Beim Rennen in Saudi-Arabien ärgerte sich Weltmeister Max Verstappen über seine Fünf-Sekunden-Strafe, verpasste sich selbst einen Maulkorb aus Sorge vor einer weiteren Sanktion. Könnten die Reglementierungen den Red-Bull-Piloten gar aus der F1 drängen? Der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock findet, dass man die Aussagen von Verstappen ernst nehmen müsse.
Schon kurz nach dem Start in Dschidda war Max Verstappen bedient. Weil er im Duell mit McLaren-Pilot Oscar Piastri die Strecke verließ, wurde er mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. Der Niederländer war gefrustet, schwieg aber aus Gründen.
"Alles, was ich jetzt sage, kann gegen mich verwendet werden. Ich darf nicht fluchen, nicht kritisieren, nichts sagen, was irgendjemand in ein schlechtes Licht rückt. Es gibt da einen langen Katalog von Dingen, die nicht erlaubt sind. Sonst werde ich wieder bestraft", sagte er.
Könnten der enge Strafenkatalog Verstappen die Stimmung derart verhageln, dass er bald die F1 verlässt? Mit Aussagen in diese Richtung hatte er im vergangenen Jahr Aufsehen erregt. Im Mai erwartet er zudem sein erstes Kind.
"Er hat schon öfter angedeutet, dass es anderen Themen gibt als die Formel 1. Dass es da noch viel zu entdecken gibt im Motorsport", sagte Ex-F1-Pilot Timo Glock bei "Sky": "Ich glaube, es kann schon passieren, wenn er sagt, es ist ihm alles zu blöd und reglementiert. Vielleicht kommt er auch irgendwann wieder zurück, aber man muss Verstappen ernst nehmen, wenn er sagt, dass er sich bei wiederholender übertriebener Bestrafung verabschieden würde."
Formel-1-Experte: Entscheidung war richtig
Den Frust des Red-Bull-Fahrers kann er nachvollziehen. "In der DTM wurde uns auch mit einer hohen Geldstrafe gedroht, wenn man unpassende Emotionen zeigt, deswegen muss man genau überlegen, was man sagt", so Glock.
"Er war mit der Entscheidung nicht einverstanden. Ich glaube, am Ende war es aber die Richtige. Er hätte die Kurve nicht mehr so bekommen, wie es hätte sein müssen, und die Art und Weise wie er nach der Kurve beschleunigt hat, war für die Rennkommissare eine klare Fünf-Sekunden-Strafe."
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Verstappen ist im WM-Kampf schon ins Hintertreffen geraten, liegt er auf Position drei hinter dem McLaren-Duo Piastri und Lando Norris.
Red Bull habe Phasen gehabt, in denen das Auto ganz gut funktioniert, speziell in Suzuka", sagte Glock. "Das Potenzial ist da, aber man hat grundlegend viele Probleme. Bei vielen schnellen Kurven scheint das Auto zu funktionieren, aber in Australien und Bahrain war das Gegenteil der Fall. Man muss es analysieren und hofft auf ein Update, danach wird sich Verstappens Zukunft zeigen."

Beim anstehenden Rennen in Miami rechnet Glock erneut mit Kopfzerbrechen bei Red Bull. "Sie werden von den Top-Teams am meisten Probleme haben. McLaren wird allen anderen wieder einen Schritt voraus sein."



