Der frühere Formel-1-Pilot und heutige RTL-Experte Christian Danner hat eine Warnung an den derzeit schwächelnden Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton gesendet.
Von der großen Euphorie, die bei Ferrari zu Jahresbeginn rund um Lewis Hamilton herrschte, ist in den letzten Wochen nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Beim Großen Preis von Saudi-Arabien am Wochenende blieb der ersehnte Befreiungsschlag aus, der Formel-1-Rekordchampion wurde nur Siebter, während Charles Leclerc gleichzeitig Rang drei bejubelte.
Ein Rückschlag nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern vor allem auch mit Blick auf Hamiltons Ambitionen, sich als Nummer eins bei der Scuderia zu etablieren, wie RTL-Experte Christian Danner erklärte.
Bei Hamilton von einer "Enttäuschung" zu sprechen, sei immer schwierig, sagte Danner in seiner Renn-Analyse, die auch oben im Video zu sehen ist (öffnet sich im Artikelbild). Allerdings sei es "natürlich nicht gut gelaufen" für den Briten, vor allem, weil Teamkollege Charles Leclerc gleichzeitig aufs Podium fuhr und seinen dritten Platz eindrucksvoll gegen Lando Norris (McLaren) verteidigte.
"Das sind alles Sachen, die teamintern eine unglaublich große Rolle spielen, das sind Emotionalitäten", warnte Danner den strauchelnden Hamilton davor, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken.
Formel 1: Hamilton tut sich schwer
"Die paar Punkte mehr oder weniger sind in der Situation, in der sich Ferrari befindet, nicht wahnsinnig wichtig", sagte der F1-Pilot, der in den 1980er Jahren in der Königsklasse aktiv war und setzte hinzu: "Aber die Emotionen zählen, die Motivation. Das gilt für den Fahrer ganz genauso wie für das Team. Und Lewis hatte das ganze Rennen über wesentlich mehr zu kämpfen als sein Teamkollege Leclerc.
Leclerc steht mit 47 Punkten derzeit auf Rang fünf der Fahrerwertung, Hamilton mit 31 Zählern auf Platz sieben. Um den Titel streiten sich derweil vor allem die beiden McLaren mit Norris und Saudi-GP-Sieger Oscar Piastri sowie Max Verstappen (Red Bull Racing).
Hamilton hatte sich nach dem Rennen im Wüstenstaat ernüchtert gezeigt. "Nicht eine Sekunde" habe er sich im Auto wohlgefühlt. "Es war absolut unerfreulich. Kein Spaß, kein Flow, nichts Positives - außer Charles auf dem Podium", sagte er.
Zur Frage, ob er wisse, was er verbessern könne, sagte er schlicht: "Nein." Die von Danner angesprochene "Motivation" scheint für den Routinier derzeit nur schwer zu greifen zu sein.
Mehr dazu:
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur vermutete, dass Hamiltons Probleme sowohl technischer als auch psychologischer Natur sein könnten: "Vielleicht ist es das Vertrauen in das Auto, vielleicht auch ein Stück weit in sich selbst. Alles ist neu - neues Team, neue Abläufe, neues Umfeld. Und wenn das Wochenende dann mit einem schwierigen Freitag startet, ohne Longruns, und man zusätzlich mit dem Set-up kämpft, dann fehlt einfach der Flow."
Etwas weniger als zwei Wochen hat Hamilton nun Zeit, den "Flow" und die Motivation wiederzufinden. Das nächste Formel-1-Rennen steht Anfang Mai in Miami an.
