Mit seiner Start-Ankündigung für den Radsport-Klassiker Paris-Roubaix löste Tadej Pogacar große Diskussionen aus. Zahlreiche Ex-Profis rieten dem Superstar von einer Teilnahme am Kopfstein-Event ab, er habe sowieso keine Chance. Mehrere Sieger des Eintagesrennen sehen das aber ganz anders.
Obwohl es sein erster Start bei Paris-Roubaix sein wird, geht Tadej Pogacar als einer der ganz großen Favoriten auf den Sieg ins Rennen. Doch einige Experten zweifeln, glauben, dass der 26-Jährige mit etwas mehr als 65 Kilo zu leicht für den Kopfstein-Belag ist, der eher schwereren Profis zugutekommt.
"Het Nieuwsblad" hat ermittelt, dass das Durchschnittsgewicht der Gewinner des Klassikers seit den 1960er Jahren bei etwa 73 Kilogramm liegt. Mehrere Ex-Sieger des Rennens, das am Sonntag stattfinden wird, wie Magnus Bäckstedt, der 2004 mit fast 100 Kilo auf den Rippen triumphierte, sehen den Slowenen aber dennoch nicht chancenlos.
"Pogacar kann auch im Flachen Leistung bringen"
"Früher gab es die Vorstellung, dass Roubaix den schwereren Fahrern in die Karten spielt, aber in letzter Zeit sehen wir immer mehr leichte Fahrer, die gut abschneiden", erklärte der Schwede im Gespräch mit der niederländischen Tageszeitung. Ähnlich sieht das auch Johan Vansummeren, der Paris-Roubaix 2011 gewann.
"Auf dem Kopfsteinpflaster muss man nicht unbedingt schwer sein, man muss nur einen großen Widerstand leisten können. Nairo Quintana kann das nicht, Pogacar schon. Wir reden hier über den besten Fahrer der Welt, gleich neben oder unter Eddy Merckx. Er kann ja auch ein flaches Zeitfahren mit 53 Stundenkilometern fahren", betonte der Belgier.
"Pogacar kann auch im Flachen Leistung bringen. Er wird natürlich etwas mehr wackeln als schwerere Fahrer, aber bei der Tour zum Beispiel habe ich noch nie gesehen, dass er auf Kopfsteinpflaster-Etappen in Schwierigkeiten gerät. Wir reden hier nicht über einen Fahrer von fünfzig Kilo", stellte auch der Gewinner von 2001, Servais Knaben, klar.
Wie gut Pogacar in der "Hölle des Nordens" zurecht kommt, zeigte er bereits bei einem Training in der vergangenen Woche. Am Mittwoch absolvierte der Slowene eine 213 km lange Trainingsfahrt und fuhr dabei große Teile der Strecke ab, die am 13. April auf ihn wartet. Die Daten seines Ausritts lud der Superstar anschließend im Tracking-Netzwerk Strava hoch. Seine Bilanz: drei neue Allzeit-Rekorde.






