NBA: Pascal Siakam führt Indiana Pacers zu knappem Sieg in Spiel 2 gegen New York Knicks

Pascal Siakam bot Jalen Brunson in einem spannenden Schlagabtausch zwischen den Indiana Pacers und den New York Knicks die Stirn. Der späte Comeback-Versuch der Gastgeber scheiterte nur knapp.

Autor: Ruben Martin

Spiel der Nacht: Knicks verschlafen Schlussviertel

Das hohe Tempo der Pacers macht den Knicks auf verschiedene Weisen Probleme, zum Start des Schlussviertels führte es schnell zu einer anderen Dynamik in Spiel 2. Nach einem 81:81 nach drei Vierteln starteten die Pacers einen 13:4-Lauf, der ihnen die Kontrolle über das Duell gab.

Immer wenn die Knicks gerade drohten, auf den Ausgleich zuzusteuern, konnten die Pacers wieder den knapp zweistelligen Abstand herstellen. Bis zur Schlussminute, als Josh Hart einen 9:0-Run der Knicks mit 14 Sekunden zu spielen abschloss. Aaron Nesmith antwortete mit zwei Freiwürfen, Brunsons Stepback-Dreier zur letzten Chance für den Ausgleich ging klar daneben.

So durfte Siakam sich mit 39 Punkten bei 15/23 aus dem Feld und 3/5 Triples als Held des Spiels feiern. Alle Starter der Pacers steuerten mindestens 12 Zähler bei, Tyrese Haliburton (5/15 FG) spielte 11 Assists. 

Die Knicks ließen eine weitere Meisterleistung von Brunson verstreichen. Der Guard erzielte 36 Punkte bei 13/27 FG und 5/12 von Downtown mit ebenfalls 11 Assists. Mikal Bridges (9/18 FG) und Karl-Anthony Towns (6/14 FG) zogen mit jeweils 20 Zählern nach.

Towns hatte mit -20 jedoch das mit Abstand schlechteste Net-Rating aller Spieler in nur knapp 28 Minuten auf dem Parkett. Knicks-Coach Tom Thibodeau setzte für lange Phasen auf Mitchell Robinson statt Towns, ersterer war von den Pacers nicht vom Brett fernzuhalten. Robinson (6, 2/3 FG) schnappte sich 4 seiner 9 Rebounds am gegnerischen Ring und blockte 3 Würfe. Die Knicks gewannen seine 29 Minuten mit +6.

Statistiken der Nacht: Knicks mit dem Rücken an der Wand

Die Indiana Pacers im Jahr 2025 kommen in deine Arena und rauben dir den Atem, den Sieg und die Hoffnung. Die Truppe von Rick Carlisle hat ihre vergangenen sechs Auswärtsspiele gewonnen. Spiel 3 in Indiana sollte eine besondere Stimmung haben, da am gleichen Tag das Indianapolis 500 stattfindet.

"Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und es wird nur noch schwieriger", zeigte Siakam sich nüchtern nach seiner überragenden Leistung, schien jedoch auch schon zu den Finals zu schielen.

Bei all den verrückten Wendungen und Überraschungen der diesjährigen Playoffs würde es niemanden groß überraschen, die Knicks brauchen nun jedoch ein historisches Comeback. Keine Mannschaft hat jemals die ersten beiden Spiele der Conference Finals zuhause verloren und dennoch die Finals erreicht.

Beide Mannschaften waren in Spiel 2 sehr nah beieinander in vielen Statistiken, auffällig war erneut die Diskrepanz bei Assists (26:18 für Pacers). Sie bestätigt den Eindruck, den ohnehin jeder Zuschauer bekommen kann: Die Pacers bewegten den Ball besser und vor allem schneller.

Die Knicks haben defensiv ein riesiges Problem: Sie können die Anfälligkeit von Brunson und Towns nicht gleichzeitig abdecken. Mit beiden auf dem Parkett hat New York nach zwei Spielen ein defensives Rating von 150. Das sind 1,5 Punkte pro Angriff der Pacers!

Szene der Nacht: Keine Pause gegen Pacers

Eine Sequenz spät im dritten Viertel beschrieb den Schlagabtausch von Spiel 2 gut, noch besser beschrieb sie aber das gnadenlose Tempo der Pacers. Nach guter defensiver Vorarbeit von Josh Hart wollte Brunson einen freien Ball einsammeln, musste jedoch über T.J. McConnell springen. 

Brunson rettete den Ball gerade so, bevor er in das Kommentatorenpult krachte. Das führte zu einem einfachen Dunk für Hart und großem Jubel im Madison Square Garden, die Knicks gingen in Führung. Für fünf Sekunden.

Haliburton nahm den Ball aus dem Netz, ging mit einem Bein hinter die Grundlinie und feuerte einen Brustpass zu Obi Toppin, der nur einen Knick vor sich hatte. Das zwar der größte Knick in Robinson, er war jedoch noch nicht in guter Position, um Toppin aufzuhalten.

Die Knicks feierten ihre gute Aktion für ein oder zwei Sekunden, bevor sie zurück in der Defense waren. Das war schon zu viel.

NBA Playoffs, Knicks vs. Pacers: Stimmen der Nacht

Rick Carlisle (Head Coach, Indiana Pacers) über Pascal Siakams Leistung: "Besonderes Spiel. In der ersten Halbzeit war er der Spieler, der uns ins Spiel gebracht hat und uns durch ein paar schwierige Phasen gebracht hat."

Tyrese Haliburton (Indiana Pacers): "Wenn man so eine schlechte erste Halbzeit gespielt hat und nur drei Punkte hinten liegt, gibt das einem viel Selbstvertrauen."

Tom Thibodeau (Head Coach, New York Knicks): "Vor dem vierten Viertel ist es ein ausgeglichenes Spiel. Wir müssen einfach bessere Spielzüge machen."

Kevin Harlan (TV-Kommentator), nachdem Brunson in das Kommentatorenpult sprang: "Ich bin nass! Ich bin dreckig! Überall fliegt Zeug herum!"