Wenn's drauf ankommt, ist Max Verstappen immer für eine Topleistung gut. Im (trockenen) Qualifying zum Grand Prix von Miami 2025 sicherte sich der Red-Bull-Pilot die Poleposition, trotz der Favoritenstellung der beiden McLaren-Piloten. Verstappen verwies letztendlich Lando Norris (McLaren) und Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) auf die Plätze 2 und 3.
Nach dem ersten Q3-Run hatte es nach einem Tausendstelkrimi gerochen. Verstappen führte das Feld an, mit einer Zeit von 1:26.492 Minuten, 0,003 Sekunden vor Norris und 0,017 Sekunden vor Oscar Piastri (McLaren).
"Die Runde von Verstappen war unglaublich. Damit hätte ich nicht gerechnet", witterte ServusTV-Experte Christian Klien eine Überraschung. Gleichzeitig dämmerte ihm aber auch: "Norris hat sich in der letzten Kurve verbremst. Ich glaube, da kommt noch mehr von McLaren."
Doch Verstappen steigerte sich trotz einer Unsauberkeit im ersten Sektor nochmal auf 1:26.204 Minuten - eine Zeit, an der sich sowohl Norris als auch Piastri die Zähne ausbissen. Norris lag nach schnellsten Minisektoren zwischenzeitlich sogar vor Verstappen auf Pole-Kurs, am Ende der Runde fehlten ihm aber 0,065 Sekunden: Platz 2.
Dritter wurde Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), der genau wie im Sprint-Qualifying am Freitag eine starke Runde auspackte, als es drauf ankam. Somit ließ er Piastri, seinen Teamkollegen George Russell und die überraschend stark platzierten Williams-Piloten Carlos Sainz und Alexander Albon, die Sechster und Siebter wurden, hinter sich.
Die Top 10 rundeten Charles Leclerc (Ferrari), Esteban Ocon (Haas) und Yuki Tsunoda (Red Bull) ab. Lewis Hamilton (Ferrari) war bereits in Q2 ausgeschieden, als Zwölfter. Nico Hülkenberg (Sauber) hatte es in Q1 erwischt (16.).
Warum Q1 für Hamilton eine Zitterpartie war
Q1 war bis zur letzten Minute spannend. Hamilton lag nach einem unsauberen ersten Versuch nur auf Rang 16, als er seine schnelle Runde begann, und stand dementsprechend unter großem Druck. Doch im allerletzten Anlauf schob er sich auf Platz 8, 0,409 Sekunden hinter der Bestzeit von Verstappen und 0,138 Sekunden vor Teamkollege Leclerc, der als Zwölfter ebenfalls den Cut schaffte.
Am Ende erwischte es daher zu Beginn des Miami-Qualifyings keinen der ganz großen Stars. Nico Hülkenberg (Sauber) wurde 16., 0,023 Sekunden hinter Esteban Ocon (Haas). Gemeinsam mit dem Deutschen schieden Fernando Alonso (Aston Martin), Pierre Gasly (Alpine), Lance Stroll (Aston Martin) und Oliver Bearman (Haas) aus.
Interessant die Taktik der beiden Mercedes-Piloten, die in Q1 die Positionen 4 (Russell) und 6 (Antonelli) belegten. Denn beide brachen ihre erste Runde ab und kamen trotz akzeptabler Zwischenzeiten an die Box. Der Funkverkehr verrät: Russell war über Teile gefahren, und sein Team war in Sorge über einen Reifenschaden. Bei Antonelli hingegen hatte man das Gefühl, dass die Rundenzeit ohnehin nicht gut genug sein würde.
Q2: Diesmal zittert Russell - aber Hamilton fliegt raus!
Vor dem alles entscheidenden zweiten Run in Q2 lag Russell an elfter Position. Damit wäre der Mercedes-Fahrer zu dem Zeitpunkt ausgeschieden. "Ich habe null Vertrauen ins Auto, Kumpel", sagte er am Boxenfunk, und: "Kein Grip, ich rutsche überall." Zwar klagte er auch nach seiner zweiten Q2-Runde über zu hohe Reifentemperaturen, aber mit Platz 3 schaffte er dennoch sicher den Top-10-Einzug.

Dafür erwischte es in Q2 Hamilton, dessen Glück nach der Zitterpartie in Q1 offenbar aufgebraucht war. Er lag nach der ersten Runde noch auf Top-10-Kurs, konnte sich im zweiten Versuch aber nicht ausreichend steigern und rutschte auf Platz 12 ab, 0,039 Sekunden hinter der Cut-off-Zeit von Ocon.
Zwischen Ocon und Hamilton lag noch Isack Hadjar (Racing Bulls) auf P11. 13. wurde Gabriel Bortoleto (Sauber), vor Jack Doohan (Alpine) und Liam Lawson (Racing Bulls). Doohan tobte nach seiner zweiten Runde über den "verdammten Ferrari", der ihm im Weg stand, und schimpfte die Behinderung einen "Witz".

