Die Baltimore Ravens stehen nach dem NFL Draft vor einer Entscheidung, was ihre Kicker-Position betrifft. Äußere Umstände sollen dabei laut Head Coach John Harbaugh aber keine Rolle spielen.
Die Ravens haben haben im Draft Arizona-Kicker Tyler Loop mit dem 186. Pick (6. Runde) gezogen und damit eine echte Alternative für den langjährigen Star-Kicker des Teams, Justin Tucker, geschaffen. Jener spielte 2024 seine wohl schwächste Saison der Karriere. Zudem wird ihm sexuelles Fehlverhalten von 16 Masseurinnen vorgeworfen - hier laufen die Ermittlungen der NFL noch. Er selbst stritt die Vorwürfe zweimal öffentlich ab.
Angesprochen auf die Situation und die Möglichkeit, dass beide Kicker Ende Mai im Rahmen der Offseason-Aktivitäten des Teams gemeinsam auf dem Platz stehen könnten, äußerte sich John Harbaugh nun gegenüber Reportern.
Harbaugh sagte: "Jede Entscheidung, die wir treffen, muss auf Football basieren. Das hat viele Ebenen. Du hast einen Rookie-Kicker, und wir haben ihn in der sechsten Runde genommen, früh in der sechsten Runde. Er ist ein talentierter Kerl. Rein aus Football-Sicht - Salary Cap, all die verschiedenen Dinge, die man eben berücksichtigt - was auch immer wir in den nächsten Wochen entscheiden werden, es wird auf Football basieren."
Tucker 2025 deutlich unter Karriereschnitt
Tucker war in den vergangenen Wochen bereits auf dem Gelände der Ravens zugegen und trainierte. Loop wiederum nahm am kürzlich gestarteten Rookie Minicamp teil, das ebenfalls dort abgehalten wird.
Die Ravens hatten im Fall Tucker mehrfach betont, dass sie die Untersuchung der NFL abwarten wollen, ehe eine Entscheidung getroffen wird. "Ich würde aus Sicht der Untersuchung und all dem nur sagen, dass wir nichts wissen", betonte Harbaugh. "Uns wurden keine Informationen gegeben, und das ist auch richtig so. Alles läuft so, wie es laufen soll. Also wissen wir in dieser Hinsicht nichts, daher können wir keine Entscheidungen darauf basierend treffen."
Dass man schließlich einen Kicker gedraftet hat, kam dennoch nicht überraschend, nachdem Tucker eine sehr schwache Saison hingelegt hatte. Er versenkte nur 73,3 Prozent seiner Field-Goal-Versuche, was deutlich unter seinem Karriereschnitt von 89,3 Prozent lag - Letztere sind NFL-Rekord.