Vor den Duellen im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand plagen den FC Bayern heftige Personalsorgen. Auch Jamal Musiala fällt aus, vermutlich für den Rest der Saison. Ausgerechnet das vermeintliche Auslaufmodell Thomas Müller könnte nun wieder wichtig werden, ist aber nicht die einzige Option.
Als Thomas Müller das letzte Mal die Fußballstiefel für den FC Bayern schnürte, war die Bombe noch nicht geplatzt.
Im Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg war's, am vergangenen Freitagabend, rund zwölf Stunden also, bevor er am Samstagmorgen selbst das Ende seiner Zeit beim Rekordmeister zum Saisonende bekanntgab.
In Augsburg ersetzte Müller Jamal Musiala, der nach einer knappen Stunde verletzt ausgewechselt werden musste.
1:1 stand es zu diesem Zeitpunkt, dann trafen noch Harry Kane und der Augsburger Chrislain Matsima ins eigene Tor. Die Füße im Spiel hatte Müller bei beiden Treffern nicht. Lediglich ein paar "Müller-Momente" verzeichnete der 35-Jährige rund um den FCA-Strafraum. Von sport.de erhielt er für seine Leistung die Note 3,5.
Am Samstag hagelte es dann schlechte Nachrichten in München. Erst der Müller-Knall, den der FC Bayern exakt 41 Minuten nach dessen eigener Mitteilung ebenfalls bestätigte.
FC Bayern bis zum Saisonende ohne Jamal Musiala?
Gegen Mittag folgte dann das medizinische Bulletin für Musiala. Die niederschmetternde Diagnose: Muskelbündelriss im hinteren, linken Oberschenkel.
"Vorerst" werde Musiala fehlen, teilten die Münchner reichlich euphemistisch mit. Denn vermutlich kann das Zauberfüßchen dem FC Bayern in dieser Saison nicht mehr helfen.
Vor dem ersten Champions-League-Duell mit Inter Mailand am Dienstag (ab 21:00 Uhr bei Amazon Prime Video* sowie im LIVE-Ticker bei sport.de) muss Trainer Vincent Kompany nun nicht nur in der Abwehr tüfteln. Auch in der offensiven Zentrale fällt mit Musiala ein Fixpunkt weg, der ersetzt werden muss.
FC Bayern: Thomas Müller als möglicher X-Faktor
Die naheliegendste Alternative ist - ausgerechnet - die mit dem vermeintlichen Auslaufmodell Thomas Müller.
Wie schon in Augsburg könnte er Musiala nahezu positionsgetreu ersetzen. Tempofußball ist mit dem Routinier zwar nicht (mehr) zu spielen. Sind die Räume gegen Inter, das in der gesamten Champions-League-Saison bislang erst zwei Gegentreffer kassierte, aber erwartungsgemäß eng, könnte Müller mit seiner Erfahrung und Cleverness zum X-Faktor aus Sicht des FC Bayern werden.
Wie fängt der FC Bayern den Musiala-Ausfall auf?
Wird er, statt seine Abschiedstournee mit Kurzeinsätzen und als Rotationsspieler gegen kleinere Gegner zu verbringen, also noch einmal richtig wichtig für seinen Herzensverein? Gut möglich, allerdings bieten sich Kompany auch weitere Optionen.
Der gegen den FCA leicht formverbesserte Serge Gnabry könnte in die Mannschaft rücken. Er, Leroy Sané sowie Michael Oliseh würden in diesem Fall die drei Offensivpositionen hinter Harry Kane unter sich aufteilen und könnten diese auch flexibel bekleiden.
Außenseiterchancen auf einen Startelfeinsatz hat womöglich auch Raphael Guerreiro, der in einer leicht zurückgezogenen Rolle ebenfalls im Zentrum agieren kann.
Im Video: Darum ist Thomas Müller jetzt gefragter denn je beim FC Bayern
Unwahrscheinlich ist eine Systemumstellung auf 4-3-3 mit der Hereinnahme von Abräumer Joao Palhinha. Diese Variante scheint gerade für das Hinspiel vor heimischer Kulisse zu defensiv.
Thomas Müller beim FC Bayern "on fire"
Abseits der rein fußballerischen Perspektive dürfte Kompany seine Entscheidung aber auch auf Grundlage von psychologischen Erwägungen treffen. Und hier spricht dann doch nahezu alles für Müller.
Der Ur-Münchner sei gerade wegen seines bevorstehenden Abschieds vom FC Bayern "on fire", merkte Stefan Effenberg bei "Sport1" an. Der mögliche Einzug ins Finale dahoam in der Königsklasse am 31. Mai habe "so eine große Bedeutung" für Müller.
Stürmer-Ikone Miroslav Klose sagte, Müller sei "prädestiniert" für einen Einsatz gegen Inter. "Er hat nicht die Qualität von Musiala, diese Dribblings. Aber er hat eine Schlauheit auf dem Platz, Räume zu erkennen."
Und Lothar Matthäus prophezeite im Fußball-Talk "Sky90" gar etwas "Spezielles", sollte Müller auflaufen. "Thomas Müller mit Kapitänsbinde und er schießt nach fünf Minuten das 1:0", fabulierte der Rekord-Nationalspieler. "Solche Geschichten wird es wahrscheinlich geben, wenn er anfangen darf."
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