Das belgische Eintagesrennen Quer durch Flandern wurde für Radsport-Superstar Wout van Aert zum Fiasko. Der Belgier nahm die Schuld anschließend auf sich.
Für den düpierten Rad-Star Wout van Aert und sein Visma-Team war der Tag eine Schmach. In den Zielsprint ging das Team zu dritt - verfolgt von Neilson Powless.
Der neunmalige Tour-de-France-Etappensieger van Aert, der sich ein Jahr zuvor bei dem Rennen schwer verletzt hatte, wurde jedoch im Sprint von Powless geschlagen und wurde Zweiter. Nach 184,2 Kilometern zwischen Roeselare und Waregem wurde Van Aerts Teamkollege Tiesj Benoot aus Belgien Dritter.
Nach dem Rennen äußerte sich van Aert äußerst selbstkritisch. "Wenn man zu dritt in einer Vierergruppe ist und das Rennen nicht gewinnt, dann hat man immer einen Fehler gemacht", haderte er.
Der 30-Jährige ergänzte: "Ich bin komplett verantwortlich für diese Niederlage. Ich habe entschieden, dass wir auf den Sprint setzen würden und Matteo und Tiesj aufgefordert, im Finale nur zu kontrollieren und mich auf die Zielgerade zu bringen - denn ich war ziemlich zuversichtlich, dass ich den Sprint gewinnen könnte. Aber im Sprint habe ich dann massive Krämpfe bekommen und Neilson Powless hat sich als schneller erwiesen."
Van Aert sei "zu egoistisch" gewesen. "Ich wollte diesen Sieg so sehr, besonders nach der Kritik, die ich ertragen musste und dem ganzen Pech, das ich letztes Jahr hatte", merkte der Radsport-Superstar weiter an und gab zu: "Ausnahmsweise habe ich an mich gedacht, ich wollte nicht, dass einer meiner Teamkollegen dieses Rennen gewinnt. Das ist ein riesiger Fehler und so bin ich eigentlich nicht. Deshalb bin ich extrem enttäuscht."
Selbstvertrauen von Wout van Aert zerstört?
Der dänische "TV2"-Radsportexperte Emil Axelgaard erklärte van Aerts Fehltritt mit fehlendem Selbstvertrauen.
"Van Aerts Entscheidung zeigt, dass es sich um einen Mann in der Krise handelt", analysierte er: "Wenn Wout van Aert damit den Sieg der Mannschaft aufs Spiel setzt, um seinen eigenen zu holen, sagt das alles darüber, wie stark sein Selbstvertrauen beeinträchtigt ist. Es war zweifellos das Selbstvertrauen, das er verfolgte, als er die umstrittene Entscheidung traf."





