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Ausrufezeichen im Kampf um den Gesamtweltcup

"Top oder Flop!" Preuß nach Krimi-Sieg "mega erleichtert"

Franzi Preuß hat den Sprint in Oslo gewonnen
Franzi Preuß hat den Sprint in Oslo gewonnen
Foto: © IMAGO/MATHIAS BERGELD
21. März 2025, 17:23

Franziska Preuß musste im Zehntelkrimi drei Minuten um ihren dritten Saisonsieg zittern, doch dann brach im Duell um den Gesamtweltcup der Jubel aus ihr heraus: Die beste deutsche Biathletin ist der Erfüllung ihres "Traums" dank eines perfekten Rennens ein kleines Stück näher gekommen.

Die 31-Jährige schlug Lou Jeanmonnot im Sprint am legendären Holmenkollen nach 7,5 Kilometern um die Winzigkeit von zwei Zehntelsekunden und baute ihren Vorsprung im Gesamtweltcup von 20 auf 35 Zähler aus. Zugleich sicherte sich Preuß mit ihrem zwölften Saisonpodest den Sprintweltcup, es ist ihre zweite kleine Kristallkugel nach dem Massenstart-Weltcup in der Saison 2014/15. 

"Ich bin vom Mindset reingegangen wie bei der WM - entweder Top oder Flop. Ich wollte ein gutes Rennen machen für mich selber. Ich bin mega erleichtert, dass es hingehauen hat", sagte Preuß in der "ARD": "Ich habe versucht zu genießen, weil es vielleicht das letzte Mal in Gelb ist. Aber es war zum Glück nicht das letzte Mal."

Psychologisch könnte der Triumph für den Verfolger am Samstag (15.50 Uhr) und den Massenstart am Sonntag (13.15 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) sehr wertvoll sein. "Diese kleinen zwei Zehntel. Das ist leider wichtig, weil es viele Punkte Unterschied macht", haderte Jeanmonnot: "Ich wusste die Zeiten, war informiert. Ich habe alles gegeben, bin aber nicht ganz glücklich." Sie könne es "nicht abwarten", sich am Wochenende zu revanchieren.

Grotian stürzt an den Punkten vorbei

Im Jagdrennen gehen die beiden besten Biathletinnen zusammen auf die zehn Kilometer. Preuß wäre die insgesamt sechste deutsche Gesamtweltcupsiegerin und die erste seit Laura Dahlmeier. Bereits seit dem 14. Dezember und insgesamt 15 Rennen trägt die Bayerin das Gelbe Trikot - nun fehlen auf der Zielgeraden nur noch zwei weitere Schritte.

Preuß wollte das Duell um den Gesamtweltcup im Sprint ausblenden, bis zur Schlussrunde über keine Zwischenstände informiert werden. "Ich gebe einfach mein Bestes, mehr kann man eh nicht machen", hatte sie betont. Es werde ein Kampf um "jeden Punkt". Mit zwei schnellen und fehlerfreien Schießserien legte die mit Startnummer 42 ins Rennen gegangene Sprint-Vizeweltmeisterin stark vor. Doch die drei Minuten später gestartete Jeanmonnot behielt am Stand ebenfalls die Nerven, sodass letztlich ein Wimpernschlag entschied.

Nicht ganz so optimal wie für Preuß lief es für die anderen deutschen Starterinnen. Selina Grotian (1/+2:11,5) war auf der ersten Runde gestürzt und verlor mit einem Platz jenseits der Punkteränge in der U23-Wertung entscheidend an Boden. Sophia Schneider (1/+1:21,8) und Julia Tannheimer (1/+1:29,0) zeigten ordentliche Rennen.

Am Wochenende sind noch 180 Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup zu vergeben. Auf das Jagdrennen am Samstag (15.50 Uhr) folgt noch der Massenstart am Sonntag (13.15 Uhr/jeweils ARD und Eurosport), ehe es in die achtmonatige Weltcuppause geht.

Im Verfolgungsweltcup hat Preuß bei 79 Punkten Rückstand auf Jeanmonnot nur noch theoretische Chancen, die kleine Kugel im Massenstart ist bei 41 Zählern Vorsprung auf Elvira Öberg dagegen greifbar.

Oslo 2024/2025

1DeutschlandFranziska Preuß20:57.20m
2FrankreichLou Jeanmonnot+0.20s
3FinnlandSuvi Minkkinen+21.90s
4NorwegenIda Lien+29.40s
5FrankreichJulia Simon+31.90s

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