Seit zwei Monaten quält sich Ferrari durch die neue Saison, nun steht Charles Leclercs Heimspiel in Monaco an - und plötzlich scheint alles anders zu sein.
Charles Leclerc raste durch die Straßen seiner Heimat, der stets lahmende Ferrari wurde in Monaco zumindest für einen Tag zum springenden Pferd - und völlig aus dem Nichts war plötzlich wieder jede Menge Hoffnung da. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach seinem emotionalen ersten Heimsieg in der Formel 1 könnte Leclerc das Kunststück tatsächlich wiederholen.
Im freien Training zum Grand Prix am Sonntag (15:00 Uhr/Sky) überzeugte Ferrari zumindest auf ganzer Linie: In beiden Freitags-Sessions war Leclerc schnellster Mann im Feld, Lewis Hamilton im zweiten Ferrari wurde Tagesdritter mit nur einer Zehntelsekunde Rückstand.
McLaren mit WM-Spitzenreiter Oscar Piastri und Lando Norris kam ebenfalls gut ins Wochenende, startete mit den Plätzen zwei und vier. Max Verstappen hat es nur eine Woche nach seinem Sieg in Imola in Monaco dagegen wohl wieder schwerer: Der Weltmeister im Red Bull belegte Platz zehn. Nico Hülkenberg im Sauber kam nicht über Rang 16 hinaus.
Piastri, Norris und Verstappen bilden auch die Spitze im WM-Klassement, nur 22 Punkte trennen das Trio. McLaren, das bislang stärkste Team des Jahres, könnte in Monaco nun aber einen neuen Gegner bekommen. Und damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Denn Ferrari enttäuschte 2025 bislang fast durchgehend, zudem sollte Monaco für das rote Auto eigentlich besonders kompliziert sein. "In langsamen Kurven sind wir nicht gut", sagte Leclerc vorher, "und hier gibt es viele davon."
Leclerc nur in Saudi-Arabien auf dem Podest
Genau genommen gibt es dort ausschließlich solche, aber genau das scheint nun der Schlüssel für eine Überraschung: Die einzigartigen Bedingungen in Monaco, wo das Auto auf maximalen Abtrieb ausgerichtet ist und keine Kompromisse zwischen schnell und langsam nötig sind, scheinen dem SF-25 doch entgegenzukommen.
Mit Abstand bestes Saisonergebnis für Ferrari war bislang Hamiltons Sieg im Sprint von China, in den Grands Prix steht lediglich Leclercs Podestplatz in Saudi-Arabien zu Buche. Wichtigste Etappe in Monaco wird nun der Kampf um die Startplätze im Qualifying am Samstag (ab 15:30 Uhr bei RTL und Sky) sein.
Traditionell ist der Pole-Setter auf der engen Strecke, auf der kaum überholt wird, schon ganz nah dran am Sieg. Allerdings soll für das Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) eine neue Regel mehr Spannung bringen: Erstmals muss jeder Fahrer mindestens zweimal zum Reifenwechsel kommen, dies soll unterschiedliche Strategien provozieren und einen überraschenden Rennausgang begünstigen.


