Die Straßen von Dschidda verzeihen keine Fehler - das mussten Nico Hülkenberg und das Sauber-Team beim Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien auf bittere Weise erfahren. Für beide Fahrer war bereits in Q1 Schluss. Hülkenberg landete nach einem unglücklichen Verbremser auf Platz 18, Rookie Gabriel Bortoleto wurde Letzter. Dabei hatte das Team am Freitag noch Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
Hülkenberg war nach der Session sichtlich enttäuscht: "Ich habe das innere Rad blockiert, die Kurve verpasst, Kurve zwei komplett verpasst. Komisch, weil ich den Braten ein bisschen gerochen habe - auf der Outlap haben sich die Vorderreifen nicht gut angefühlt", schildert er die entscheidende Szene.
Obwohl er nach eigener Aussage früher bremste, ließ sich das Auto nicht wie erwartet verlangsamen. "Man musste dann einfach auf der Bremse bleiben, aber die Vorderachse war blockiert. Relativ kurios und komisch - das müssen wir uns noch genauer anschauen." Was bleibt, ist das Gefühl, dass deutlich mehr möglich gewesen wäre: "Die zwei Zehntel auf Q2 waren definitiv drin. Nicht optimal - da wäre heute noch was gegangen."
Hülkenberg: Freitagspace von Sauber nicht real
Dabei hatte das Team nach dem Freitag noch ein solides Bild abgegeben. "Ich glaube, dass wir gestern schon relativ sortiert waren", so Hülkenberg. "Andere hatten noch Probleme, das hat uns ein bisschen besser dastehen lassen, als es realistisch war. Über Nacht haben sich dann viele gefunden - und die Hackordnung wurde wiederhergestellt."
Auch Teamchef Jonathan Wheatley, der Sauber seit dieser Saison leitet, sah die verpassten Chancen mit gemischten Gefühlen. "Wir waren eigentlich zuversichtlich, Q2 erreichen zu können. Beide Fahrer hatten Probleme in Kurve eins - Nico bekam nicht den gewünschten Biss in die Bremse, und Gabriel war mit ordentlich Schwung aus dem Windschatten unterwegs, konnte das Auto aber in Kurve zwei nicht mehr halten."
Bortoleto kämpft mit Rückstand und Pech
Ein besonderer Wermutstropfen: Die Situation war für Bortoleto kaum ideal. Nach einem Defekt an der Benzinleitung musste das Team das Monocoque wechseln - der Brasilianer verpasste das zweite Freie Training komplett und startete mit Rückstand ins Qualifying. Umso größer war seine Dankbarkeit für den Einsatz der Crew: "Ein großes Dankeschön an das Team, das das Auto rechtzeitig für FT3 und das Qualifying bereitgestellt hat", sagt er.
var fanq_config = fanq_config ?? { wid: "5e79e3c9-dc72-42bf-a600-0f4c431cebf3",style: "sportde", adsmode: 4 }Für Sauber steht damit ein schwieriges Rennen bevor. Beide Fahrer starten von weit hinten auf einem Stadtkurs, der trotz langer Geraden kaum Raum für Überholmanöver lässt. Hülkenberg bleibt kämpferisch: "Der Startplatz ist natürlich nicht ideal. Aber wir werden alles geben. Wir brauchen ein bisschen Action vor uns und eine clevere Strategie - dann ist vielleicht noch was drin."
