Nach monatelanger Leidenszeit feiert Yvonne Li bei der Badminton-EM ihr Comeback. Beim Turnier, das im dänischen Horsens am Dienstag startet, trifft die zweimalige Olympiateilnehmerin nach einem Freilos in der ersten Runde auf die an Position sieben gesetzte Keisha Fatimah Azzahra aus Aserbaidschan. Große Ziele hat sich die frühere Nummer 21 der Weltrangliste nicht gesetzt.
"Ich habe so lange keinen Wettkampf gespielt, ich bin einfach nur happy, wenn ich da wieder spielen kann und der Fuß hält", sagte Li.
Zuletzt war sie von einem Mittelfußbruch ausgebremst worden, die Diagnose sei "ein Schock" gewesen, sagte die 26-Jährige. Denn gerade hatte sie ihre langwierigen Patellasehnenprobleme in den Griff bekommen. Es folgten: "Drei Monate Techniktraining aus dem Stand."
Badminton: Deutsche Medaillenchancen bei der EM sehr klein
Gelitten haben darunter Fitness und Explosivität, Li bezeichnet sich selbst daher als "Wundertüte". Die deutschen Medaillenchancen in Dänemark sind insgesamt eher gering.
Auch die anderen Einzelspieler Miranda Wilson, Fabian Roth und Matthias Kicklitz sind Außenseiter. In den Doppeln werden die Ex-Europameister Mark Lamsfuß (Reha) und Isabel Lohau (Babypause) schmerzlich vermisst.
Bundestrainer Hannes Käsbauer sagt dennoch: "Wir freuen uns auf die EM und sind mit den Auslosungen insgesamt zufrieden. Zudem bin ich froh, dass Yvonne nach ihrer Verletzung zurück ist. Jetzt werden wir alles geben, und hoffentlich Runde für Runde unsere beste Leistung abrufen."
