Kommt Red Bull in der Formel 1 nicht wieder in die Gänge, dürften die Tage von Max Verstappen beim Brause-Rennstall gezählt sein. Mercedes gilt als heiße Anlaufstelle für den Holländer. Eine ehemalige Größe der Silberpfeile rät aber vom Mega-Transfer ab.
Dass zu den vielen Bewunderern von Max Verstappen auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff gehört, ist kein Geheimnis. Schon im Vorjahr streckte der Österreicher die silbernen Fühler nach Verstappen aus, als es bei Red Bull intern kriselte - und dies nicht einmal sonderlich versteckt.
Sollte dieses Jahr Red Bulls sportliche Talfahrt weitergehen, das Team Verstappen nicht bald wieder ein siegfähiges Auto bieten, dürfte Wolff im Buhlen um den König der Piloten wieder auf der Matte stehen.
Der frühere Mercedes-Technikchef James Vowles rät den Silberpfeilen allerdings davon ab, sich Verstappen ins Boot zu holen. Die Klasse des viermaligen Champions sei zwar unbestritten, so Vowles.
"Er bringt aber auch viele Nachteile mit sich, die man nicht einfach ignorieren darf. Ich denke, Mercedes verfügt über eine starke Kultur im Team - mit zwei Fahrern, die das Maximum aus dem Auto herausholen, und mit einem, der gerade auf dem Weg nach oben ist. Ich persönlich denke also nicht, dass da Platz für Max ist."

Will heißen: Mercedes soll weiterhin auf den in dieser Saison bisher bärenstark fahrenden George Russell und Supertalent Andrea Kimi Antonelli bauen.
Vowles glaubt nicht, dass Verstappen/Russell funktioniert
Zumal Vowles nicht glaubt, dass eine potenzielle Fahrerpaarung Verstappen/Russell funktionieren würde.
"Ich denke nicht", antwortete der Williams-Teamchef auf eine entsprechende Frage: "Sie sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere. Ich bin zwar nicht Toto, aber ich denke, Mercedes hat ein wirklich vielversprechendes Fahrer-Duo für die Zukunft."
Russell darf sich nach seinen jüngsten Leistungen Hoffnung auf einen neuen Vertrag bei Mercedes machen. Den Briten ziehen zu lassen, macht für Mercedes nach Ansicht aller Experten keinen Sinn.
Heißt: Nimmt Mercedes ein Sprengstoff-Duo in Kauf und will wirklich Verstappen, müsste Eigengewächs Antonelli nächstes Jahr schon wieder gehen. "Er ist auf einem guten Weg, äußerst wettbewerbsfähig zu werden. Also sollte man weiter in ihn investieren", plädiert Vowles für eine Weiterbeschäftigung des Italieners: "Wenn man sieht, welche Fortschritte er im Qualifying macht, er verbessert sich Woche für Woche, und dabei hat er im Grunde erst vier Grand Prix bestritten."


