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Formel-1-Experte wird nach Blitz-Aus deutlich

"Eine schallende Ohrfeige" für "Fehlentscheidung Lawson"

Video: Das große Fragezeichen hinter Yuki Tsunoda
28. März 2025, 07:24
sport.de
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Als Red Bull Racing Liam Lawson Ende 2024 als Ersatz für Sergio Pérez präsentierte, hob man die mentale Stärke des Neuseeländers als einen der Hauptgründe dafür hervor, dass er und nicht Yuki Tsunoda das Cockpit bekam. "Eine Fehlentscheidung", wie Formel-1-Experte Felix Görner für sport.de analysierte. Laut dem RTL-Reporter merkt man gerade ganz deutlich, wie sehr es beim einstigen Überflieger-Team rumort.

Am Donnerstagvormittag bestätigte Red Bull Racing, was die Spatzen zuvor bereits von allen Formel-1-Dächern gepfiffen hatten: Liam Lawson wird zum Schwester-Team Racing Bulls degradiert, Yuki Tsunoda übernimmt das Cockpit neben Max Verstappen.

Teamchef Christian Horner sprach zwar von einer "rein sportlichen Entscheidung", doch für sport.de-Experte und RTL-Reporter Felix Görner steckt mehr hinter dem Blitz-Aus von Lawson.

"Nach zwei Rennen schon ausgetauscht zu werden ist eine krachende, schallende Ohrfeige für einen Formel-1-Fahrer", ordnete Görner ein und fügte an: "Aber es zeigt auch, wie groß der Druck im Moment bei Red Bull ist, was die schlechten Leistungen des Autos angeht und was die schlechten Leistungen des zweiten Fahrers angeht."

Anders als noch in 2022 und 2023, als man beinahe ungefährdet von Sieg zu Sieg fuhr, sei der Wind intern mittlerweile "sehr rau", betonte Görner, weil der Bolide einfach nicht die nötige Performance bringt. Ein Szenario, in dem der eigentlich für seine Nervenstärke gelobte Lawson "einfach überfordert gewesen" ist.

Deshalb ist das Blitz-Aus aus Görners Sicht "am Ende auch eine folgerichtige und eine gerechte Entscheidung" gewesen mit Blick auf die Bilanz: "Zwei Rennen, null Punkte, zweimal weit hinten, das ist der Moment, wo man handeln muss."

Allerdings dürfen sich auch die Verantwortlichen nicht aus der Verantwortung stehlen, wie der F1-Reporter erinnerte. "Das Ganze zeigt auch, dass die Entscheidung für ihn, eine klare Fehlentscheidung von Red Bull Racing und Dr. Helmut Marko war. Das muss man sich definitiv eingestehen", legte Görner den Finger in die Wunde.

Yuki Tsunoda, der im fünften Jahr im Formel-1-Kosmos von Red Bull nun doch vom Schwester- zum Haupt-Team aufsteigt, "wäre von Anfang an die bessere, die erfahrenere Lösung gewesen", erklärte Görner.

Honda zahlt zehn Millionen Euro für die Tsunoda-Beförderung

"Jetzt wird das Ganze noch befeuert von Honda, die einen zweistelligen Millionenbetrag als Mitgift für Tsunoda reingeben", verriet Görner. Nach Informationen von RTL/ntv und sport.de zahlt der japanische Konzern zehn Millionen Euro extra dafür, dass Tsunoda nun seine Chance erhält.

Immerhin, der Zeitpunkt ist ideal für den 24-Jährigen und dessen Sponsor. "Es könnte nirgendwo besser passen als jetzt in Japan/Suzuka, dem Honda-Heimrennen", erklärte Görner und setzte hinzu: "Er wird da maximale Unterstützung von Honda haben, von seinen Landsleuten, von den verrückten Fans, die dort an der Strecke sind. Er wird dort also mit sehr viel Selbstvertrauen hinkommen."

Das Grand-Prix-Wochenende in Japan findet vom 4. bis zum 6. April statt. RTL überträgt das Qualifying am 5. April ab 7:30 Uhr live im Free-TV!

Felix Görner ist seit Jahren RTL-Reporter und Formel-1-Experte
Felix Görner ist seit Jahren RTL-Reporter und Formel-1-Experte

Lawson steht derweil laut Görner "eine ganz, ganz schwierige Saison" bevor. "Er, der nach außen hin immer der super selbstbewusste, manchmal auch überhebliche Typ im Fahrerlager gewesen ist, muss jetzt mal wieder auf den Boden der Tatsachen kommen."

Heißt: Der 21-jährige Neuseeländer muss Leistung bringen, bei den Racing Bulls zeigen, dass er zu Recht in der Formel 1 ist. Aber auch beim Schwester-Team lauern Gefahren, erinnerte der F1-Experte. "Dort hat er nun einen Isaak Hadjar neben sich, der sehr viel Potenzial hat und der auch die Chance hat, ihn zu schlagen. Dieses Duell wird sehr interessant werden. Die große Frage: Kommt ein angeschlagener Lawson klar mit einem Rookie wie Hadjar, der eine sehr gute Lernkurve und einen unglaublichen Biss hat?"

Tsunoda braucht Erfolge neben Verstappen

Nicht weniger Druck lastet auf Tsunoda. Anders als der erfolgslose Lawson hat der Japaner sogar schon drei WM-Punkte gesammelt, und hätte der Racing-Bulls-Kommandostand zuletzt nicht bei der Strategie gepatzt, hätten es sogar noch mehr sein können.

Allerdings gibt es bei Red Bull Racing die klare Vorgabe, wie nah Tsunoda an Verstappen sein muss. "Da reden wir von ein bis drei Zehnteln. Das wird eine große Herausforderung sein", ist sich Görner sicher. 

Insgesamt zeige der Blitz-Fahrertausch bei Red Bull "die große, große Unzufriedenheit, die Unruhe und den Leistungsdruck, der dort herrscht, weil das Auto nicht zu den WM-Ambitionen passt". Allein deshalb gibt es laut Görner "große Fragezeichen" hinter dem von Horner und Co. formulierten Ziel, den Fahrer-Titel zu verteidigen und die Team-WM zurückzuerobern.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren390
2AustralienOscar PiastriMcLaren366
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing341
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team276
5MonacoCharles LeclercFerrari214

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