Der frischgebackene MVP Shai Gilgeous-Alexander hat die Oklahoma City Thunder zum Sieg gegen die Minnesota Timberwolves in Spiel 2 der Western Conference Finals geführt.
In den bisherigen Playoffs scheint keine Führung sicher, das Unmögliche wird möglich gemacht. Doch die Wolves scheinen momentan weit davon entfernt, die Thunder in der Serie an ihre Grenzen zu bringen.
Minnesota hielt in der ersten Halbzeit gut mit und ließ die Thunder nicht davonziehen, es war jedoch nur eine Frage der Zeit. So kam es auch in der Mitte des dritten Viertels, OKC erhöhte die Führung von +5 schnell innerhalb weniger Minuten auf +24, ihre höchste des Spiels. Im Schlussviertel musste OKC nur noch verwalten, ein ernstzunehmender Comeback-Versuch der Wolves blieb aus.
Gilgeous-Alexander erhielt vor der Partie seine MVP-Trophäe überreicht und demonstrierte umgehend, warum. Mit 38 Punkten bei 12/21 FG und 13/15 Freiwürfen führte der 26-Jährige alle Spieler an, dazu verbuchte er 8 Assists und 3 Steals bei nur 1 Turnover.
Jalen Williams zog mit 26 Punkten (12/20 FG) ohne einen einzigen Freiwurf zu treffen (0/1) nach. Dazu sammelte er 10 Rebounds und spielte 5 Assists ohne einen Turnover, überhaupt leisteten die Thunder sich nur 6 Ballverluste. Chet Holmgren erzielte 22 Zähler (8/17 FG), mit der Big Three in dieser Form sind die Thunder kaum zu schlagen.
Peek-a-boo: Wolves-Stars spielen Verstecken
In Spiel 1 war Julius Randle stark aufgelegt und Anthony Edwards war ungewohnt unauffällig auf dem Parkett, die Wolves-Stars tauschten für Spiel 2 die Rollen und scheinen Verstecken zu spielen. Randle war noch deutlich schlechter als der Ant-Man im Serienauftakt mit 6 Punkten (2/11 FG) sowie 5 Assists bei 4 Turnover, glänzen konnte er nur mit 3 Offensivrebounds.
Randle kam im vierten Viertel nicht einmal mehr zum Einsatz. Wolves-Coach Chris Finch setzte auf Naz Reid (10 Punkte, 8 Rebounds, 2 Blocks) für einen Energieschub, der Big Man ist jedoch weiter eiskalt in der Serie (0/5 3P).
"Ich wollte sehen, ob ich das Feld breit machen kann und jemanden bringen, der schnelle Entscheidungen trifft", kommentierte Finch trocken, warum er sich für Reid anstatt Randle entschied.
Die erfahrensten Wolves in Mike Conley und Rudy Gobert fanden offensiv bisher kaum statt in der Serie. Gobert schnappte sich immerhin 4 seiner 9 Rebounds am gegnerischen Ring, Mike Conley traf nur 1/6 aus dem Feld. Das Duo hat nach zwei Spielen gemeinsam gerade einmal 17 Punkte auf dem Konto.
Edwards war stark aufgelegt mit 32 Zählern (12/26 FG), 9 Rebounds und 6 Assists ohne Turnover. Auch bei ihm fällt weiterhin der Dreier jedoch nicht (1/9), die Wolves trafen als Team nur 11/39 (28,2 Prozent).
Szene der Nacht: Wolves zeigen Frust
Die Minnesota Timberwolves sind nicht erst seit der zweiten Niederlage gegen die Thunder frustriert, daraus machen sie auch kein Geheimnis.
Knapp sechs Minuten vor Schluss nahm Jaden McDaniels seinen Gegenspieler SGA bereits an der gegnerischen Dreierlinie auf, der MVP schlängelte sich rechts an ihm vorbei. Dabei wurde McDaniels offenbar vom Ellbogen des Thunder-Guards getroffen und zeigte dies dem Schiedsrichter an.
Ein Pfiff kam nicht, SGA nahm das Tempo anschließend raus, ließ McDaniels jedoch nur auf seine Seite zurückkommen. Dann trat er schon wieder an in Richtung des Korbs, McDaniels hatte offenbar genug. Der Wolves-Forward schubste Gilgeous-Alexander zu Boden. Dafür erhielt er ein Flagrant Foul 1.
"Ich wollte ihn einfach mal richtig foulen", sagte McDaniels anschließend: "Ich war nicht einmal sauer, ich hatte einfach nur Fouls übrig."
Es war nicht die einzige Situation, in der den Fouls die Frustration anzusehen war.
German' Ballin: Hartenstein wieder länger im Spiel
Isaiah Hartenstein knackte in Spiel 7 gegen die Nuggets und in Spiel 1 gegen die Wolves nicht die Marke von 20 Minuten auf dem Parkett, nachdem er zuvor teilweise für 35 Minuten gegen Nikola Jokic und Co im Einsatz gewesen war.
Das sprach wohl mehr für seine Mannschaftskollegen als gegen den Center, der weiterhin solide Playoffs spielt. Hartenstein wird sich dennoch gefreut haben über seine knapp 27 Minuten in Spiel 2. Er legte 6 Punkte (3/5 FG), 8 Rebounds und 1 Block auf, leistete sich jedoch 4 Fouls.
Statistiken der Nacht: Wolves brauchen Dreier, Thunder nicht
Mit Blick auf die Wolves lässt sich sagen: Sie müssen nur einmal ihre Dreier treffen, dann sieht alles ganz anders aus. Da ist einiges dran, das wird in der Serie sicher auch noch zumindest einmal der Fall sein.
Das Problem aus Sicht der Wolves ist jedoch, dass auch die Thunder ihre Dreier deutlich besser treffen können als in Spiel 2. OKC war mit 9/33 noch etwas schlechter von Downtown als Minnesota. Dennoch legten sie 118 Punkte auf und schienen zum Ende sogar schon einen Gang herunterzuschalten.
Die Wolves waren zwar nicht mehr ganz so harmlos in der Zone wie in Spiel 1, die Thunder waren dort jedoch erneut deutlich überlegen mit 58:44 Punkten. Zudem läuft der Ball bei OKC deutlich besser mit 30 Assists zu 20 bei den Wolves (bei 6:14 Turnover).
NBA Playoffs, Thunder vs. Wolves: Stimmen der Nacht
Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder) über Empfang der MVP-Trophäe: "Ich war am Anfang des Spiels etwas zu aufgedreht. Es war ein besonderer Moment. Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. So kann ich die vergangenen Tage richtig genießen. Das hilft wirklich."
Chris Finch (Head Coach, Minnesota Timberwolves): "Jede Minute dieser Serie bietet die Chance, eine Lösung zu finden. Wir gehen jetzt nach Hause, dort sind wir eine gute Mannschaft. Wir werden in Spiel 3 kämpfen."



































