Tadej Pogacar lässt im Radsport die Muskeln spielen. Der slowenische Superstar geht folgerichtig als Topfavorit beim Klassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich an den Start. Auf dem dreifachen Tour-Sieger würde gleichzeitig reichlich Druck lasten, ordnete ein Experte im Vorfeld ein.
Tadej Pogacar sei "in jedem Rennen Favorit. Mal fährt er gegen Mathieu van der Poel, Filippo Ganna und Mads Pedersen, dann gegen Remco Evenepoel. Immer andere wollen ihn schlagen, aber er bleibt immer der Gleiche", meinte Radsport-Experte Jens Voigt vor dem Klassiker Klassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich gegenüber "Eurosport".
Zuletzt hängte Pogacar die Konkurrenz mit einer Machtdemonstration beim Flèche Wallone ab.
Man dürfte allerdings "nicht vergessen, dass auf Pogacar bei jedem Rennen ein enormer Druck lastet", ordnete Voigt ein. "Und er ist erst 26 Jahre alt – er könnte mein Sohn sein. Er muss immer Interviews geben, alle schauen auf ihn, das Team verlässt sich auf ihn. Ich könnte verstehen, wenn er die Tage bis zum Ende von Lüttich - Bastogne - Lüttich herunterzählt", führte der Radsport-Fachmann aus.
Radsport-Experte fordert Mut der Konkurrenz
Remco Evenepoel habe "nach seiner langen Verletzung einen sehr starken Saisoneinstieg gefeiert", sagte Voigt mit Blick auf den Erfolg des Doppel-Olympiasiegers beim belgischen Eintagesrennen Pfeil von Brabant.
"Eine Erkenntnis für Remco aus den ersten beiden Ardennen-Rennen muss sein, dass er Pogacar vorher abhängen muss. Er muss an der Redoute oder der Côte de la Roche-aux-Faucons losfahren – oder ihn an anderer Stelle überraschen. Pogacar ist schwer zu schlagen, klar. Seine Konkurrenten müssen bereit sein, das Rennen zu verlieren", sagte der TV-Experte hinsichtlich der Renntaktik für Lüttich–Bastogne–Lüttich.
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Ziel müsse sein, dass Pogacar "bereits rund 70 oder 80 Kilometer vor dem Ziel, nach mehreren Anstiegen, isoliert ist. Die Rivalen müssen bereit sein, spektakulär zu scheitern, um eine realistische Siegchance zu haben. Das traut sich kaum jemand. Aber nach diesem Frühjahr müssen die Teams etwas verändern", forderte Voigt.
Der Radsport-Experte ergänzte: "Die entscheidende Rennphase beginnt immer früher, es ist kaum möglich, jemanden mit einer späten Attacke zu überraschen. Pogacar wird weniger schnell müde als andere, am Ende hat er den besten Punch. Darum darf man nicht mit ihm zusammenarbeiten – sonst fährt man um Platz zwei."





