Für Jack Doohan ist das Abenteuer Formel 1 schnell zu Ende gegangen. Der Australier wurde von Alpine-Boss Flavio Briatore nach nur sechs Rennen wieder aus dem Cockpit verpflanzt, für ihn fährt seit Imola Franco Colapinto. Kritik, die Rookies hätten heuer zu wenig Zeit in der Königsklasse, um sich zu entfalten, lässt Briatore kalt wie einen Aperol Spritz.
"Wir sind mit Jack Doohan in die Saison gestartet, er hatte fünf Rennen, um sich zu beweisen. Nach fünf Rennen haben wir uns die Ergebnisse angeguckt. Und das hat mir nicht gefallen", sagte der Italiener im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de lapidar. Doohans Aus sei "kein Skandal."
"In einem Unternehmen bleibt man auch nur, wenn man einen guten Job macht. Wenn man einen schlechten Job macht, wird man gefeuert", begründete Briatore den Schnitt: "Wir haben zwei Fahrer, die ihren Job machen müssen. Davon sind über Tausend Menschen und ihre Familie abhängig. Ich schütze nur die Menschen, die für mich arbeiten. Deshalb wähle ich den bestmöglichen Fahrer für das Auto."
Seine Entscheidung zugunsten von Franco Colapinto sieht Briatore durch das Wochenende in Imola bestätigt. "Wenn man sich die Zeiten von Sonntag ansieht, dann sieht man, dass er (Colapinto, d.Red.) eine ähnliche Zeit wie Gasly gefahren ist. Das ist das erste Mal, dass unsere Autos so nahe beieinander sind", sagte der 75-Jährige.
Für Briatore war der Grand Prix der Emilia-Romagna der erste in seiner Rolle als Teamchef. Bei Alpine war Oliver Oakes nach dem Miami-GP von dem Amt zurückgetreten, der bisherige Chefberater Briatore rückte nach.
Formel 1: "Diktator" Briatore hat bei Alpine alle Zügel in der Hand
In einem Formel-1-Team brauche man einen "Diktator, vielleicht einen demokratischen Diktator. Man braucht einen, der verantwortlich ist", ließ er sein Rollenverständnis durchblicken.
Eine der ersten Amtshandlungen war dann die Degradierung Doohans, der nurmehr Ersatzpilot bei Alpine ist. Das französische Werksteam belegt in der Konstrukteurs-WM nur den vorletzten Platz. Ab dem kommenden Jahr zieht sich der Mutterkonzern Renault als Motoren-Hersteller zurück, Alpine bekommt seine Triebwerke dann von Mercedes.



