Die Deutsche, die in der Weltrangliste an Position 59 geführt wird, ließ ihrer favorisierten Gegnerin Peyton Stearns aus den USA kaum eine Chance. Nach etwa 1:20 Stunde setzte sich Lys gegen die Nummer 28 der Setzliste mit 6:0 und 6:3 durch.
Lys starke Vorstellung weckt Erinnerungen an die Australian Open 2025, als sie sensationell als Lucky Loserin erst im Achtelfinale scheiterte. Zuvor hatte die 23-Jährige bei fünf Major-Auftritten nur eine Partie gewonnen.
Gegen Stearns konnte sich Lys auf ihren Aufschlag verlassen und zeigte sich zudem extrem aggressiv, wenn die US-Amerikanerin ihrerseits den zweiten Service bemühen musste. In diesem Fall returnierte Lys bärenstark und holte sich 17 von 22 Punkten.
Weiterer Schlüssel zum klaren Erfolg: Die Hamburgerin gewann neun ihrer insgesamt zehn Breakchancen, Stearns nur eine von sechs.
Beim Stand von 5:3 und Aufschlag Lys stemmte sich Stearns, die 2023 und 2024 in Roland Garros die 3. Runde erreichte, noch einmal vehement gegen das Aus und wehrte drei Matchbälle ab, im vierten Anlauf machte Lys den Sack dann allerdings endgültig zu.
18-Jährige wartet in der 2. Runde
"Ich hatte keine einfachen Monate und konnte mein Spiel nicht immer konstant finden. Gegen so eine gute Spielerin zu gewinnen, ist jetzt ein richtiger Confidence-Booster", sagte Lys bei "Eurosport" und freute sich über die Unterstützung der zahlreichen deutschen Fans auf der Anlage: "Ich war überrascht, wie viele Zuschauer für mich geklatscht haben, das macht so viel Spaß. Ich bin glücklich, dass ich ihnen eine Show geliefert habe. Ich bin total happy mit meiner Leistung, das ist noch wichtiger als das Ergebnis."
Durchaus überraschend und beeindruckend buchte auch Lys nächste Gegnerin ihr Ticket für die 2. Runde.
Die 18-jährige Kanadierin Victoria Mboko (Nummer 122 der Weltrangliste) warf die Neuseeländerin Lulu Sun (Nummer 45 der Weltrangliste) mit 6:1 und 7:6 aus dem Turnier. Mboko musste sich in Paris durch die Qualifikation fighten.
In Runde drei könnte dann Paris-Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China auf die deutsche Nummer eins oder Mboko warten.
Für Laura Siegemund ist das Abenteuer French Open hingegen bereits beendet. Die 37-Jährige musste sich der Ungarin Anna Bondar mit 6:7 (2:7), 3:6 geschlagen geben.