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Probleme im Nachwuchsbereich

Eisenbichler warnt: "Große Lücke" im deutschen Skispringen

Video: Diese Herausforderung wartet auf die DSV-Adler
04. April 2025, 09:48
sport.de
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Mit Flügen über 220 Meter in Planica hat Markus Eisenbichler seine erfolgreiche Karriere beendet. Mit dem (angriffs-)lustigen Bayern haben die DSV-Adler einen ihrer Vorzeigespringer verloren. Die Situation im deutschen Skispringen bereitet Eisenbichler Sorgen - außerdem knöpft er sich eine Skisprung-Ikone vor.

"Es ist nicht einfach", kommentierte Markus Eisenbichler im Interview mit "Sport1" die Lage der deutschen Skispringer: "Stephan Leyhe und ich sind weg. Natürlich haben wir Wellinger, Paschke, Geiger, Raimund, die in der Weltspitze sind. Im Jugendbereich haben wir aber eine große Lücke."

Diese habe er gemerkt, als er im zweitklassigen Continental Cup sprang, führte der 34-Jährige aus. "Dass ich mit sehr wenigen Einsätzen in der Gesamtwertung der Beste bin, das macht mir natürlich Sorgen", bekannte Eisenbichler. Er sei allerdings "sicher, dass der DSV eine Lösung finden wird".

Diese ist bitter nötig. Seit Jahren hat kein DSV-Talent den Durchbruch auf großer Bühne mehr geschafft. Springer wie Philipp Raimund und Constantin Schmid schafften zwar den Sprung in den Weltcup - mehr aber auch nicht. Die Kohlen holen Saison für Saison die arrivierten Athleten wie Andreas Wellinger und Karl Geiger aus dem Feuer - und zuvor über Jahre eben auch Eisenbichler.

Der sechsmalige Weltmeister hat zuletzt durchblicken lassen, er könne sich eine Trainer-Karriere vorstellen. Zunächst müsse er aber Abstand gewinnen, "damit ich den Kopf habe, um den Trainerjob richtig anzugehen. Man darf als Trainer nicht zu emotional sein – und auch nicht zu kritisch. Und ich weiß, wie ich im Training bin", sagte er.

Skispringen: Eisenbichler kritisiert Ahonen

Zurzeit würde er daher weder sich noch zu trainierenden Springern einen Gefallen als Übungsleiter tun. Wenn es soweit sei, würde er "gerne zunächst im Jugendbereich arbeiten und mir eine Basis schaffen. In diesem Bereich ist es einfach spannend, man kann die Springer noch formen", sagte Eisenbichler.

Der frisch gebackene Skisprung-Rentner äußerte sich auch zum Anzug-Betrug der Norweger bei der WM in Trondheim. "Dieser ganze Skandal ist wirklich ein Hammer. Ich war schockiert und sauer", betonte Eisenbichler. Team Norge sei allerdings bestraft worden: "Ich habe ihnen verziehen, für mich ist die Sache gegessen."

Was Eisenbichler nicht verstehen kann: Ex-Springer, die jetzt Schummeleien zu ihrer Zeit einräumen wie etwa Janne Ahonen.

"Ich liebe diesen Sport und habe ihn wirklich sehr gerne gemacht. Janne Ahonen hat ihn auch geliebt und gerne gemacht", sagte der Bayer: "Warum muss man da nochmal nachtreten und den Sport in den Dreck ziehen? Jeder Athlet ist schon einmal an die Grenze gegangen. Aber an die Grenze des Erlaubten, also innerhalb des Regelwerkes. Das weiß auch jeder Athlet und alle sind fein damit."

 

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