Der Ende 2023 beim Red-Bull-Schwesterteam ausgeschiedene Formel-1-Teamchef Franz Tost hat sich klar und deutlich zu vor allem aus England stammenden Annahmen über Sebastian Vettel geäußert.
Wie gut sind die Formel-1-Fahrer wirklich, wie viel hängt vom Auto ab? Und wer ist eigentlich der Beste aller Zeiten? Zu diesen Fragen hat der langjährige F1-Teamchef Franz Tost, der sich für die heutigen Racing Bulls (früher Toro Rosso und AlphaTauri) verantwortlich zeigte bei "Sport1" geäußert.
Vom Portal des TV-Senders gefragt, ob Max Verstappen, den Tost damals als 17-Jährigen in die Formel 1 holte, der Beste sei, erklärte er: "Solche Vergleiche mag ich nicht und es wäre auch unfair gegenüber den anderen großen Fahrern der Geschichte."
Aber: "Egal, ob das ein Fangio ist, ein Senna, ein Stewart, ein Lauda, ein Schumacher, ein Vettel oder Hamilton – was alle gemein haben: Sie hatten alle Supertalent, eine extreme Leidenschaft und Disziplin und waren in ihrer Zeit die besten. Sie haben das Maximale aus den Möglichkeiten herausgeholt und so den Unterschied gemacht", betonte er. Und, nicht weniger wichtig: "Alle waren auch extrem stark im Kopf."
Seine These daher: "Ich behaupte deshalb auch, dass ein Fangio genauso heute vorne mitfahren würde wie die anderen ebenso in der Formel 1 zu Fangios Zeiten."
Tost: Vettel gehört zu den besten Formel-1-Piloten
Das gelte am Ende auch für Sebastian Vettel. Dass der vierfache Weltmeister, der seine F1-Karriere Ende 2002 ausklingen ließ, besonders in Großbritannien nicht immer auf der Stufe mit den allerbesten Fahrern genannt wird, weil er angeblich immer im besten Auto gesessen und allein von diesem profitiert hätte, wollte Tost nicht stehen lassen.

"Das ist Blödsinn", wurde der 69-Jährige deutlich und präzisierte: "Vettel hat als Neuling mit einem Toro Rosso gewonnen, die Formel BMW zuvor dominiert und auch mit Ferrari gewonnen."
Der Deutsche gehöre "mit Sicherheit zu den besten aller Zeiten", setzte er hinzu und fügte zudem an: "Das Auto war nur ein Teil davon."
Auch der aktuell WM-Führende, Oscar Piastri, "würde heute nicht gewinnen, wenn er nicht in einem McLaren sitzen würde", war sich Tost sicher.
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Der Einzige, der auch mit einem eher unterlegenen Auto noch gegen die dominante Konkurrenz dagegenhalten kann, ist laut Tost Verstappen.
In Japan zeigte der Niederländer dieses Geschick, obwohl die McLaren eigentlich als stärker galten. Piastri hätte das andersrum im Red-Bull-Boliden nicht geschafft, so der Österreicher. Denn Verstappen habe "im Qualifying eine Zauberrunde hingelegt und im Rennen alles kontrollierte alles. Das war der typische Max-Faktor."



