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Vorwürfe von beiden Seiten

Biathlon-Star aus Nationalteam geworfen

Knotten ist nicht mehr Teil der norwegischen Biathlon-Nationalmannschaft
Knotten ist nicht mehr Teil der norwegischen Biathlon-Nationalmannschaft
Foto: © IMAGO/Javad Parsa
11. April 2025, 08:33
sport.de
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Riesenwirbel im norwegischen Biathlon-Nationalteam: Wie der Verband am Donnerstag verkündete, wird Karoline Knotten in der Saison 2025/26 nicht mehr zum offiziellen Aufgebot gehören. Grund für den Rauswurf sind unterschiedliche Ansichten über die Trainingsschwerpunkte. 

Karoline Knotten wird in der kommenden Saison nicht mehr Teil der norwegischen Biathlon-Nationalmannschaft sein. Das bestätigte der Verband am Donnerstag im Rahmen seiner offiziellen Präsentation der Kader für das olympische Jahr. 

Hintergrund des Rauswurfs: Der Verband hat für die Saison 2025/26 einen klaren Trainingsplan erstellt, dem die Athletinnen und Athleten geschlossen folgen sollen. Knotten sagt jedoch, dass der Plan nicht zu ihr passe und sie lieber andere Schwerpunkte setzen würde, besonders mit dem Blick auf das Höhentraining, das in der Olympia-Vorbereitung eine entscheidende Rolle spielen wird. 

Biathlon-Star kann Rauswurf "nicht verstehen"

"Damit unser Plan funktioniert, ist es wichtig, dass wir Athleten haben, die zu 100 Prozent dahinter stehen. [...] Es ist aber der Fall, dass Karoline und wir unterschiedliche Wünsche und Anforderungen für die nächste Saison haben. Deswegen haben wir entschieden, dass sie nicht Teil des Teams sein wird", erklärte Manager Per Arne Botnan in einer Pressemitteilung. 

Knotten selbst drückte es im "TV2"-Interview weniger nüchtern aus. Sie könne es "nicht verstehen", warum sie gestrichen wurde, sagte die 30-Jährige. Sie habe "stark zum Ausdruck gebracht", dass sie gerne weiterhin Teil des Teams sein wolle. 

"Neugierig zu sein heißt nicht, illoyal zu sein"

Schon seitdem sie 18, 19 Jahre alt war, habe sie Erfahrung in Sachen Höhentraining gesammelt. "Aber mir wird nicht erlaubt, diese Erfahrung auch zu nutzen, weil alle das Gleiche machen sollen." Dies ist in ihren Augen aber kontraproduktiv, da jede Athletin anders auf Wettkämpfe in großer Höhe reagiert.

Aus diesem Grund habe sie den Plan des Verbandes auch hinterfragt. "Neugierig zu sein heißt nicht, illoyal zu sein", verteidigte sich Knotten, die fortan lediglich noch mit ihrem persönlichen Trainer Roger Grubben zusammenarbeiten wird und vom Verband lediglich noch das Material zur Verfügung gestellt bekommt.

Die für sie größte Frage sei nun, wie sie die kommende Saison finanzieren solle, sagte die Norwegerin. Auch die Organisation ihres Trainings werde zu einer Herausforderung, so Knotten. 

Biathlon-Legende kritisiert Entscheidung

Kritisch wird die Entscheidung des Verbandes nicht nur von der Biathletin hinterfragt, sondern auch von Legende Ole Einar Bjørndalen, der gegenüber "TV2" erklärte: "Ich bin überrascht, dass sie sich nicht einig geworden sind." Irgendwas müsse passiert sein.

"Sie hatte Schwankungen, aber ihre guten Leistungen war fantastisch. Also sollte sie auch Teil des Teams sein", sagte der Ex-Biathlet über Knotten, die im vergangenen Winter fünf Top-10-Platzierungen in Einzel-Rennen einfuhr. 

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