Robert Johansson gehört zu den suspendierten norwegischen Skispringern in Folge der Anzug-Schummelei bei der Nordischen Ski-WM. An den letzten vier Springen der Saison durfte er nicht teilnehmen - eine Entscheidung, die er bis heute nicht nachvollziehen kann.
Obwohl sie nicht zu den norwegischen Stars zählten, denen bei der Nordischen Ski-WM Manipulation nachgewiesen wurde, wurden auch Kristoffer Eriksen Sundal, Robin Pedersen und Robert Johansson Mitte März von der FIS für die restlichen Springen der Saison provisorisch gesperrt.
FIS-Renndirektor Sandro Pertile begründete die Suspendierung der drei Athleten damit, dass man bei deren konfiszierten Anzügen "etwas Illegales, aber etwas anderes als bei den anderen beiden Anzügen" gefunden habe. Ins Detail ging der Skisprung-Chef damals jedoch nicht und verwies auf den noch laufenden Untersuchungsprozess. Details hat Johansson bis dato offenbar weiterhin nicht erfahren. Das bestätigte der Team-Olympiasieger von 2018 gegenüber der Zeitung "Gudbrandsdölen Dagningen".
Nachdem die Suspendierung verkündet wurde, habe es sich angefühlt, als ob er "im Nichts schweben" würde, "ich habe keinen Halt mehr gehabt", kommentiert Johansson seine Reaktion auf die Sperre. Er habe das Gefühl gehabt, dass sich die Vorwürfe eigentlich leicht aus der Welt schaffen lassen müssten, da sein beanstandeter Anzug kurz zuvor eigentlich genehmigt wurde. Dies sei aber nicht der Fall gewesen.
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"Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn mit unseren Anzügen etwas nicht in Ordnung gewesen wäre, hätten wir das am Mittwoch in Oslo erfahren, nicht mitten im ersten Training am Donnerstag", so Johansson.
Johansson betont: Habe nie manipuliert
Daher hat Johansson Hilfe bei Nicolai Løland Dolva und Thomas Flo Haugaard von der Anwaltskanzlei Alver gesucht, um "besser gerüstet zu sein". Auch die Juristen tappen ob des Vorgehens der FIS weiterhin etwas im Dunkeln. Eigentlich hätte für eine vorübergehende Suspendierung wie im Fall von Johansson zuerst eine formale Anklage erfolgen müssen, die FIS habe jedoch alle Anforderungen ihres Regelwerks übersprungen, kritisiert Haugaard im Gespräch mit "GD".
Dolva ergänzt, dass er glaube, sein Mandant wurde nur suspendiert, da er auch dem norwegischen Team angehörte, das zuvor zurecht im Kreuzfeuer stand. Dieses Vorgehen sei "ein Spiel mit der Karriere" Johanssons.
Der 35-Jährige selber hofft einfach nur, dass die FIS einsieht, dass ihr Vorgehen "dumm" war, da er niemandem wünsche, was ihm geschehen ist. Vor allem, dass der Verband nicht aktiv den Austausch sucht, sei "extrem frustrierend". Zumal er bereit sei zu helfen und sicher, dass sein konfiszierter Anzug "in jeder Hinsicht vorschriftsmäßig" sei. Mit illegalen Manipulationen habe er "nie etwas zu tun gehabt", beteuert Johansson zudem.




