Vereinsikone Klaus Fischer sieht die Transfer-Politik des FC Schalke 04 kritisch.
Mit Blick auf das Vorhaben des Zweitligisten, Torjäger Moussa Sylla im Sommer zu verkaufen, sagte Fischer im Youtube-Format "Fussball Legenden Talk": "Man hofft jetzt, dass er noch das eine oder andere Tor macht, und man dann zehn Millionen Euro für ihn bekommt. Aber mir muss mal einer erklären, wie man aufsteigen will, wenn man die besten Spieler abgibt."
Sylla hatte am Wochenende beim wilden 3:3 bei Greuther Fürth den späten Ausgleich für den FC Schalke 04 erzielt (90.+5). Insgesamt steht der Nationalspieler Malis inzwischen bei 14 Saisontreffern in der 2. Bundesliga.
Dennoch gilt Sylla als Verkaufskandidat, da Schalke aufgrund der DFL-Eigenkapitalregelung dringend Einnahmen braucht, um einen Punktabzug abzuwenden.
"Die besten Spieler zu verkaufen, um Schulden abzubauen, das ist der falsche Weg", wandte allerdings Fischer ein. "Weil du dann keine Mannschaft hast, die konkurrenzfähig ist. Je weiter du nach unten rückst, desto weniger TV-Gelder gibt es. Du brauchst eine Mannschaft, die oben mitspielen kann."
Transfers beim FC Schalke 04? "Das ist Aufgabe des Vereins"
Fischers Gesprächspartner Rüdiger Abramczik hofft auf Transfer-Schnäppchen zum Nulltarif im Sommer. Diese müssten aber bereits zeitnah vorbereitet werden. "Man muss als Fußballverein auch mal ein Risiko eingehen. Aber durch die hohen Schulden können wir uns wahrscheinlich gar nichts erlauben. Deswegen sage ich: Man muss jetzt schauen, dass man ablösefreie Spieler bekommt. Da muss man die Augen auf halten."
"Du musst unterwegs sein, im Profi- und Amateur-Fußball, im In- und Ausland. Das ist Aufgabe des Vereins", forderte auch Fischer.
Von der Leistung in Fürth war der 75-Jährige nur in Teilen angetan. "Vorne sind wir immer in der Lage, ein Tor zu machen. Aber hinten stimmt's nicht", analysierte er.
Abramczik monierte: "Das Fußballerische im Mittelfeld fehlt." Spieler wie Janik Bachmann oder Mehmet-Can Aydin könnten nach Ansicht der S04-Legende "einfach zu wenig".
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FC Schalke 04 muss "schlauer sein"
Erst mit den Einwechslungen von Aymen Barkok zur Pause sowie später Sylla und Amin Younes sei das Schalker Spiel besser geworden. "Dann hatten wir auch Fußballer auf dem Platz und haben noch den Ausgleich geholt. Ich bin überzeugt davon, dass wir das Spiel auch noch gewonnen hätten, wenn es noch fünf Minuten länger gedauert hätte."
Dass die Schalke Chefetage zuletzt mehreren Spielern, darunter auch Aydin, mitgeteilt hatte, ihre auslaufenden Verträge nicht verlängern zu wollen, sieht Abramczik als Fehler. "Da muss ich als Verein doch schlauer sein. Denn wenn ein Spieler sehr sensibel ist, dann wird er dadurch schlechter. Das Fass hätte man gar nicht aufmachen müssen." Aydin sei gegen Fürth "total von der Rolle gewesen", konstatierte Abramczik.

























