Seit mehreren Monaten muss sich NFL-Kicker Justin Tucker gegen schwere Vorwürfe wehren. Sein Team, die Baltimore Ravens, halten sich mit Konsequenzen vorerst noch zurück.
Ende Januar hatte der "Baltimore Banner" einen Bericht veröffentlicht, der Justin Tucker vorwirft, gegenüber mehreren Massage-Therapeutinnen ein unangemessenes, sexuelles Verhalten an den Tag gelegt zu haben. Einige Wochen später erschien ein weiterer Bericht, dass es neue Vorwürfe gibt. Die Anzahl der Masseurinnen, die Tucker ein solches Verhalten vorwerfen, liegt demnach bereits bei 16.
Nun äußerten sich die Baltimore Ravens erstmals etwas ausführlicher zu dem Sachverhalt. Allerdings bleibt des NFL-Team neutral: "Von unserem Standpunkt aus gesehen, wollen wir sicherstellen, dass wir die Tatsachen genau verstehen, dass wir beide Seiten der Situation anhören und es zulassen, dass die Untersuchung ordnungsgemäß durchgeführt und abgeschlossen wird. Wir werden die Entscheidungen auf der Grundlage aller Informationen treffen“, sagte Ravens-Präsident Sashi Brown gegenüber Reportern aus dem Raum Baltimore bei der jährlichen Ligaversammlung.
Die angesprochenen Untersuchungen können allerdings noch lange andauern. 2021, als Browns-Quarterback Deshaun Watson mit ähnlichen Vorwürfen belastet wurde, dauerte es fünf Monate, bis die NFL eine Entscheidung traf.
"Wir würden uns wünschen, dass es viel schneller geht, als es der Fall ist", sagte Brown. "Von unserem Standpunkt aus müssen wir den Abschluss der Ermittlungen abwarten. Die NFL versteht die Dringlichkeit, die diese Art von Situationen und Anschuldigungen umgibt und deshalb müssen wir ihnen Zeit geben."
NFL: Tucker streitet Vorwürfe ab
Tucker selbst bestreitet die Vorwürfe, die sich zwischen 2012 und 2016 zugetragen haben sollen. "Während meiner gesamten Karriere als Profisportler habe ich immer versucht, mich mit der größtmöglichen Professionalität zu verhalten", erklärte Tucker schon nach dem ersten Bericht auf X. "Ich bin noch nie eines Fehlverhaltens beschuldigt worden und ich bin nie beschuldigt worden, mich vor einem Massagetherapeuten, während einer Massagetherapie-Sitzung oder während anderer Körperarbeit unangemessen verhalten zu haben."
Der Kicker, der mit 35 Jahren im Spätherbst seiner Karriere ist, zeigte in der Vorsaison erstmals schwankende Leistungen und war gerade bei weiten Distanzen nicht mehr so konstant, wie gewohnt. Sollte die NFL ihn tatsächlich sperren, könnte seine Zeit bei den Ravens vorzeitig enden.
Bis eine Entscheidung getroffen ist, darf Tucker allerdings vorerst an allen Offseason-Veranstaltungen und Trainings der Ravens teilnehmen.




































