Unter welchen Umständen kann Formel-1-König Max Verstappen Red Bull Racing die kalte Schulter zeigen und das Team verlassen? Dass leistungsabhängige Klauseln im Vertrag des Holländers stecken, ist ein offenes Geheimnis. Bullen-Eminenz Helmut Marko betont allerdings: Stand jetzt greifen diese nicht.
Max Verstappen ist ordentlich in die Formel-1-Saison 2025 gestartet, belegt nach zwei Rennen inklusive eines Sprints Rang zwei der Fahrer-WM - nur acht Punkte fehlen zu Spitzenreiter Lando Norris (McLaren).
Mit der Performance seines RB21 ist Verstappen aber alles andere als zufrieden. Der Rückstand auf die McLaren-Boliden ist für den Serien-Champion alarmierend - und auch für die Red-Bull-Bosse.
Denn: Verstappen darf Red Bull verlassen, wenn das Auto bestimmte, leistungs- und ergebnisanhängige Parameter nicht erfüllt. Die Existenz einer solchen Exit-Option hat Chefberater Helmut Marko schon öfters bestätigt.
Soweit ist es gleichwohl noch nicht. "Wir müssen den RB21 wettbewerbsfähiger machen", räumte Marko im Interview mit RTL/ntv und sport.de zwar ein. Aber: "Nach derzeitigem Stand wird keine Ausstiegsklausel wirksam." Heißt: Platz zwei ist noch nicht 'schlecht genug' für Verstappen.

Red Bull weiß allerdings, dass der Schuh drückt - ein weiteres Abrutschen ist tabu. Sollte das Team Verstappen nicht das nötige Material liefern, "wird er sich halt Möglichkeiten suchen, wo er das bekommt", so Marko.
Formel 1: McLaren auch in Japan "ganz klar vorne"
Der 27-Jährige wird immer wieder bei Aston Martin gehandelt, wo seit März Verstappens ehemaliger Red-Bull-Designer Adrian Newey die aerodynamischen Fäden zieht. Aber auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht keinen Hehl daraus, die Verstappen-Lage genau zu beobachten.
"Im Moment hoffe ich, dass das weit weg ist", kommentierte Marko die Berichte über Abwanderungsgedanken seines Schützlings. "Wir wollen diesen fünften Titel haben. Das ganze Team ist darauf fokussiert."
Red Bull sei allerdings in einer "schwierigen Situation", konstatierte der 81-Jährige. Zum einen müsse man unter dem geltenden Budgetdeckel das 25er Auto entwickeln und den Rückstand auf McLaren reduzieren. Zum anderen werfe 2026 mit dem neuen Motoren-Reglement schon seine Schatten voraus. "Wie verteilt man die Ressourcen?", stellte Marko die Gretchenfrage.
Der Österreicher sieht McLaren auch in Suzuka "ganz klar vorne". Hinter den Papaya-Rennern werde es eng. Mercedes sei im Vergleich zum Vorjahr "wesentlich beständiger geworden" und auch "Ferrari war mit Hamilton beim China-Sprint unglaublich wettbewerbsfähig".
In Japan werde es von der Tagesform und den spezifischen Auto-Setups abhängen, "wer hinter McLaren das zweitstärkste Team ist", sagte Marko.


