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Irres Tore-Spektakel zwischen den Eisernen und dem VfB

Union sichert Klassenerhalt nach historischer Torflut

Union Berlin und der VfB lieferten sich ein irres Tor-Spektakel
Union Berlin und der VfB lieferten sich ein irres Tor-Spektakel
Foto: © IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch
19. April 2025, 20:29

Union Berlin und der VfB Stuttgart liefern sich ein Spektakel, beim 4:4 fallen alle acht Tore in der ersten Halbzeit. Das gab es in der Bundesliga noch nie.

Der abgekämpfte Kapitän Christopher Trimmel riss mit Schlusspfiff die Arme in die Höhe, Trainer Steffen Baumgart herzte jeden Spieler und Kollegen, der ihm über den Weg lief: Bei Union Berlin war die Erlösung nach diesem so irrwitzigen wie historischen Schützenfest greifbar - mit einem 4:4 (4:4) gegen den VfB Stuttgart sicherten sich die Köpenicker in ihrem 200. Bundesligaspiel den Klassenerhalt. Nie zuvor waren im Oberhaus acht Tore in der ersten Halbzeit gefallen.

"Es war ein verrücktes Spiel und sehr schwierig, wir sind froh, dass wir es jetzt schon geschafft haben", sagte Trimmel bei "Sky": "Die letzten fünf, sechs Wochen zeigen wir den Fußball, den wir wollen. Die Resultate stimmen auch." Die Berliner Fans sangen derweil beseelt "nie mehr 2. Liga" und feierten ihre Mannschaft auf der Ehrenrunde.

Andrej Ilic (5./45.+6), Diogo Leite (19.) und Leopold Querfeld (38.) trafen für Union, der zuletzt kriselnde Nationalstürmer Deniz Undav (23.), Enzo Millot (29.), Jeff Chabot (43.) und Chris Führich (45.+1) waren für DFB-Pokalfinalisten aus Stuttgart erfolgreich. Vier Spieltage vor Schluss steht Union 13 Punkte vor dem Relegationsrang - und spielt auch in der kommenden Saison erstklassig. Für den VfB ist das europäische Geschäft sechs Zähler entfernt.

Spiel eskaliert in der ersten Halbzeit komplett

"Es war eine denkwürdige erste Halbzeit", sagte Undav: "Auf dem Platz war es komisch, wir haben uns gefreut, geärgert, gefreut, geärgert."

Union hatte einen Blitzstart hingelegt, Ilic staubte aus kurzer Distanz ab. Die Gastgeber waren bemüht, den Schwaben die Räume zu rauben - und sie blieben selbst höchst gefährlich. Nach dem zweiten Treffer schien die große Union-Party sicher, doch dann wurde es erst so richtig wild.

Aus dem Nichts meldete sich Stuttgart mit Undavs Fernschuss, seinem ersten Treffer seit dem 18. Januar, zurück, Millot legte schnell mit viel Gefühl nach. Doch Querfeld setzte noch einen drauf, als er den Ball ansatzlos aus 35 Metern zum 3:2 ins Tor drosch.

Spätestens jetzt rannten beide Teams ohne Rücksicht auf Verluste an und das Spiel eskalierte komplett. In einer ersten Halbzeit, in der quasi Abwehrarbeit nicht existierte, belohnten Chabot und Führich den immer stärker drückenden VfB mit der Führung, wobei Ilic der Partie mit seinem zweiten Treffer, diesmal per Kopf, die nächsten Wendung verlieh. Und Bundesliga-Geschichte schrieb.

In der Halbzeit schienen Baumgart und VfB-Coach Sebastian Hoeneß, die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Abwehrreihen standen nun sicherer, kein Vergleich zu den teils vogelwilden Zuständen aus Abschnitt eins. Als direktes Resultat flachte die Partie ab, Großchancen gab es kaum noch. Ein Distanzschuss von Unions Benedict Hollerbach (56.) flog klar über das Tor.

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