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Noch ein Sieg - und Franz Wagner steht in den Play-offs. Im Play-in-Turnier der NBA wird es wieder besonders auf den deutschen Star von Orlando Magic ankommen.
Die traumatische Nacht von Cleveland hat Franz Wagner nicht vergessen. Bittere Tränen weinte der Basketball-Weltmeister nach dem Play-off-Aus, das Schuldgefühl verschlang ihn ohne Erbarmen. Und fast ein Jahr nach dem schlimmsten Abend seiner junge Karriere steht der Berliner in der NBA erneut an einer Art Scheideweg.
"Natürlich sind wir letztes Jahr auf den Geschmack gekommen. Da wollen wir wieder hin", sagte Wagner, der sich mit seinem Team Orlando Magic nach durchwachsener Hauptrunde aber erst über das Play-in-Turnier für qualifizieren muss. "Es ist unsere eigene Schuld, dass wir uns in dieser Lage befinden", sagte der 23-Jährige.
Wagner-Verletzung verhinderte bessere Saison
Für das Play-off-Ticket braucht es einen Sieg in der Nacht zum Mittwoch (1.30 Uhr) gegen die Atlanta Hawks. Der Gewinner erhält zur "Belohnung" Titelverteidiger Boston Celtics als Achtelfinal-Gegner. Bei einer Pleite gegen die Hawks bleibt Wagner am Freitag (Ortszeit) gegen den Gewinner des zweiten Play-in-Duells zwischen den Chicago Bulls und Miami Heat eine zweite Chance.
Die direkte Quali hatte sich Orlando 2024 bereits in der Hauptrunde gesichert, aber in Wagners ersten NBA-Play-offs war das Team aus Florida in der ersten Runde an den Cleveland Cavaliers gescheitert - tragisch im entscheidenden siebten Spiel. Wagner stand damals mit gerade einmal sechs Punkten völlig neben sich und hatte danach das Gefühl, seine Mannschaft "im Stich gelassen" zu haben.
Doch Wagner, dessen 224 Millionen US-Dollar schwerer Mega-Vertrag ab kommender Saison greift, ging daraus gestärkt hervor. Zu Beginn der laufenden Spielzeit reihte er eine brillante 30-Punkte-Gala an die nächste, schnell wurde er von Experten zum All-Star-Anwärter erkoren, doch eine Bauchmuskelverletzung Anfang Dezember beendete Wagners Lauf zunächst und bremste das gesamte Team aus.
Auch Bruder Moritz muss verletzt zusehen
Immer wieder kämpfte Orlando mit Verletzungen wichtiger Spieler. Neben Wagner war auch Co-Star Paolo Banchero wochenlang ausgefallen, kurioserweise mit exakt dergleichen Blessur. Und Franz' Bruder Moritz, der bis zu diesem Zeitpunkt seine beste NBA-Saison spielte, zog sich kurz vor Weihnachten einen Kreuzbandriss zu.
Von den Ausfällen durchgeschüttelt wackelte das Gebilde gerade im Februar und März bedenklich, erst auf den letzten Metern machte Orlando mit neun Siegen aus den finalen zwölf Hauptrundenspielen Rang sieben im Osten und das Heimrecht im Play-in klar. Wie so oft lag dies auch an Wagner, der mit im Schnitt 24,2 Punkten in dieser Saison auf Top-Niveau abliefert und auch nach seiner Verletzungspause wieder verlässlich punktete.
Daran gilt es nun anzuknüpfen. Denn eine Nacht wie damals in Cleveland will Franz Wagner nicht noch einmal erleben.
