Das packende Duell um den Biathlon-Gesamtweltcup zwischen Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot beherrscht weiter die Schlagzeilen. Frankreichs Frauen-Coach Cyril Burdet leidet zwar mit seiner Athletin, ist aber auch der Ansicht, dass die deutsche Nummer eins im letzten Rennen der Saison nichts falsch gemacht hat.
Konsequent und hart? Ja. Aber rücksichtslos und illegal? Nein. Das Überholmanöver von Franziska Preuß gegen Lou Jeanmonnot im letzten Biathlon-Rennen der Saison hat am Holmenkollen viele Emotionen ausgelöst. Die französische Seite erklärte in Person von Frauen-Cheftrainer Cyril Burdet allerdings unmissverständlich, dass man der DSV-Läuferin keinen Vorwurf machen könne.
"Als wir die Bilder auf dem großen Bildschirm gesehen haben, hatte es für mich erst den Anschein, als hätte es einen Kontakt und möglicherweise eine kontroverse Aktion gegeben", erklärte Burdet im "L'Équipe"-Interview.
Biathlon-Coach lobt Preuß: "Karten gut ausgespielt"
Als er und sein Team sich die Szene im Jury-Wagen dann aber nochmal genauer angesehen haben, habe man die eigene Meinung geändert. "Franziska hat ihre Karten gut ausgespielt", musste Frankreichs Trainer neidlos anerkennen.
"Sie macht die Tür zu, ohne dass es zum Kontakt kommt. Strategisch betrachtet, war das ziemlich gut gemacht. Mehr gibt es da nicht", sagte Burdet über die verhängnisvolle Linkskurve, in der seine Athletin den Sieg im Gesamtweltcup verlor.
"Man weiß nicht, wer die Beste war"
Er sei natürlich "enttäuscht und traurig", meinte Burdet. Bei ihm und seinem Team bleibe das Gefühl, dass man "nicht wirklich weiß, wer die Beste in dieser Saison war. Auch, wenn es auf dem Papier Franziska ist".
Mehr dazu:
Inhaltlich ähnlich hatte sich am Sonntag auch schon Frankreichs Sportchef Stéphane Bouthiaux zum Duell der beiden Top-Biathletinnen geäußert. Auch er erklärte, dass zwischen Preuß und Jeanmonnot "nichts war. Lou ist von alleine gefallen". Sein Team habe sich lediglich die Aufnahmen noch einmal genauer ansehen wollen, dann aber auf einen möglichen Protest verzichtet.