Ralf Schumacher glaubt, Max Verstappen könnte bald seine Karriere in der Formel 1 beenden - nicht nur, weil der Serien-Weltmeister erstmals Papa geworden ist.
"Es wäre natürlich schöner, wenn man dann zu Hause ist in so einem Moment. Aber Max ist Profi genug. Er kann ja schnell heimfliegen und sein Kind sehen. Das wird sich ohnehin nicht daran erinnern, dass Papa nicht dabei war. Aber emotional ist natürlich schon ein Unterschied, gar keine Frage", sagte Schumacher im "Sky"-Podcast "Backstage Boxengasse" mit Blick auf Verstappens nahendes Baby-Glück.
Der 27-Jährige hatte die Schwangerschaft von Partnerin Kelly Piquet im Dezember öffentlich gemacht. Am 2. Mai erblickte Töchterlein Lily das Licht der Welt.
Schumacher meint allerdings, dass auch die Entwicklung der Formel 1 insgesamt Verstappen ins Grübeln bringt. "Man hat ja jetzt auch von ihm ein paar kritische Sachen gehört zum Thema. Er verliert langsam die Lust, alles wird überprüft und es ist nicht mehr die Formel 1, die er mag. Und dann hat er kürzlich auch betont, dass er Zeit mit der Familie und mit seinem Vater verbringen möchte. Das ist ein sehr gereifter, junger Mann."
Der 49-Jährige ergänzte: "In der Formel 1 läuft alles im Zeitraffer - sie macht einen schnell alt und reif. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass er irgendwann sagt: 'Ich habe jetzt genug.'"

Was stört Max Verstappen inzwischen an der Formel 1?
Unter anderem stört Verstappen die immer weiter zunehmende Show rund um das Geschehen auf der Rennstrecke und der von den Organisatoren befeuerte Entertainment-Faktor in der Königsklasse.
Auch das harte Vorgehen des Motorsport-Weltverbands FIA gegen das Aussprechen von Emotionen und fluchende Fahrer, das ihn selbst bereits in Form von Strafen traf, stößt dem viermaligen Formel-1-Champion sauer auf.
Hierfür könnte es laut Schumacher aber eine Lösung geben, nämlich wenn im Dezember ein neuer FIA-Präsident gewählt werden sollte. "Vielleicht ändert sich dann wieder etwas zurück zum Normalen. Das wäre doch auch ganz schön", so der Ex-Rennfahrer, der immer wieder als Kritiker von Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem auftritt.