Der FC Schalke 04 und Trainer Kees van Wonderen gehen nach der Saison getrennte Wege. Das gab der Fußball-Zweitligist am Mittwoch bekannt.
Dem Niederländer sei die Entscheidung bereits am Dienstag in einem persönlichen Gespräch mit Frank Baumann, ab 1. Juni Vorstand Sport der Königsblauen, und Youri Mulder, Direktor Profifußball, mitgeteilt worden.
Die Trennung am Saisonende sei "das Ergebnis eines rund zweiwöchigen Prozesses und ein wesentlicher Baustein bei den angestrebten Veränderungen im Lizenzbereich, die Baumann gemeinsam mit dem amtierenden Vorstand aktiv vorantreibt", heißt es in der Mitteilung des FC Schalke 04.
Auch Co-Trainer Robert Molenaar wird am Saisonende gehen.
"Seit dem inoffiziellen Start von Frank Baumann vor zwei Wochen haben wir intensiv darüber gesprochen, welches Profil ein Chef-Trainer auf Schalke mitbringen sollte. Dabei haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob die aktuelle Konstellation diesen Anforderungen langfristig gerecht wird", erklärte Youri Mulder.
Der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann betonte: "Stellvertretend für den Gesamtvorstand und den Verein möchte ich mich bei Kees van Wonderen für seine Arbeit in den vergangenen Monaten bedanken. Als er im Herbst den Job auf Schalke angetreten hat, waren wir kurz davor, in einen sehr gefährlichen Negativstrudel zu geraten, aus dem wir nur schwer herausgekommen wären. Kees ist es gelungen, das zu verhindern. Wir werden unser Minimalziel, den Klassenerhalt, erreichen."
Der S04-Boss merkte aber auch an, dass das nicht der Anspruch des FC Schalke 04 sei und die Saison insgesamt enttäuschend verlief.
Van Wonderen rudert nach Kritik zurück
Auch van Wonderen kam in der Mittelung zu Wort.
"Mir war wichtig, dass wir in einer komplexen Situation Klarheit schaffen – für alle Beteiligten. Das war mein Ziel, als ich nach dem HSV-Spiel über meine Wahrnehmung der Situation gesprochen habe. Mir ist bewusst, dass Zeit und Ort aus heutiger Sicht nicht optimal waren. Vor allem tut es mir leid, dass sich die öffentliche Kritik danach auf Matthias Tillmann fokussiert hat, das war nicht meine Absicht", sagte der 56-Jährige.
Zuvor hatte er deutliche Kritik an den Bossen des FC Schalke 04 geäußert.
Außerdem fand van Wonderen versöhnliche Worte: "Ein Verein wie Schalke braucht eine klare Linie und muss dieser konsequent folgen. Er muss die Menschen, die diesen Weg anführen, mit aller Kraft unterstützen, damit hier langfristiger Erfolg möglich ist. Matthias und Frank verstehen das."
Gespräche mit potenziellen Nachfolgern hat es noch nicht gegeben. "Der neue Trainer soll eine erkennbare Handschrift mitbringen, die zur Spielphilosophie von Schalke 04 passt. In aller Kürze: Mit Ball wollen wir mutig und zielstrebig nach vorne spielen, gegen den Ball intensiv und emotional arbeiten", hob Tillmann hervor.
Zuletzt wurde Markus Anfang bei den Knappen gehandelt. Der 50-Jährige war am Dienstag beim 1. FC Kaiserslautern freigestellt worden.